Hungry for Love
Dank aus. Ich werde ihn später in Ruhe lesen.“
Er steckte ihn sich in die Innentasche seiner Jacke.
Luke Cartwright aß seine gewohnten Burritos, trank seine gewohnte Limo und sagte beim Bezahlen: „Ich verreise morgen und werde eine Woche nicht in der Stadt sein. Eine kleine Signier-Tour.“
„Oh, dann wünsche ich Ihnen viel Spaß. Und viel Erfolg“, fügte sie schnell hinzu.
Sie fand es sehr aufmerksam von ihm, dass er ihr das mitteilte, und vor allem dass er den Grund für die Reise angab. Das hätte er nicht tun müssen, es ging sie im Grunde nichts an, aber sie war froh, dass er es angekündigt hatte, sie hätte sich sonst über seine Abwesenheit gewundert und sich wahrscheinlich sogar Sorgen gemacht.
Sie sah ihm hinterher und wusste jetzt schon, dass sie ihn vermissen würde, auch wenn es nur eine Woche war.
„ Hast du Luke meinen Brief gegeben?“
„Ja, ich habe Mr. Cartwright deinen Brief gegeben“, sagte sie, wobei sie Mr. Cartwright besonders betonte.
„Und wann wird er mir antworten?“
„Das weiß ich nicht, mein Schatz. Er hat auf jeden Fall gesagt, dass er ihn später in Ruhe lesen wird. Ich muss dir aber sagen, dass er jetzt erst einmal verreist. Er wird eine ganze Woche weg sein, das heißt dann wohl, dass du mindestens so lange auf seine Antwort warten musst.“
„Verdammt!“, sagte Pablo.
„Pablo! Nicht solche Ausdrücke, bitte. Wieso hast du es denn so eilig?“
„Ich muss die Antwort bald wissen.“
Ich frage mich echt, worum es dabei geht, dachte Teresa.
♥♥♥
Die nächsten Tage ging sie ihren Gewohnheiten nach, bereitete alles für ihre Mutter vor und holte sie am Freitagabend aus dem Krankenhaus ab. Sie hatte sich das Wochenende freigenommen, um ganz für sie da zu sein. Pablo war auch erleichtert, dass seine Grandma wieder da war, er hatte sich große Sorgen um sie gemacht.
Nachdem Bonita abends eingeschlafen war, saßen Teresa und Pablo gemeinsam auf dem Sofa und sahen sich Hercules an.
„Wann kommt denn Luke wieder?“, fragte Pablo.
„Du wirst dich wohl noch ein paar Tage gedulden müssen. Wie kommst du denn jetzt auf ihn?“
„Na, wegen Hercules.“
Teresa sah ihren Sohn fragend an. „Findest du etwa, er hat Ähnlichkeit mit Hercules? Also, ich habe bisher keine solchen Muskeln und Superkräfte an ihm entdeckt.“
„Nein, doch nicht deswegen. Aber er ist auch ein Superheld für mich. Er ist Millionär, er ist supernett und er will mein Freund sein, obwohl er bestimmt jeden Jungen der Welt zum Freund haben könnte.“
„Da hast du wohl recht“, sagte Teresa. Und er könnte auch jede Frau der Welt zur Freundin haben, fügte sie in Gedanken hinzu.
Am nächsten Morgen jubelte Pablo, als er ein Paket mit der Express-Post erhielt.
„Von wem das wohl sein könnte?“, überlegte Teresa.
„Bestimmt von Luke“, sagte Pablo.
„Der hat doch aber gar nicht unsere Adresse.“
„Doch, ich hab sie ihm aufgeschrieben, in dem Brief“, erklärte Pablo.
„Du hast was? Du kannst doch nicht irgendwelchen Fremden erzählen, wo wir wohnen.“
Na super, dachte sie, jetzt weiß er ganz genau, in was für einer miesen Gegend wir leben. Natürlich kein Vergleich zu den Williams-Apartments.
Pablo riss das Paket auf und entnahm ihm einen Schlüsselanhänger, ein paar Kugelschreiber, ein Miniaturtaxi und eine Packung Bonbons. Und alles war mit New York bedruckt.
„Er ist in New York?“, staunte Pablo. „Mom, er hat mir das aus New York geschickt. Sieh mal, der Schlüsselanhänger hat die Form der Freiheitsstatue.“
„Wow, das ist wirklich toll. Da hast du ja wirklich einen Freund in ihm gefunden, wenn er dir solche Sachen schenkt.“
Dann entdeckte Pablo noch einen Brief und verbarrikadierte sich für die nächste halbe Stunde in seinem Zimmer.
Als er wieder herauskam, hatte er ein Riesenlächeln auf dem Gesicht. Er hatte anscheinend die Antwort bekommen, die er sich erhofft hatte.
„Hier, Mom, ich möchte dir gern etwas abgeben.“ Er legte ihr einen der Stifte und ein paar Bonbons in die offene Hand.
„Nein, mein Liebling. Das sind doch deine Sachen. Die solltest du ganz für dich allein behalten.“
„Ich fühle mich aber schlecht dabei. Ich teile viel lieber mit dir.“
Teresa lächelte ihren Sohn an und drückte ihn ganz fest.
„Mom, du erdrückst mich ja. Ist schon gut, sind doch nur ein paar Bonbons.“
Ja, aber sie sind von ihm, dachte sie glücklich.
Luke Cartwright war ein außergewöhnlicher, ein unglaublich großzügiger
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