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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Willen der Allgemeinheit entgegenstellen würde. Der Mann in der schwarzen Robe hatte auch nicht sehr einfallsreich gewirkt. Glock hatte ihm erzählt, der Richter sei Presbyterianer, unregelmäßiger Kirchgänger, ein Familienmensch mit drei Kindern. Maximum Georges echte religiöse Überzeugungen waren nicht bekannt.
    Der Richter war ein kleiner, rundlicher Mann mit beginnender Glatze, schwarzem Haar und mächtigen Brauen. Seine Miene gab während des ganzen Prozesses rein gar nichts preis.
    MacAllister sah von seinem Arbeitszimmer aus zu, wie Seine Ehren den überfüllten Gerichtssaal betrat, in dem sofort Stille einkehrte. Er klopfte sinnloserweise dennoch einige Male mit seinem Richterhammer auf den Tisch, erging sich in einleitenden Manövern und erklärte schließlich, er sei bereit, das Urteil im Fall Stadt Derby gegen Henry Beemer zu verkünden. »Der Angeklagte«, sagte er, »möge sich erheben und vor den Richtertisch treten.«
    Beemer und Glock standen gemeinsam auf.
    »Mr. Beemer«, fuhr der Richter fort, »Sie haben, wie mir scheint, gute Gründe, in Bezug auf Ihre frühen Schuljahre einen Groll gegen Ihre Lehrer zu hegen. Gerade in diesen Jahren ist ein junger Geist für alles offen, der Boden, auf dem Vorstellungen gedeihen, besonders fruchtbar; und wir vertrauen darauf, dass die Erwachsenen uns die Wahrheit erzählen. Was uns in dieser Zeit in den Kopf gesetzt wird, ist nicht leicht wieder herauszubekommen. Ich hoffe, Reverend Pullman wird, trotz seiner offensichtlich sehr starken religiösen Überzeugungen, dem Rechnung tragen, wenn er in Zukunft ein Klassenzimmer betritt.
    Dennoch kann ich nicht erkennen, dass Reverend Pullman je gegen irgendein Gesetz verstoßen hat, und selbst wenn er das hätte, wäre der Angriff auf ihn immer noch ungesetzlich. Aus diesem Grund, Mr. Beemer, spreche ich Sie schuldig und verurteile Sie zu drei Tagen Haft im Bezirksgefängnis. Ich hoffe, Sir, dass ich Sie hier nie wieder sehen muss.«
     
    Glock meldete sich später bei ihm.
    »Sie haben keine Berufung eingelegt«, stellte MacAllister fest.
    »Das ist ein überaus mildes Urteil, Mac. Etwas Besseres können wir nicht erreichen.«
    Mac seufzte. »Es ist eine Schande! Der Angriff war gerechtfertigt.«
    »Vielleicht«, meinte Glock. »Aber so kann man Gesetze nicht formulieren.«
    BIBLIOTHEKSARCHIV
    Solange Männer und Frauen in der Freiheit leben, zu tun, was immer sie tun wollen, ist niemand sicher. Ihre Mitmenschen werden immer in Gefahr sein, weil das menschliche Individuum an sich nicht imstande ist, verantwortungsvoll mit Verkehrsmitteln aller Art umzugehen oder geradeaus zu schießen. Weil Ärzte manchmal inkompetent und Anwälte manchmal unehrlich sind. Aber vor allem bringen Ideen die Menschen in Gefahr. Das ist der Preis, den wir bereitwillig für unsere Freiheit zahlen. Niemand würde sich etwas anderes wünschen.
    Maria DiSalvo, Verloren im Paradies, 2214

 
Epilog
     
     
    Es gibt keine Gerechtigkeit. Es gibt nur dann und wann einen Akt der Vergeltung oder des Bedauerns, aber keine wirkliche Gerechtigkeit. Der natürliche Lauf der Dinge gibt das nicht her.
    Gregory MacAllister, aus: Valentina
     
    Dryden und sechs andere Leute, von Orion, von Kosmik, von MicroTech und von Monogram, wurden der Verschwörung gegen Volk und Regierung für schuldig befunden. Ihnen wurden empfindliche Geldstrafen auferlegt, und sie erhielten unbegrenzten Hausarrest unter beschränkter Nutzung ihrer Kommunikationsanlagen. Shandra Kolchevska und Miriam Klymer, die beide bei dem geschäftlichen Treffen in Asquiths Büro zugegen gewesen waren, waren unter den Verurteilten. Der Präsident von Monogram, Arnold Prescott, kam aufgrund eines Formfehlers ungestraft davon.
    Asquith trat zurück. Hutch hatte sich geirrt, als sie angenommen hatte, Gerüchte über einen Skandal könnten ihn ruinieren. Immerhin war er Politiker. Während dies geschrieben wird, ist er einer der leitenden wissenschaftlichen Berater des NAU-Präsidenten. Dryden nannte seinen Namen nicht vor Gericht, was in Hutch den Verdacht weckte, dass Geld geflossen sein müsse. MacAllister weigerte sich, sein Wissen über den Terranova-Vorfall preiszugeben, ebenso wie Hutch. So kam Valya mit unbeschädigtem Ruf davon. Die Welt, hatte MacAllister irgendwo geschrieben, brauche alle Helden, die sie bekommen könne.
    Die diversen Firmen, die in den Schwindel verwickelt gewesen waren, sind heute alle gut im Geschäft. Der Weltrat hat eine Lektion erhalten, auch wenn manche der

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