Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hush Hotel

Hush Hotel

Titel: Hush Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
Vom Netzwerk:
herum.”
    “In Ordnung”, sagte sie und atmete tief durch, um ihre Nerven zu beruhigen. Aber ihre Hände zitterten immer noch, als sie durch die Lobby zu den Aufzügen gingen.
    In ihrem Innern tobten wahre Schlachten.
    Sollte sie hart bleiben oder auf Quentins Angebot eingehen?
    Hatte sie überhaupt eine Alternative? Seine Kontakte waren unbezahlbar. Und in dieser Branche waren Kontakte das A und O, das wusste jeder. Sie hatte sich schließlich für diese Karriere entschieden.
    Zwei Jahre lang hatte sie es geschafft, auf eigenen Beinen zu stehen. Sie hatte sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten, bis sie die Arbeit im
Erotique
gefunden hatte. Sie war fünfmal in der Woche in der Hochschule. Sie knauserte und sparte und versuchte, irgendwie über die Runden zu kommen.
    Warum wollte sie also nicht zulassen, dass der Mann, den sie langsam zu lieben begann, für sie sorgte und ihr half, ihren Traum zu verwirklichen?
    War es nicht das, was eine Beziehung ausmachte? Geben und nehmen und sich gegenseitig unterstützen – emotional wie mental, finanziell wie spirituell?
    Aber sie hatten ja nicht mal eine echte Beziehung! Das war doch der springende Punkt! Sie hatten eine Affäre, wenn auch eine wunderbare, aber mehr nicht!
    In achtundvierzig Stunden würde Quentin nicht mehr da sein. Und trotz seines Angebots, sie solle mit ihm kommen, hatte er noch mit keinem Wort seine Gefühle für sie geäußert.
    Okay, er hatte gesagt, er wollte nicht aufgeben, was zwischen ihnen war, ohne ihnen zumindest die Chance zu geben, mehr daraus zu machen, aber …
    Reichte das nicht? Schließlich hatte sie ihm gegenüber auch nicht zugegeben, dass ihre Gefühle für ihn immer stärker wurden.
    War ihr nur ihr verdammter Stolz im Weg? Wollte sie einfach um jeden Preis ihren Eltern beweisen, dass sie unrecht hatten, und deswegen diese einzigartige Chance vergeben?
    Mein Gott, sie war so durcheinander.
    Die Fahrstuhltür öffnete sich im sechzehnten Stock, und wie in ihrer ersten gemeinsamen Nacht schlugen sie den Weg zu Quentins Zimmer ein. Nur waren sie diesmal nicht so aufgedreht. Sie lachten nicht und fummelten auch nicht an ihren Kleidern herum, während sie den Gang entlanggingen.
    Sie schwiegen, denn sie hatten jetzt eine Geschichte. Was heute Nacht zwischen ihnen geschehen würde, hatte nichts mit dem spannenden ersten Mal und gegenseitigem Entdecken zu tun.
    Heute Nacht würden sie das genießen, was sie an einander lieb gewonnen hatten. Heute Nacht würde sich entscheiden, was aus ihnen beiden werden würde.
    Selbst die Aussicht, den ganzen nächsten Tag mit ihm zu verbringen – mit ihm und ihren Freunden für ihre Seminararbeit –, konnte ihre Traurigkeit und Niedergeschlagenheit nicht vertreiben.
    Sie lehnte sich an die Wand neben der Zimmertür und ließ Quentin zuerst eintreten. Er drehte sich um, als er bemerkte, dass sie noch draußen stand. Er sah sie mit einem angedeuteten Lächeln an.
    Sie seufzte, streifte die Schuhe ab und folgte ihm. Sie lehnte sich an seine Brust. Sofort nahm er sie in den Arm und wiegte sie sachte hin und her.
    “Bist du okay?”, flüsterte er.
    Sie spürte seinen warmen Atem, roch das Aroma von Kaffee und Brandy. “Es geht gleich wieder. Ich muss nur gerade mal melancholisch sein.”
    “Ich weiß nicht, ob ich das zulassen soll.” Er streichelte ihren Rücken. Sie bekam eine Gänsehaut. “Ich hatte auf eine andere Stimmung gehofft.”
    Sie kuschelte sich enger an ihn und fand es schön, dass er sie festhielt. “So? Auf welche denn? Von einer bestimmten mal abgesehen.”
    “Ich wollte dir den Mond und die Sterne zu Füßen legen.”
    “Wirklich?” Sie trat einen Schritt zurück und sah ihm in die Augen. “Und wie?”
    Er hob eine Augenbraue. Im gedämpften Licht war sein Gesicht in Schatten getaucht. “Kann ich dich eine Minute allein lassen? Du brichst nicht zusammen oder so was?”
    Sie schüttelte den Kopf. “Es geht mir gut.”
    Er nickte. Er küsste sie auf die Stirn und ging dann hinüber zur Balkontür.
    Den ganzen Abend über war der Himmel wolkenlos und sternenklar. Während der Kutschfahrt hatte sie ihm gesagt, sie würde am liebsten die ganze Nacht so weiterfahren.
    Er war nicht ganz so bei der Sache. Sein Interesse hatte weniger dem nachtblauen Firmament gegolten als vielmehr dem, was sich hoffentlich bald in seinem Bett abspielen würde.
    Sie sah ihm zu, als er die rot-lila-blau-goldene Überdecke vom Bett nahm und auf dem Boden ausbreitete. Er legte die Dekokissen

Weitere Kostenlose Bücher