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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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zog sie daran hoch. Der Schmerzensschrei blieb ihr in der Kehle stecken, als sie die Wut und Mordlust in seinen Augen sah. Zum ersten Mal spürte sie, wie sich Todesangst anfühlte. Ohne Vorwarnung traf ein Schlag ihr Gesicht und ließ sie rückwärts stolpern. Ihre Wange pochte, und sie schmeckte das Blut aus der frischen Wunde. Ihr Angreifer packte sie am Ausschnitt ihrer Bluse und drückte ihren Rücken auf den Tisch hinunter. Schützend hielt sie ihren gesunden Arm vor sich, doch er schlug ihn sofort beiseite.
    »Weißt du, was ich gehört habe? Dass du mit jemandem über mich gesprochen hast. Ich muss sagen, das hat mich wirklich enttäuscht.« Er beugte sich dichter über sie und drückte dabei mit seiner Faust auf ihren Brustkorb, sodass sie kaum Luft bekam.
    »Bitte …« Punkte tanzten vor ihren Augen. Schwach versuchte sie, ihn mit ihren Beinen abzuwehren, doch er ignorierte die Tritte. Stattdessen schlug er noch einmal zu. Ihr Kopf prallte auf die Tischplatte, und sie hatte Mühe, bei Bewusstsein zu bleiben.
    »Ich will wissen, wem du von mir erzählt hast und was es genau war.« Seine Hand schloss sich um ihre Kehle. »Und zwar schnell, ich habe auch noch anderes vor.«
    Candice wusste genau, wovon er sprach, aber sie wollte nicht die eine Person verraten, die ihr geglaubt und geholfen hatte.
    »Wenn du glaubst, dass ich einfach wieder weggehe, wenn du mir nichts sagst, dann hast du dich geirrt. Du wirst reden, auf die eine oder andere Weise.«
    Dann drückte er zu und Schwärze senkte sich über sie. Beinahe war sie froh, dass es so schnell vorbei war.
    Ein scharfer Schmerz riss sie aus ihrer Ohnmacht. Für einen Moment war Candice verwirrt, dann erinnerte sie sich wieder an das Geschehene. Panisch wollte sie sich aufsetzen, doch der Schmerz verstärkte sich bei der Bewegung, und so blieb sie schwer atmend auf dem Tisch liegen. Zögernd blickte sie nach oben und traf auf einen beinahe amüsierten Blick – vermischt mit Hass. Sämtliches Blut verließ ihren Kopf, als sie das große Messer sah, dessen Spitze in ihrem Oberarm steckte.
    »Ich wusste doch, dass dich das wieder aufweckt. Und, bist du schon bereit, mit mir zu reden?«
    Sie musste irgendwie entkommen, koste es, was es wolle! Dieses Schwein musste gestoppt werden! Doch sie fühlte sich so schwach, und ihre Verletzungen pochten schmerzhaft. Sie musste ihn überraschen, sonst hatte sie keine Chance gegen ihn. Er war viel größer und kräftiger als sie und hatte offensichtlich keinerlei Skrupel, sie zu verletzen. Mühsam sammelte sie ihre letzten Kraftreserven. »O…okay.«
    Ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Das ging überraschend schnell.«
    Sie hatte gehofft, dass er das Messer zurückziehen würde, doch er ließ es in ihrem Arm stecken. Mit zusammengebissenen Zähnen bereitete sie sich innerlich auf ihren Angriff vor.
    Seine Augen zogen sich drohend zusammen. »Na wird’s bald? Ich habe nicht die ganze Nacht Zeit.«
    »Sch…merz.«
    Er stieß das Messer tiefer. »Du wirst gleich noch viel mehr Schmerzen erleiden, wenn du nicht endlich redest.«
    Candice nutzte seine Ablenkung und zog ruckartig ihr Bein hoch. Wie erhofft, traf sie ihn direkt in die Weichteile. Mit einem Aufheulen taumelte er zurück und ließ das Messer los. Mühsam kletterte sie vom Tisch und lief auf unsicheren Beinen los. Sie war schwächer als erwartet und kam viel zu langsam vorwärts. Hinter sich hörte sie einen wüsten Fluch und wusste, dass ihre Zeit ablief. Das Messer fiel aus der Wunde und landete klirrend auf dem Boden. Doch sie hatte keine Zeit, es aufzuheben, um sich damit zu verteidigen, denn sie hörte schon Schritte hinter sich.
    »Nein! Jesse! Hilfe!« Sie lief über den Flur und taumelte gegen die Wand.
    »Das wirst du mir büßen!« Seine Stimme war schon ganz nah, aber vielleicht hatte sie noch eine Chance. Sie musste nur schnell genug sein, um …
    Da der Weg zur Haustür versperrt war, lief sie in die andere Richtung. Wenn sie zum Telefon kam, das noch im Schlafzimmer liegen musste, könnte sie Hilfe herbeirufen. Sie schlitterte um die Ecke, warf sich in den Raum und knallte die Tür hinter sich zu. Sofort tastete sie mit zitternden Händen nach dem Schlüssel und drehte ihn herum. Das Herz hämmerte in ihrer Brust, und sie bekam kaum Luft, konnte sich aber jetzt nicht ausruhen, da jede Sekunde zählte. Sie stürzte zum Telefon, das noch auf dem Nachttisch lag, wo sie es zuletzt benutzt hatte, und hob es hoch. Zumindest

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