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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Georges besessen. Sie versuchten, die Statue mit Wasser aus dem nahen Fluß abzuwaschen, und staunten über die Kunstfertigkeit des unbekannten Bildhauers, der den steinernen Gesichtszügen Charakter eingehaucht hatte, Vornehmheit und Intelligenz.
    Sie vermaßen, kartierten und schritten immer weiter voran. George schien sich mehr für Dinge zu interessieren, die man nicht mit den Augen sehen konnte und die im Wald verborgen lagen.
    Hutch dachte darüber nach, wie lange es dauern mochte, bis die Akademie eine voll ausgerüstete Expedition hierher schickte, aber die Frage war nicht so ohne weiteres zu beantworten. Wenn es nach dem Dekan ginge, dann würden sie bereits in wenigen Monaten zurück sein – aber so einfach war das nicht. Diese Welt konnte sofort, ohne vorhergehende Terraformung, besiedelt werden. Und es bestand die Möglichkeit, daß man auf Funde stieß, die eine technologische Weiterentwicklung ermöglichten. Hutch war davon überzeugt, daß der Planet noch auf Jahre zum Sperrgebiet erklärt werden würde – für alle außer dem militärischen Personal der NAU.
     
    Jake kletterte auf den Stummelflügel der Fähre und sprang zu Boden. Er spähte in den Wald. Es war noch immer dort.
    Die Lichtung stand voller blühender Büsche, und ihre üppigen Blüten schwankten rhythmisch in einer Brise, die vom Hafen her wehte. Die Blüten leuchteten hell und saftig in der Sonne. Jakes Erfahrungen mit Wäldern beschränkten sich auf den schmalen Gürtel von Bäumen in seiner Nachbarschaft zu Hause in Kansas City, wo er als Kind gespielt hatte. Man hatte sich nie so tief in ihm verirren können, daß die Rolway Road auf der einen oder die Pike Road auf der anderen außer Sicht gerieten.
    Jake wußte, daß das Waldgebiet trotz seines friedlichen Aussehens voller potentieller Gefahren steckte. Aber er war ja mit einem Pulser bewaffnet, und er wußte, daß der Strahler in alles ein Loch brennen konnte, was ihm zu nahe zu kommen drohte.
    Der Himmel war so strahlend blau und das Wetter so schön, daß die Helligkeit in den Augen schmerzte. Weiße Wolke schwebten über dem Hafen. Seevögel kreisten am Himmel und schrien.
    Er faßte den Griff der Waffe, um sich Mut zu machen, und dann marschierte er auf den Rand der Lichtung zu.
     
    Die Bäume sahen aus wie in den alten Märchenbüchern. Sie hatten Gesichter, schnitten Grimassen und lächelten. Und sie schienen sehr, sehr alt zu sein. Einige wuchsen auf den Schutthügeln, umschlossen die Hügel beinahe mit ihren ausladenden Wurzelsystemen, als wollten sie sich an das klammern, was noch übriggeblieben war. Die Stadt mußte schon sehr lange ausgestorben sein.
    »Hunderte von Jahren«, sagte Maggie.
    Das Unterholz war nur noch spärlich, und die Bäume standen weit auseinander. Der Wald zog sich im schimmernden Licht des Sommertages dahin und schien sich in einiger Entfernung in den lebenden Säulen seiner Stämme zu verlieren.
    Sie überquerten eine Anhöhe und hielten den Atem an.
    Das Land vor ihnen senkte sich steil in ein baumbestandenes Tal hinab, um auf der anderen Seite ebenso steil wieder anzusteigen. Aus dem Unterholz des Abhanges vor ihnen erstreckte sich eine gewaltige Mauer in Richtung der anderen Seite der Schlucht. Sie war breit, massiv wie ein Damm. Wie ein Wehrgang. Sie erstreckte sich über mehr als die Hälfte des Tals, bevor sie plötzlich abbrach.
    Fünf Stockwerke hoch, und sie brach einfach ab.
    Hutch konnte Metallgerippe und Kabel erkennen. Ein Treppenskelett erhob sich über den Rand der Mauer und hörte mitten in der Luft auf. Es mußte Quermauern gegeben haben, aber nur noch die Verbindungsstellen waren sichtbar. Die Oberseite des Walles war steinig und von Pflanzen überwuchert.
    »Laßt uns hier eine Pause einlegen«, sagte Carson. »Das ist ein guter Platz, um etwas zu essen.«
    Sie packten ihre Sandwiches und Fruchtsaft aus und machten es sich bequem.
    Alle redeten durcheinander. Sie spekulierten darüber, wie das Tal, das sich vor ihnen ausbreitete, ausgesehen haben mochte, als die Stadt noch bewohnt war, und was geschehen war, und wie sich alles, was sie durchgemacht hatten, am Ende doch gelohnt hatte.
    Carson stellte eine Verbindung zur Fähre her: »Jake?«
    »Ich höre.«
    »Hier ist alles ruhig.«
    »Hier auch.«
    »Gut.« Pause. »Jake, die Gegend hier ist spektakulär!«
    »Ja. Ich dachte mir, daß Sie so etwas denken. Es sah aus der Luft ziemlich gut aus. Kommen Sie noch immer bei Sonnenuntergang zurück?«
    Carson wäre am liebsten

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