Hunter 05 - Späte Vergeltung
Bastard, der es für sein gutes Recht hielt, seine Freundin nach Belieben herumzuschubsen, zu bedrohen und zu schlagen. Zach hatte ihn vor einiger Zeit verhaftet, weil er seine damalige Freundin krankenhausreif geschlagen hatte, doch Zach hatte ihn laufen lassen müssen, weil das Opfer zu verängstigt war, um gegen seinen Peiniger auszusagen. Zach ballte seine Hand zur Faust. »Woher kam der Anruf?«
»Er hat keine Adresse genannt, aber er sagte, dass es der Anschluss seiner Freundin sei, einer gewissen Candice Meadows.«
Anscheinend hatte er inzwischen eine neue Dumme gefunden, die das Geld für ihn verdiente und sich dann auch noch von ihm quälen ließ
.
Zach schnappte sich einen Stift und notierte den Namen. »Okay, ich werde die Sache überprüfen. Kannst du die Adresse herausfinden und zwei Streifenwagen dorthin schicken?«
»Wird sofort gemacht.«
»Danke, Cassie. Und ich nehme das auf meine Kappe, wenn sich die Sache tatsächlich als Fehlalarm herausstellt.« Wobei er rechtlich auf der sicheren Seite war; sowie ein Notruf gewählt wurde, hatten sie das Recht, die Adresse ausfindig zu machen und die Sache zu überprüfen. Er kannte Jesse Curtis und wusste, wozu der Mann fähig war. Auf keinen Fall wollte er, dass dieser Mistkerl noch einer weiteren Frau etwas antat. Nicht, wenn er es verhindern konnte. »Gibst du mir dann auch die Adresse durch? Auf mein Handy bitte, ich gehe schon mal zu meinem Wagen.«
»Alles klar.« Sie zögerte. »Sei vorsichtig, Zach, die ganze Sache gefällt mir nicht.«
Ein schwaches Lächeln hob seine Mundwinkel. »Das bin ich immer.« Er legte auf, bevor er sich von ihr eine Standpauke anhören musste.
Ja, er wusste selbst, dass er in den letzten Jahren nicht so auf sich achtgegeben hatte, wie es sinnvoll gewesen wäre, aber er hatte keineswegs einen Todeswunsch, wie Chief Murray ihm vor einiger Zeit vorgeworfen hatte. Er wollte auf jeden Fall leben, und da sein Schutzengel damals im Arches National Park schon völlig überlastet worden war, passte er seitdem selbst auf sich auf. Kopfschüttelnd schnappte er sich das Schulterholster mit seiner Pistole sowie seine Jacke und verließ sein Büro.
Die Gänge waren verwaist, was ihm nur recht war. Seine Gedanken drehten sich darum, welche Situation er gleich in der Wohnung dieser Candice Meadows vorfinden würde. Für die Frau hoffte er, dass es wirklich nur ein Fehlalarm gewesen war, doch gleichzeitig würde es ihm große Befriedigung verschaffen, dieses Schwein von einem Mann endlich hinter Gittern zu sehen. Ein Gefühl von Dringlichkeit ließ ihn die Treppen hinunterlaufen, anstatt auf den langsamen Fahrstuhl zu warten. Da er nicht wusste, wie viel Zeit die Sache in Anspruch nehmen würde, entschied er sich in der unterirdischen Parkgarage für seinen Privatwagen. Wenn es länger dauern sollte, konnte er dann gleich von dort aus nach Hause fahren. Wo auch immer »dort« war.
Zach setzte sich in den Wagen und zog sein Handy heraus. Da in der Tiefgarage erfahrungsgemäß kein Empfang möglich war, startete er den Motor und fuhr los. Vor dem Gebäude hielt er am Straßenrand und rief Cassies SMS mit der Adresse ab, die er jetzt ins Navigationsgerät einprogrammierte. Ungeduldig wartete er, bis das Gerät die Satelliten gefunden hatte und die Route auf dem Display angezeigt wurde. Wie erwartet lag die Wohnung in einer weniger guten Gegend von New York, eine, in der Gewalt fast an der Tagesordnung war. Vor allem konnte man dort nicht erwarten, dass die Nachbarn die Polizei riefen, wenn sie Krach und Schreie hörten. So etwas war normal und wurde einfach ignoriert.
Die nächtlichen Straßen waren glücklicherweise weitgehend leer, sodass er schnell durchkam und bereits wenige Minuten später vor dem vierstöckigen Wohnhaus parkte. Die beiden Streifenwagen standen schon vor dem Haus, und einer der Polizisten kam zu ihm herüber, als er ausstieg.
»Hallo, Detective. Die Leitstelle sagte, wir sollten auf Sie warten und noch nicht reingehen. Bisher scheint hier alles ruhig zu sein.«
Zach nickte ihm zu. »Officer. Hoffen wir, dass es wirklich nur ein falscher Alarm war.« Er ging zur Haustür und drückte auf den Klingelknopf, neben dem der Name
Meadows
stand. Niemand öffnete. Zach klingelte noch einmal und trat dann zurück, als wieder nichts passierte. »Okay, gehen wir rein.« Sein schlechtes Gefühl verstärkte sich, auch wenn es immer noch sein konnte, dass niemand mehr zu Hause war oder die Bewohner nachts nicht die Tür
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