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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Bisher wusste sie nur, wie er mit Vornamen hieß und dass er sie liebte – zumindest hatte er das gesagt. Mehr als alles andere wollte sie ihm in die Augen sehen, während er das sagte. Doch dazu musste sie aufwachen …
    Zach saß an Chloes Bett und hielt ihre Hand, wie er es nun schon seit vier Tagen tat. Die Ärzte hatten versucht, ihn zu überreden, in sein eigenes Zimmer zurückzukehren, doch er hatte sich geweigert. Schließlich sahen sie ein, dass er nicht von Chloes Seite weichen würde, bis sie wieder aufwachte. Egal, wie lange es dauerte. Müde strich er über sein Gesicht und bemühte sich, wach zu bleiben. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie es während seines Komas gewesen war, wie er versucht hatte, wieder aufzuwachen, aber es einfach nicht geschafft hatte. Oft hatte er Stimmen gehört und Berührungen wahrgenommen, aber es war ihm nicht möglich gewesen, darauf zu reagieren. Zwar wusste er nicht, wie es bei Chloe war, denn so eine tiefe Bewusstlosigkeit konnte bei jedem anders verlaufen, aber falls sie etwas wahrnahm, wollte er, dass sie seine Nähe spürte. Das war alles, was er im Moment für sie tun konnte.
    Mit Mühe unterdrückte er ein Stöhnen, als sich die Tür des Krankenzimmers öffnete und Clint in den Raum trat. Zwar hatte Chloes Bruder nie etwas zu ihm gesagt, aber es war auch so deutlich geworden, dass Clint ihm die Schuld an dem gab, was seiner Schwester zugestoßen war. Womit er zweifellos recht hatte.
    »Solltest du nicht im Bett liegen?«
    Zach seufzte stumm. »Ich will Chloe nicht alleine lassen. Ich habe das Gefühl, dass sie deutlich ruhiger ist, wenn jemand sie berührt.«
    Clint blickte ihn einen Moment lang an, dann nickte er. »Geh zur Seite.«
    Zach wollte protestieren, erkannte aber, dass es nichts bringen würde. Wenn Clint sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, war er durch nichts davon abzubringen. Mühsam stemmte Zach sich hoch und behielt eine Hand auf dem Bett, während er sich langsam vorwärtsbewegte. Noch immer neigte er zu Schwindelanfällen, und die Ärzte hatten ihm gesagt, dass das noch eine Weile anhalten könne. Offenbar war der Schlag auf den Hinterkopf doch heftiger gewesen als erwartet und hatte zu einem kleinen Blutgerinnsel in seinem Gehirn geführt. Glücklicherweise war keine erneute Operation nötig gewesen, aber eigentlich sollte er die meiste Zeit im Bett verbringen. Nur stand das zu weit entfernt von Chloes und machte es ihm unmöglich, sie zu berühren und bei ihr zu sein. Deshalb saß er die meiste Zeit auf dem höllisch unbequemen Stuhl neben ihrem Bett.
    Ungläubig sah Zach zu, wie Clint den Stuhl und einen Nachttisch wegräumte und dann sein Bett an das von Chloe heranschob. Die Idee war ihm zwar auch schon gekommen, aber er hatte sich nicht den Unmut des Krankenhauspersonals zuziehen wollen. Schließlich war es auch nicht gerade Standard, dass er in Chloes Zimmer schlafen durfte.
    Clint schlug die Decke auf. »Und jetzt leg dich hin, bevor du auch noch umkippst. Ich habe keine Lust, mich um zwei Patienten zu kümmern.«
    Ein heiseres Lachen entfuhr Zach, das erste seit scheinbar unendlich langer Zeit.
    Clints Augenbraue hob sich. »Was ist daran so witzig?«
    »Die Vorstellung, dass du meine Krankenschwester spielen könntest.« Jeglicher Anflug von Humor verschwand innerhalb von Sekunden, und er blickte Clint ernst an. »Ich weiß, dass du mich für das, was Chloe geschehen ist, verantwortlich machst. Und damit hast du auch völlig recht. Ich hätte nie mit ihr nach Belfast fahren und sie erst recht nicht alleine lassen dürfen. Wenn ich es ändern könnte, würde ich das tun. Aber leider kann ich das nicht mehr. Wenn sie wieder aufwacht, kann ich sofort verschwinden. Aber bis dahin werde ich hierbleiben und mich um sie kümmern.«
    »Bist du jetzt fertig?« Clint hatte seine Arme über der Brust verschränkt. »Ich habe nie gesagt, dass du an der Sache die Schuld trägst, zumindest nicht die alleinige. Ich kenne meine Schwester lange genug und weiß, was für ein Dickschädel sie sein kann. Wärst du nicht mit ihr mitgefahren, wäre sie alleine dorthin gefahren, das steht fest. Offensichtlich mag Chloe dich sehr gern, sonst hätte sie sich nie in Scotts Gewalt begeben, um dich zu retten. Und Dave sagte mir, dass du trotz deiner eigenen Verletzungen alles getan hast, um Chloe zu retten. Von daher werde ich dich bestimmt nicht wegschicken.« Er beugte sich vor und senkte die Stimme. »Aber wenn du ihr in Zukunft wehtust, wirst

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