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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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wirklich sehr gern, Zach. Aber ich wusste, dass wir nicht zusammenpassen und ich mich in deiner Nähe auch immer an Roberts Taten erinnern würde. Es hätte immer zwischen uns gestanden.«
    Zach schloss die Augen, als sie seine Vermutungen bestätigte. »Wenn Chloe wieder aufwacht und mich noch haben will, werde ich sicher hin und wieder auch an den Hunter-Familientreffen teilnehmen. Ich kann aber versuchen, dir weitgehend aus dem Weg zu gehen.«
    »Oh Zach, so habe ich das nicht gemeint. Ich freue mich sehr darauf, dich in Zukunft öfter zu sehen, und es ist keineswegs so, dass ich dich mit Robert gleichsetze.«
    Damit konnte er vermutlich leben. Er hoffte nur, dass Chloe sich auch wirklich weiterhin mit ihm abgeben wollte, wenn sie wieder aufwachte, sonst würde er alles verlieren, was ihm etwas bedeutete.
    »Du liebst Chloe also?«
    Es war ihm unangenehm, mit jemandem darüber zu sprechen, aber Autumn hatte vermutlich verdient, dass er ihr die Wahrheit sagte. »Ja. Mehr als alles andere.«
    Sie lächelte ihm zu. »Und Chloe liebt dich auch?«
    Unbehaglich hob er die Schultern. »Ich hoffe es. Wir haben noch nicht darüber gesprochen, bevor das passierte.« Er senkte seine Stimme. »Ich habe Angst, dass sie mich nicht mehr erkennt, oder noch schlimmer, nichts mehr mit mir zu tun haben will, wenn sie aufwacht.«
    »Medizinisch gesehen könnte ein Gedächtnisverlust natürlich vorkommen, so viel habe ich damals verstanden, als du im Koma gelegen hast, aber wenn es so wäre, würdest du sie bestimmt noch einmal für dich gewinnen können. Und was das andere angeht – das ist der größte Blödsinn, den ich je gehört habe. Chloe ist unheimlich schlau, sie weiß, dass du nicht für Scotts Taten verantwortlich bist. Du warst für sie da und hast sie gerettet, das ist alles, was zählt.«
    Mehr als alles andere wünschte er sich, dass Chloe das auch so sähe, auch wenn es sein eigenes Gefühl der Schuld und des Versagens nicht mindern würde.
    Autumn beugte sich vor und küsste ihn auf die Wange. Die fehlende Reaktion seines Körpers zeigte ihm, dass er endlich seine fehlgeleitete Vernarrtheit abgelegt hatte. Er mochte Autumn immer noch sehr, aber das war auch alles.
    »Ich werde dann mal gehen. Schon dich noch ein wenig, nicht, dass Chloe hinterher aufwacht, und du liegst flach. Ich habe das Gefühl, dass du viel Kraft brauchen wirst, um mit ihr mithalten zu können. Chloe ist ein Energiebündel.«
    Zach lächelte sie an. »Das ist mir auch aufgefallen.« Er drückte sanft ihre Hand. »Danke für alles.«
    »Immer wieder gerne, obwohl ich echt froh bin, wenn ich nie wieder ein Krankenhaus von innen sehen muss. Also verletz dich bitte nicht wieder und achte auch auf Chloe.«
    »Ich werde mich bemühen.«
    Autumn trat zum Bett und strich liebevoll über Chloes Haare. »Mach’s gut, Chloe, ich sehe später noch mal nach dir. Du solltest jetzt wirklich wieder aufwachen, bevor der Rest deiner Familie vor Sorge die Wände hochgeht. Von Zach ganz zu schweigen.« Langsam richtete sie sich auf und zwinkerte Zach zu, bevor sie das Zimmer ebenso leise verließ, wie sie es betreten hatte.
    Zach blickte ihr hinterher, bis die Tür die Sicht verdeckte. Vielleicht hätte er Autumn doch früher schon mal treffen sollen, er konnte sich nicht vorstellen, dass sich seine Gefühle für sie in so kurzer Zeit gewandelt hatten. Vermutlich empfand er schon länger nur noch Freundschaft für sie, und seine Faszination für Chloe hatte die Tatsache nur umso deutlicher gemacht. Mit einem tiefen Seufzer wandte er sich wieder Chloe zu und wollte ihre Hand berühren, als er sah, dass ihre Augen offen waren. Vor Schreck blieb ihm der Atem weg, und er konnte sie nur stumm anstarren. Erst als er sah, dass sich ihre Brust weiterhin hob und senkte, schaffte er es, sich aus der Erstarrung zu lösen.
    Rasch schob er sich näher an Chloe und beugte sich über sie. Er ignorierte das Schwindelgefühl und den Schmerz, der wie ein glühendes Eisen durch seinen Kopf zog, und versuchte, an ihren Augen zu erkennen, ob sie wirklich wach war. Es gab auch Patienten, die in einem Wachkoma lagen und dabei die Augen geöffnet hatten. Trotzdem konnten sie nicht auf ihre Umwelt reagieren.
    Beinahe zögernd legte er seine Hand auf ihre Wange. »Chloe? Kannst du mich hören?« Obwohl sie ihn direkt ansah, schien sie durch ihn hindurchzublicken. Seine Kehle schnürte sich zu, und er musste sich räuspern, um nicht zu ersticken. »Es ist alles in Ordnung, ich bin bei dir.«

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