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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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gewesen. Nun waren alle geplatzt. An der Stelle eines der Globen war noch immer eine unbeschadete Eissphäre zu sehen. Die anderen waren offenbar gesprungen, ehe das Wasser vollständig gefroren war. Das Deck gleich unterhalb des momentanen Aufenthaltsorts des Außenteams war immer noch vereist.
    ANTONIOS NOTIZEN
    Diese Station ist der verlorenste Ort, den ich je gesehen habe.
    Freitag, 18. Januar

 
Kapitel 29
     
     
    Drei Tage brachten die Missionsteilnehmer mit der Suche nach einer passenden Stelle für die Landung des Außenteams zu. Hutch beharrte darauf, dass sie sich von Wäldern und Dschungelgebieten fernhalten müssten. Zu leicht konnten sie den durchaus erfolgsgewohnt aussehenden Raubtieren auf Far Silvestri zum Opfer fallen. Außerdem wollte das Außenteam einen Ort finden, der den Teammitgliedern Ruinen jüngeren Datums zu bieten hätte. Und allzu viel Buddeln wollten sie auch nicht.
    Die Ruinen waren nicht so großflächig über den Planeten verteilt, wie es zunächst den Anschein gehabt hatte. »Es sieht nicht so aus, als wäre die hiesige Bevölkerung je sonderlich groß gewesen«, meinte Jon.
    Sie saßen zu fünft auf der McAdams, beobachteten die Anzeigetafeln, verwarfen Vorschläge einmal aus diesem, einmal aus jenem Grund. Zu alt, lautete das häufigste Argument. Ist bestimmt schon seit Tausenden von Jahren da. Oder es sah nicht nach einem Ort aus, der ihnen neue Informationen liefern könnte. Oder es sah aus, als würde es zu viel Arbeit erfordern, bis zu den Ruinen durchzudringen.
    Gegen Ende des dritten Abends entdeckte Antonio etwas an der Südküste des Truthahnkontinents.
    Am Hang eines schneebedeckten Berges, etwa auf einem Viertel des Weges zum Gipfel, ragte ein eingestürzter Turm aus dem Boden.
    Und ganz in der Nähe, begraben …
    »Ein Gebäude!«
    Es war ein dreistöckiges Bauwerk, scheinbar intakt, und das Dach befand sich auf einer Höhe mit der Schneedecke.
    Das Dach des Turmes hingegen fehlte. Teile desselben lagen unter dem Schnee. Es war nicht festzustellen, wie hoch der Turm einmal gewesen war, aber er war viereckig, massiv, schwer, hatte klar umrissene Ecken und eine Treppe, die zu einer Plattform hinaufführte.
    Unterhalb des Turms fiel der Berghang allmählich und recht gleichmäßig zu einer Ebene ab, die abgesehen von ein paar vereinzelten Pflanzen und einigen wenigen Vögeln vollkommen unbelebt aussah.
     
    Rudy war nicht so begeistert über den Ausflug zur Oberfläche, wie er zu sein vorgab. Dieser Ort sah wilder aus als die Chindi- Welt. Die Wälder waren dunkler, die Flüsse reißender, der Himmel düsterer. Wo die Chindi- Welt mit Städten und sogar mit Ampelanlagen hatte aufwarten können, hatte Far Silvestri nur Ruinen und weite, verlassene Ebenen zu bieten, und das einzige Licht auf der Nordseite war die Aneinanderreihung von Blitzen aus dem gewitterigen Himmel. Es war sonderbar: Rudy hatte damit gerechnet, dass Hutch eine Mission auf die Oberfläche für zu gefährlich erklären würde. Aber nun schien sie ebenfalls dem allgemeinen Fieber anheimgefallen zu sein, schien sich ebenfalls verändert zu haben, war in all der Fremdheit zu jemand anderem geworden, jemandem, den er eigentlich gar nicht kannte. Und als er seine Begeisterung für einen Ausflug auf die Oberfläche kundgetan hatte, hatte sie gesagt, in Ordnung, und natürlich hatten sich die anderen angeschlossen. Niemand war bereit, auf die Schiffe zurückzukehren, um die lange Reise zu dem Schwarzen Loch bei Tenareif anzutreten. Sie brauchten eine Pause. Also würden sie hinuntergehen, und Rudy hatte all das Trara nur veranstaltet, weil genau das von ihm erwartet wurde. Er war der Wissenschaftler bei dieser Mission, der Forscher und Entdecker. Jon war Spezialist, Physiker. Er hatte seine Arbeit bereits mit dem Bau des Locarno geleistet. Sein Ruf war für immer unangreifbar. War diese Reise erst einmal vollständig protokolliert, so würde sie die Vorlage für Epen der Zukunft liefern, und Rudy wusste, Jon wäre derjenige, der vor ihnen allen genannt würde, der aus der Gruppe herausragen würde. Zum Guten oder Schlechten. Ob es Rudy gefiel oder nicht, das war die reine Wahrheit.
    Aber es war in Ordnung so. Rudy war immerhin ein Teil der Geschichte und war der Realisierung seiner Träume näher gekommen, als er es je für möglich gehalten hatte. Und so bestand seine Rolle derzeit darin, die Dinge hinzunehmen, sein Geschirr anzulegen, das Flickingerfeld zu aktiveren und so zu tun, als nähme er, Rudy

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