Hurra wir kapitulieren!
regieren.
Für viele entortete Linke, die seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion wie Ahasver durch die Geschichte irren, ist der Islam der letzte Strohhalm, an den sie sich klammern, eine Gelegenheit, es »dem System« heimzuzahlen. Es fragt sich nur: wofür? Was ist so schlecht an dem System? Es hat sich als enorm flexibel und lernfähig erwiesen. Statt seine Feinde auszugrenzen, hat es sie integriert und korrumpiert. Ein ehemaliger Straßenkämpfer konnte Außenminister werden und nach nur sieben Jahren Amtszeit ein Haus in Berlins bester Gegend beziehen. Ein ehemaliger Terroristenanwalt wurde Innenminister und oberster Hüter der Verfassung, leitende Stasi-Mitarbeiter bekamen die Chance, sich als Hobby-Köche und Schriftsteller zu resozialisieren. Sogar Angehörige der bildungsfernen Schichten, die Shakespeare für eine Biersorte halten, finden eine soziale Nische, in der sie mit ihrem Unwissen punkten können.
Die Stärke des Systems ist auch seine Schwäche. Es ist langsam, es ist schwerfällig, es ist umständlich. Es ist nicht elegant, nicht effektiv, nicht sexy. Der Islam dagegen hat Tempo, Stil und Autorität. Dort Lawrence von Arabien hoch zu Ross, hier der brave Soldat Schwejk auf dem Fahrrad.
Mogens Glistrup hatte die richtige Idee, nur dreißig Jahre zu früh. Jetzt wäre die Zeit, den Anrufbeantworter zu aktivieren und zu besprechen. Auf Arabisch.
4 . Auflage
© 2006 wjs verlag, Wolf Jobst Siedler jr., Berlin
Alle Rechte vorbehalten,
auch das der fotomechanischen Wiedergabe
Schutzumschlag: Dorén + Köster, Berlin
Satz: Dorén + Köster, Berlin
Druck und Bindung: Friedrich Pustet, Regensburg
Printed in Germany
ISBN 3 - 937989 - 21 - 8
www.wj s-verlag.de
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