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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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im Orbit vorgefunden).
    Der Planet selbst war etwas größer als die Erde und hatte eine beinahe identische Schwerkraft. Er drehte sich in annähernd siebenundzwanzig Stunden um die eigene Achse und hatte eine Achsneigung von siebzehn Grad. »Im Durchschnitt etwas kälter als die Erde«, meldete Jim. »Aber ausreichend warm in der gemäßigten Zone.«
    Welten, die bereits getaufte Sterne umkreisten, bekamen den gleichen Namen und zusätzlich eine Nummer, die ihre Position im System kennzeichnete. Aber Sigma 2711 war eher eine Katalogbezeichnung als ein formeller Name. »Niemand da«, konstatierte Rudy. »Verdammt!«
    Außer ihm sagte niemand etwas. Was natürlich nicht daran lag, dass sie überrascht gewesen wären. Hätte es hier eine High-Tech-Zivilisation gegeben, dann hätten sie das schon längst gewusst. Dennoch war es schmerzhaft, eine unbewohnte Welt mit eigenen Augen zu sehen, es auf diese Weise greifbar gemacht zu wissen.
    »Ich finde«, meinte Hutch schließlich, »wir sollten ihr einen Namen geben.«
    »Port Hutchins«, sagte Antonio und sah sie grinsend an. »Nach Ihrem Vater.«
    »Zu persönlich«, sagte sie. »Ich bin dafür, sie nach dem Mann zu benennen, der SETI gegründet hat. Nennen wir sie Drake’s World!«
    »Besser noch wäre«, entgegnete Matt, »wir würden sie nach der Person benennen, die es uns ermöglicht hat, so weit zu kommen. Wie wäre es mit Far Silvestri?«
    Was sogleich Kommentare nach sich zog, zu denen neben Far Out Silvestri auch Long Gone Silvestri gehörte, aber alle waren einverstanden, und Matt trug den Namen ein.
    »›Long gone‹ klingt durchaus passend«, fand Rudy. »Der Planet sieht wirklich so aus, als wäre er seit langer Zeit verlassen.«
    Jim zeigte ihnen Bilder von Ruinen. Alles erinnerte an einen Friedhof, Begrabenes, stellenweise vom Wald überwuchert, oft nur schlicht mit Erde bedeckt. Ein paar der Ruinen lagen sogar ziemlich tief im Erdreich verborgen.
    »Dieser Ort ist schon lange tot«, sagte Jon. »Wir könnten ebenso gut weiterziehen.«
    »Könnten wir nicht herausfinden, wie alt diese Ruinen sind?«, fragte Antonio.
    »Dafür brauchen wir Spezialisten«, entgegnete Rudy. »Kennt sich hier jemand mit der Radiokarbonmethode aus?«
     
    »Auf dieser Welt werden wir keinen Smitty finden«, bemerkte Jon.
    »Vermutlich nicht.« Rudy war nicht bereit, so schnell aufzugeben. »Aber wir können sie uns wenigstens ansehen.«
    »Jede Menge Viecher da unten«, wandte Hutch ein. »Das könnte gefährlich werden.«
    »Wen kümmert das, Priscilla? Wozu sind wir überhaupt hierhergekommen? Nur, um im Vorbeifliegen runterzuwinken?«
    Auch Antonio sah sie anklagend an, sagte aber nichts.
    Sie hätte auf ihrem Standpunkt beharren können. Auch wenn sie sicher nicht Rudy einzuschüchtern vermochte, hätte sie doch von Matt verlangen können, auf einen Ausflug auf die Oberfläche zu verzichten, und damit wäre die Idee begraben gewesen. Aber sie konnte sich nicht dazu durchringen. »Suchen wir uns einen Landeplatz!«, gab sie also seufzend nach. »Irgendwo sollte es einen weniger gefahrvollen Ort geben.«
    »Sehr schön!« Rudy rieb sich die Hände. »Das klingt doch schon viel vernünftiger!«
    Jim fing an, Bilder auf den Monitoren anzuzeigen, Städte, begraben unter dichtem Wald, Gebäude, bei denen es sich um ehemalige Kathedralen oder Rathäuser oder Kraftwerke handeln mochte, überwuchert von Hunderten, vielleicht Tausenden von Jahren üppiger Vegetation.
    »Da ist etwas!«, rief Rudy. Ein gewaltiges Bauwerk, einem indischen Tempel relativ ähnlich, mit zerbrochenen Statuen, verfallenen Säulen, Baikonen und Säulengängen.
    »Jim«, sagte Matt, »zeig uns, wie das zu besseren Zeiten ausgesehen haben könnte!«
    »Okay«, sagte er. »Inzwischen habe ich eine Neuigkeit für Sie.«
    »Die lautet?«
    »Es gibt eine Raumstation in einem Orbit um die Sonne. Keine Anzeichen für Energie.«
    ANTONIOS NOTIZEN
    Als wir den Orbit verließen, ließ Hutch die Positionslichter der Preston aufblinken. Ich fragte sie natürlich, warum sie das tue. Sie hat einfach nur gelächelt und den Kopf geschüttelt.
    Donnerstag, 17. Januar

 
Kapitel 28
     
     
    Sie blieben auf der McAdams und ließen die Preston in ihrem Orbit um Far Silvestri, als sie den Sprung zu der Station durchführten. Matt brachte sie in einem Abstand von weniger als einer Stunde zu ihrem Zielobjekt zurück in den normalen Raum. Was, wie er dachte, ein beredtes Zeugnis von der Präzision ablegte, die Jon dem Locarno

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