Hungry for Love
Fuß, und gestützt von Luke schaffte sie es die Treppen runter und rein in die Limousine. Sie hatte nie zuvor in einer solchen gesessen und war sehr beeindruckt. Nicht nur von der Limousine, sondern auch von Luke, das konnte man sehen.
Nachdem sie einen wunderschönen Tag in der Stadt verbracht hatten, brachte Luke sie wieder zurück nach Hause und bat, Teresa kurz unter vier Augen sprechen zu können.
„ Was gibt es denn?“, fragte sie, als sie allein in ihrem Zimmer waren.
„Ich hatte nicht nur ein Geschenk für deine Mutter, sondern auch eins für dich.“
„Für mich? Jetzt sag nicht, es ist auch ein Karton Pralinen. Du mästet mich so schon genug, die ganzen Restaurantbesuche und die Süßigkeiten …“
Luke brachte einen großen Umschlag hervor und überreichte ihn ihr. Sie sah ihn fragend an. Was konnte das nur sein? Gespannt öffnete sie ihn und zog ein paar Blätter Papier heraus. Oben auf dem ersten stand: „Scheidungsurkunde“ und es folgten einige Paragraphen. Am Ende gab es zwei Felder für Unterschriften, und eins davon war ausgefüllt. Und zwar mit Michaels Unterschrift, sie erkannte sie sofort.
„Oh, mein Gott!“ Sie musste sich setzen und fing sofort an zu weinen.
Luke sah lächelnd zu ihr hinunter, dann setzte er sich auch.
„Ich hoffe, das Geschenk gefällt dir.“
„Luke, wie hast du ihn aufgetrieben?“ Ihre Stimme zitterte, sie konnte kaum sprechen.
„Ich habe einen Privatdetektiv engagiert, einen der besten. Es hat trotzdem drei volle Monate gedauert, Michael zu finden.“
„Wo ist er?“
„In Alaska. Er lebt dort zurückgezogen mit ein paar Huskys in einer Hütte in den Bergen.“
„Ja, das hört sich ganz nach Michael an, der ganzen Welt zu entfliehen.“
„Ich hoffe, es war okay für dich, dass ich nach ihm suchen ließ. Ich habe mir die ganze Zeit Sorgen gemacht. Ich wollte mich bestimmt nicht in dein Leben oder die Sache mit Michael einmischen, ich habe nur gesehen, wie sehr du darunter leidest, noch immer an diese Ehe gefesselt zu sein. Es ist deine Entscheidung. Du allein kannst entscheiden, ob du das andere Feld ausfüllen willst, nur dann ist die Urkunde gültig, und auch du allein musst entscheiden, ob du ihn wiedersehen willst, ob Pablo ihn wiedersehen soll. Du weißt jetzt, wo er ist.“
Teresa konnte es nicht fassen. Mit einer Unterschrift konnte sie endlich geschieden sein, so einfach war das auf einmal. Sie zögerte nicht lange, sondern griff nach einem Stift und schrieb ihren Namen neben den von Michael.
Dann flossen die Tränen richtig, und sie konnte sich nicht dagegen wehren.
„Ich danke dir, Luke. Du bist einfach unglaublich, dass du das für mich getan hast. Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll. Endlich bin ich geschieden.“
Sie wollte sich gar nicht ausmalen, was es Luke gekostet hatte, Michael diese Unterschrift abzunehmen, erst recht, wenn der gehört hatte, wer der Auftraggeber war.
Luke umarmte sie und hielt sie ganz fest. Er war genauso erleichtert wie sie, denn diese Ehe hätte einer möglichen eigenen Ehe mit Teresa für immer im Wege gestanden.
„Du weißt doch, dass ich alles für dich tun würde, Liebling.“
Als sie sich wieder beruhigt hatte, ging sie ihrer Mutter die Urkunde zeigen, ohne dass Pablo es mitbekam. Sie hatte schon wieder Tränen in den Augen, genau wie jetzt ihre Mutter, die natürlich genau wusste, wie sehr die Sache Teresa belastet hatte.
„Du wirkst gar nicht überrascht, Mutter. Hast du etwa davon gewusst?“
„Ein bisschen vielleicht“, gab Bonita zu.
„Du Schuft“, sagte Teresa jetzt und hämmerte Luke neckisch auf die Brust. „Alle haben davon gewusst, nur ich nicht.“
„Ich wollte dir keine falschen Hoffnungen machen, Liebes, deshalb habe ich nichts erwähnt. Aber ich brauchte doch ein paar Informationen.“
„Ich verzeihe euch. Ich bin gerade so überglücklich, dass das alles endlich vorbei ist.“
„Ich freue mich auch für dich. Weißt du schon, ob du ihn wiedersehen willst?“
„Nein, aber ich denke eher nicht. Irgendwann einmal vielleicht. Wenn Pablo etwas älter ist, und wenn er das auch will.“
Michael lebt also, dachte Teresa, und zwar in Alaska.
Sie schüttelte ungläubig den Kopf. Daran hätte sie nie gedacht.
13. Kapitel
Seit sie die Scheidungsurkunde notariell beglaubigen lassen und eingereicht hatte, schwebte Teresa im siebten Himmel. Sie konnte ihr Glück kaum fassen.
Pünktlich zu Weihnachten kam „Hungry for Love“ in den Buchhandel und erklomm
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