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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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diese Hektik und das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun.
    Nach ihrem Studium an der renommierten Harvard University hätten ihr wesentlich lukrativere Stellen im Bereich der Strafverteidigung offengestanden, aber sie hatte sich dafür entschieden, die deutlich bescheidener bezahlte Position am Büro der Pflichtverteidigung anzunehmen. Sie wollte damit denjenigen zu ihrem Recht zu verhelfen, die sich einen teuren Anwalt nicht leisten konnten. Natürlich waren auch unter den Armen Täter, die ins Gefängnis gehörten, doch auch sie hatten ein Recht auf eine vernünftige Verteidigung.
    Chloe schüttelte die Gedanken an ihren Job ab und folgte den anderen zum Büffet, das in einem luftigen Pavillon aufgebaut worden war. Der Tag war angenehm warm, wie gemacht für eine Gartenhochzeit, die sich Autumn und Shane so sehr gewünscht hatten. Das Glück war ihnen freundlich gesonnen, denn in anderen Jahren waren durchaus schon Septembertage vorgekommen, an denen es in West Yellowstone schneite. Auch die Hunter-Ranch als Ort der Feier war ein Wunsch von Autumn gewesen, die es liebte, alle Mitglieder der Familie um sich zu haben. Das lag vermutlich daran, dass Autumn selbst ein Einzelkind war – sie wusste gar nicht, wie nervig es sein konnte, ständig jemanden um sich zu haben.
    Was natürlich nicht hieß, dass Chloe ihre Familie nicht gerne traf – sie musste nur nicht mehr unbedingt mit ihnen zusammenwohnen. Aber da ihre Geschwister inzwischen über das ganze Land verstreut lebten, liebte sie die seltenen Familienzusammenkünfte. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie Marthas strahlendes Gesicht betrachtete, als sie Shane und Autumn umarmte. Seit vielen Jahren kümmerte sich die Köchin um das leibliche Wohl auf der Ranch und war genauso wie ihr Mann Joseph ein Teil der Familie geworden. Gegen ihren Protest war heute zur Feier des Tages ein Caterer engagiert worden, damit Martha und Joseph auch als Gäste an der Feier teilnehmen konnten.
    Chloe ließ ihren Blick über die Anwesenden gleiten, die sich gerade an den festlich geschmückten Tischen verteilten. Außer der Familie waren nicht viele andere Gäste eingeladen worden: Autumns Freundin war mit ihrem Mann aus Houston gekommen, und natürlich Zach, dann noch einige ihrer Ranger-Kollegen aus dem Arches sowie ein paar von Shanes früheren Kollegen aus dem Yellowstone National Park. Sonst war nur noch die unmittelbare Verwandtschaft samt erweitertem Anhang gekommen, darunter Matts Schwester und ihre Tochter. Auch Barkers Tochter Kate war der Einladung gefolgt, obwohl es aussah, als würde sie sich in Gegenwart so vieler Fremder etwas unwohl fühlen. Aber immerhin war sie einen Schritt auf ihren Vater zugegangen, der sehr darunter gelitten hatte, dass sie ihn längere Zeit nicht mehr hatte sehen wollen.
    Chloes Lächeln kehrte zurück, als sie Clints Lebensgefährtin Karen entdeckte, deren weites Kleid ihre etwas mollige Figur umschmeichelte. Die beiden wohnten in Richmond, Virginia, und daher von allen ihren Geschwistern am nächsten an New York. Das war auch gut so, denn Chloe war in den letzten Wochen etliche Male dorthin geflogen, um sie zu besuchen und ihre süße Nichte zu sehen. Zwar verspürte sie selbst noch keinen Drang, Mutter zu werden, aber sie liebte es, die Tante der kleinen Maya zu sein. Sie schlenderte zu Karen hinüber, die sich gerade an einen Tisch setzte. Als Chloe näher kam, sah sie, dass Karens Augen gerötet waren.
    Besorgt setzte sie sich neben sie. »Geht es dir nicht gut?«
    Karen lächelte sie beruhigend an. »Doch, natürlich. Das sind nur die blöden Hormone, ein Relikt der Schwangerschaft. Immer wenn ich sehe, dass jemand glücklich ist – oder traurig –, muss ich heulen.«
    Chloe lachte auf. »Oh, das kann ich nachvollziehen, auch ohne besondere Hormone. Das Trompetensolo hat mich ziemlich geschafft.«
    Karens Augen wurden glasig. »Mich auch.« Rasch holte sie ein Taschentuch heraus und tupfte unter ihren Augen. »Verdammt, das ist echt lästig.«
    »Wo hast du denn Clint gelassen? Als Trauzeuge muss er doch gleich eine Rede halten.«
    Karen verzog den Mund. »Vermutlich versucht er, sich davor zu drücken. Aber ich glaube nicht, dass Shane das zulassen wird.« Sie blickte über Chloes Schulter. »Ah, da ist er ja.« Ihre Gesichtszüge wurden weicher, ihre Liebe für Clint war deutlich zu erkennen.
    Innerlich seufzte Chloe auf. Sosehr sie sich für ihre Geschwister und deren Partner über ihr Glück freute, machte es ihr auch jedes

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