Hunter 05 - Späte Vergeltung
dich beim nächsten Mal entspannen, wenn wir meine Familie treffen.«
Zach schnitt eine Grimasse. »Wenn mich das jetzt irgendwie beruhigen sollte, ist dir das nicht so ganz gelungen.«
Lachend trat Chloe näher an ihn heran und umarmte ihn. Sofort schlossen sich Zachs Arme um ihren Oberkörper, und sie legte ihre Wange mit einem Seufzer an seine Brust. Sie spürte, wie die Anspannung langsam seinen Körper verließ, und hob den Kopf. In Zachs dunkelbraunen Augen stand so viel Liebe, dass sie nicht anders konnte, als sich auf die Zehenspitzen zu stellen und mit ihren Lippen über seinen Mund zu streichen. Sofort antwortete er mit einem Kuss, der in ihrem Körper ein Kribbeln entfachte. Am liebsten hätte sie ihn zum Auto zurückgezerrt und wäre mit ihm irgendwo hingefahren, wo sie allein sein konnten, doch sie wollte ihre Familie nicht warten lassen, nachdem sie ihnen gerade solche Sorgen bereitet hatte.
Mit einem bedauernden Seufzer löste sie sich von Zach. »Wir sollten wohl besser reingehen.«
Mit den Fingern strich er über ihre Wange. »Du weißt, dass ich für dich gegen Drachen kämpfen würde, oder?«
Chloe begann zu lachen. »So schlimm sind sie nun wirklich nicht.«
Zach trat einen Schritt zurück und murmelte etwas, das sich verdächtig nach »Nein, noch schlimmer!« anhörte.
Kopfschüttelnd nahm sie wieder seine Hand und ging mit ihm zur Haustür. Nach einem letzten liebevollen Blick auf ihn drückte sie auf den Klingelknopf. Ein Gong schallte durch das Haus, und es dauerte eine Weile, bis schließlich die Tür geöffnet wurde. Ein Blick auf Clints zerzauste Haare brachte sie wieder zum Lachen.
Clint zog eine Augenbraue hoch. »Ich freue mich auch, dich zu sehen, Chloe.«
Sie umarmte ihn. »Schön, dass du diesmal wenigstens vollständig angezogen bist.« Es war seit Jahren Gesprächsthema in der Familie, wie Clint bei einem Besuch von Karens Eltern und Geschwistern die Tür in einem weniger respektablen Zustand geöffnet hatte. Sie hätte es zu gern selbst gesehen und vor allem die Gesichter von Karens doch eher zugeknöpfter Familie.
»Mom und Dad sind ja auch schon einige Zeit da.« Er zwinkerte ihr zu, bevor er sich an Zach wandte. »Hallo Zach. Ich hoffe, ihr habt noch einen Parkplatz gefunden. Seltsamerweise gab es heute einen unerwarteten Ansturm.«
»Hallo Clint. Wir haben noch einen bekommen.«
Da Zach noch ein wenig steif wirkte, übernahm Chloe wieder, um Clint von ihm abzulenken. »Du meinst, sie haben sich nicht mal vorher angekündigt? Ich hoffe, ihr habt genug zu essen da.«
Clint hielt ihr die Tür auf und ließ sie eintreten. »Ja, dafür haben Mom und Dad gesorgt. Anscheinend haben sie dieses kleine Familientreffen geplant.« Er drehte sich zu Zach um, der hinter Chloe hineinging. »Tut mir leid, ich konnte sie nicht davon abhalten.«
Chloe drückte Zachs Hand hinter ihrem Rücken. »Ist Leigh auch da?« Obwohl ihre Schwester im Umland von Washington, D . C. nicht so weit von New York entfernt wohnte, war sie seit der Wiederaufnahme ihrer Tätigkeit als Innenausstatterin und Glaskünstlerin so gefragt, dass sie selten wegkam. Umso mehr freute sie sich, als Clint jetzt nickte.
»
Alle
sind hier. Wir grillen im Garten.«
Zachs Druck an ihrer Hand wurde fester, und sie erwiderte ihn rasch. Sie war in dieser großen Familie aufgewachsen, deshalb war sie es gewöhnt, von vielen Menschen umgeben zu sein. Aber sie konnte sich vorstellen, wie das für jemanden wie Zach sein musste, der keine Familie mehr hatte.
Während Clint vorausging, drehte Chloe sich zu Zach um. »Wenn es dir irgendwann zu viel wird, sag Bescheid, dann gehen wir.«
Zach lächelte sie an. »Das hier ist deine Familie, und ich kann ihnen gar nicht aus dem Weg gehen, wenn ich mit dir zusammen sein will. Ich werde es schon überleben.«
Chloe küsste ihn zärtlich. »Ich liebe mutige Männer, die zu allem entschlossen sind.«
Er knabberte spielerisch an ihrer Unterlippe. »Und ich dachte, du liebst nur mich.«
Mit einem Finger pikste sie ihn in den Bauch. »Das tue ich.«
Zach fing ihre Hand ein und hielt sie auf ihren Rücken. »Gut.« Seine Stimme war beinahe ein Grollen.
»Tante Chloe! Du bist endlich da!«
Chloe wirbelte herum und konnte gerade noch Maya auffangen, die sich ihr entgegenwarf. Lachend hob sie die Kleine hoch und setzte sie auf ihre Hüfte. »Hallo Süße, du bist ja richtig groß geworden!«
Maya verzog das Gesicht. »Das sagen alle. Ich will endlich
richtig
groß sein, so wie
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