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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Jahre überdauert, wenn sie erst angefangen hat, Bücher und Zeitungen zu drucken.«
    »Ich verstehe nicht, wie Sie so etwas sagen können! Denken Sie doch nur daran, wie alt Smittys Zivilisation ist! Es mag mal aufwärts und mal abwärts gehen, aber sie ist immer noch da.«
    »Ich spreche von einer funktionierenden Zivilisation. Smittys Zivilisation ist tot.« Wieder atmete er tief durch. »Technologie macht Zivilisationen verwundbarer. Eine Welt, die aus steinzeitlichen Dörfern besteht, lässt sich nicht so leicht auslöschen. Aber etwas so Unbedeutendes wie ein Computer reicht aus, um eine hoch technisierte Zivilisation zu Fall zu bringen. Chicago wird nicht mehr mit Nahrungsmitteln versorgt, und das Chaos bricht aus. Entweder entwickelt man fortschrittliche Waffen oder ein beinahe ewiges Leben, dann hat man, was Smitty hat.«
    »Was hat Smitty?«
    »Die Bosse ziehen sich nie zurück. Sterben nie. Denken Sie darüber nach! Und bedenken Sie, dass ganz egal, was wir für unseren Körper auch tun können, unser Geist an Flexibilität verliert. Am Ende lebt man in einer Welt voller Spinner.«
    »Bisher kein Hinweis auf Planeten«, meldete Jim. »Aber ich habe die Preston gefunden. Wir erhalten eine Hypercomm-Transmission von ihr.«
    »Gut«, sagte Matt, »stell sie durch!«
    Priscilla erschien auf der Hauptanzeigetafel. »Hallo, Matt«, begrüßte sie ihn und Jon. »Schön zu sehen, dass ihr es auch geschafft habt.«
    »Hi, Priscilla. Wir sind schon seit ein paar Stunden hier. Wo seid ihr?«
    Die visuelle Übertragung hinkte um ein oder zwei Sekunden hinterher. »Sechshundert Millionen Klicks. Wir haben eine grüne Welt.«
    Jons Miene hellte sich auf. »Okay.«
    »Wir sind in der unmittelbaren Umgebung herausgekommen. Ich habe Jim die Koordinaten gegeben.«
    »Wie sieht’s da aus, auf dieser grünen Welt?«
    »Still.«
    »Dahinter sind wir auch schon gekommen.«
    So viel zu der Begegnung mit einer Hypergesellschaft. Mit jemandem, der die großen Fragen in ein neues Licht rücken könnte. Gibt es einen Gott? Warum gibt es etwas und nicht nichts? Dient das Universum einem Zweck, oder ist es nur ein überdimensionierter, mechanischer glücklicher Zufall?
    »Wahrscheinlich«, bemerkte Jon, »hätten die auch keinen blassen Schimmer mehr von ihrer glorreicheren Vergangenheit.«
    Hutch nickte. »Anzunehmen.«
    Matt fragte sich, ob es dem Leben nicht einen großen Teil seiner angenehmen Aspekte rauben würde, würden sie die Antworten auf diese letzten großen Fragen kennen. Keine Spekulationen mehr. Keine finsteren Orte. »Ich weiß nicht, ob ich so würde leben wollen«, meinte er.
     
    Mehrere Stunden später versammelten sie sich alle auf der McAdams zum Abendessen, und Hutch und ihre Passagiere wurden begrüßt wie alte Freunde, die lange Zeit verschollen gewesen waren. Zur Zeit befanden sich beide Schiffe bereits in einem Orbit über der gerade entdeckten Welt.
    Diese Welt sah ungezähmt und unzivilisiert aus und, so wie alle lebendigen Welten überall im Universum, wunderschön. Sie wurde von blauen Meeren und ausgedehnten Wäldern beherrscht. Ein gewaltiger Fluss entsprang einer Bergkette und stürzte einen Wasserfall hinab, gegen den die Niagarafälle winzig erschienen. An einem anderen Ort stieß ein Vulkan Rauch aus, während große Herden von Landtieren sorglos über die niedriger gelegenen Hänge zogen. Andere Kreaturen sahen gefährlicher aus. Sie liefen oder watschelten auf zwei oder vier Beinen und waren mit Klauen und Fängen bewehrt, die an Sensen erinnerten. Außerdem sahen die Missionsteilnehmer von der Preston und der McAdams wolfartige Tiere, die im Rudel jagten, und Kreaturen, die sich am besten mit dem Kunstwort »Luftquallen« beschreiben ließen. Alles in allem sah der Planet nicht gerade einladend aus.
    Ein Hurrikan zog über einen der Ozeane, und auf beiden Polarkappen fiel Schnee. Aber keine Städte. Keine Lichter.
    Die beiden Missionsschiffe passierten einen Kontinent, der Matt an einen Truthahn erinnerte; der Kopf lag in der Nähe des Äquators, Schwanz und Beine ragten in die südliche Polarregion hinein. Sie überquerten den äußersten Norden, flogen über die Küstenlinie hinweg. Im Wasser regte sich etwas. Jim lieferte ihnen ein Bild, und sie sahen Tentakel.
    Ein großer, diffus sichtbarer Mond fiel bald hinter die McAdams und die sie begleitende Preston zurück, als sie auf die Nachtseite flogen (in jeder Welt, die je eine Zivilisation hervorgebracht hatte, hatte man einen großen Mond

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