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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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öffnen wollten.
    Der Streifenpolizist öffnete die Tür und ging dann die Treppe hinauf ins dritte Stockwerk. Es dauerte eine Weile, bis sie die richtige Wohnungstür gefunden hatten, doch schließlich standen sie davor. In der Wohnung war es totenstill, und Zachs Nacken begann zu kribbeln, ein sicheres Zeichen, dass irgendetwas nicht stimmte. Er bedeutete den Polizisten mit einer Handbewegung, von der Tür wegzutreten, und stellte sich selbst so hin, dass sein Körper durch die Wand geschützt war. Zu oft war es bereits vorgekommen, dass jemand einfach durch die Tür schoss.
    Laut klopfte Zach mit der Faust an die Tür. »Polizei, machen Sie die Tür auf, Ms Meadows.« Keine Antwort, kein Laut. Noch einmal klopfte er. »Wenn Sie nicht aufmachen, kommen wir rein.«
    Als wieder nichts passierte, trat er zurück und nickte dem Polizisten zu, der mit einem kleinen Rammbock bereitstand. Mit einem gezielten Stoß gegen das Schloss brach dieser die Tür auf. Die Pistole im Anschlag schob sich Zach an ihm vorbei und betrat den schlauchartigen Flur der Wohnung. Er war stockdunkel, deshalb tastete er nach einem Lichtschalter. Zwar war er dann für einen möglichen Gegner sichtbar, aber es brachte auch nichts, wenn er sich im Dunkeln durch die Wohnung tastete. Er fand den Schalter und betätigte ihn. Eine matte Glühbirne erhellte den Flur. Vorsichtig bewegte Zach sich vorwärts und blickte in den ersten Raum. Es war die Küche.
    Vor dem Schrank befand sich ein umgekippter Stuhl, die Scherben eines Tellers lagen daneben. Im Waschbecken war Wasser eingelassen, ein paar gespülte Teller standen auf einem kleinen Abtropfgestell. Zach betrat den kleinen Raum und prüfte mit einem Finger die Wassertemperatur. Es war noch lauwarm. Also musste jemand vor noch nicht allzu langer Zeit hier gewesen sein. Und er bezweifelte, dass es Jesse Curtis gewesen war, der hier den Abwasch machte. Sein Blick glitt über die wenigen Möbel und blieb an dem Tisch hängen, auf dessen zerkratzter Oberfläche ein dunkler Fleck zu sehen war. Zach beugte sich dichter darüber. Das sah eindeutig nach Blut aus.
Verdammt!
    Wenn er Optimist wäre, würde er glauben, dass die Bewohnerin gestolpert war, sich an einer Tellerscherbe geschnitten hatte und zu einer Notaufnahme gefahren worden war. Als Realist und mit etlichen Jahren Berufserfahrung als Detective spielten sich vor seinem inneren Auge ganz andere Szenen ab. Einer der Polizisten erschien in der Türfüllung und winkte ihn zu sich. Zachs Magen krampfte sich zusammen. Er wusste schon jetzt, wie die Sache enden würde. Ein weiteres Kreuz in einer Statistik. Aber diesmal war der Täter bekannt, sie mussten ihn nur erwischen.
    Er trat wieder auf den Flur und folgte dem Polizisten, der ihn zu einer Stelle führte, an der sich ein Streifen Blut über die weiße Tapete zog. Zach stellte sich daneben und presste die Zähne zusammen. Das Blut befand sich etwa auf Höhe der Schulter einer normal großen Frau. Mit einem unguten Gefühl folgte er dem Gang, an dessen Ende sich auf beiden Seiten ein Zimmer befand. Eine Tür war geschlossen, die andere sah aus, als wäre sie niedergetreten worden. Sofort wandte er sich in diese Richtung und bedeutete einem der Polizisten, die andere Tür zu bewachen. Einen Moment lang lauschte er, dann hockte er sich hin und betätigte den Lichtschalter.
    Die Deckenlampe beleuchtete einen leeren Raum. Auf den ersten Blick sah es nicht so aus, als hätte hier ein Kampf stattgefunden, doch dann entdeckte er die Blutspritzer an der Wand neben dem Bett. Sein Magen krampfte sich zusammen, der letzte Rest Hoffnung verflüchtigte sich. Vorsichtig trat er um das Bett herum und unterdrückte gerade noch einen Schreckenslaut, als er Candice Meadows fand. Oder zumindest das, was von ihr übrig geblieben war.

2
    Sie waren zu spät. Obwohl es mehr als offensichtlich war, dass die Frau nicht mehr lebte, beugte Zach sich über sie und fühlte an ihrer Halsschlagader nach einem Puls. Nichts. Glücklicherweise hatte er schon seit Stunden nichts gegessen, denn sein Magen rebellierte bei dem fürchterlichen Anblick, den das Opfer bot. Wut stieg in ihm auf, während er sich langsam aufrichtete. Dem fragenden Blick des Polizisten antwortete er mit einem Kopfschütteln. Dieser hatte sich zur Türöffnung zurückgezogen, nachdem klar gewesen war, dass in dem Raum niemand mehr lauerte. An Zachs Gesichtsausdruck war wohl abzulesen, wie schlimm die Frau zugerichtet war, denn der Polizist zog sich noch

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