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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Arbeit«, antwortete Jim.
    Es war siebzig Jahre her, seit das berühmte Signal aufgefangen worden war. Wissenschaftler hatten es zurückverfolgt und mit hoher Wahrscheinlichkeit Sigma 2711 als Ursprung ausgemacht. Das bedeutete, dass die Transmission vor fünfzehntausend Jahren abgeschickt worden sein musste.
    Dies ist unser erster Versuch, über unsere Grenzen hinaus zu kommunizieren.
    Es musste spannend gewesen sein. Wer hatte die Botschaft geschickt? Hatten die Absender selbst damals schon etwas aufgefangen? Gewiss war diese Botschaft für nahe liegende Ziele gedacht gewesen. Aber sie war fünfzehntausend Jahre unterwegs gewesen, ehe sie schließlich in Cherry Hill angekommen war.
    Matt fragte sich, ob noch jemand anders in den Weiten des Kosmos die Transmission aufgefangen hatte. Ob die Absender je eine Antwort erhalten hatten.
    Antwortet, wenn möglich. Oder blinkt mit euren Lichtern.
    Das hatte etwas überaus Menschliches. Bedauerlich, dass die Absender dieser Botschaft so weit weg gewesen waren.
    »Ich hab’s!«, meldete die KI. Das auf dem Schirm angezeigte Sternenfeld rückte näher und dehnte sich aus, als Jim den Bildausschnitt vergrößerte. Eine Gruppe gelber Sterne wurde sichtbar, und ein Pfeil markierte das Zielobjekt.
    »Wie weit, Jim?«
    »Vierundvierzig Lichtjahre.«
    Jon bemühte sich um eine bescheidene Miene.
    »Also nur mal eben die Straße hinunter«, meinte Matt. »Sehen wir es uns an!«
     
    Sigma 2711 liegt in einem relativ offenen Raum, 3.500 Lichtjahre jenseits von NCG 6440. Es ist ein gelber Klasse-F-Stern, beinahe eineinhalbmal so heiß wie Sol.
    »Jim«, forderte Matt die KI auf, »sieh nach, was du in der Biozone finden kannst!«
    Die KI bestätigte.
    »Irgendwelche elektronischen Aktivitäten da draußen?«, fragte Jon.
    »Dieses Mal nicht. Nein, da ist nichts.«
    Matt nickte. »Niemand da.«
    Jon schüttelte den Kopf. »Sie könnten sich über das Stadium der Funkübermittlung hinaus entwickelt haben. Wer weiß?«
    »Ist das möglich?«
    »Natürlich.«
    »Es ist allerdings auch nicht auszuschließen, dass die Transmission nicht von hier stammt«, gab Matt zu bedenken. »Dass sie nur hier durchgekommen ist oder aus der näheren oder weiteren Umgebung stammt. Bei dieser Entfernung ist es schwer, das mit Sicherheit festzustellen. Besonders, wenn man bedenkt, welche technischen Mittel damals zur Verfügung standen.«
    »Ja. Wirklich bedauerlich.«
    »John, Sie schienen kaum Interesse an Makai gehabt zu haben. Warum haben Sie es hier? Was ist der Unterschied?«
    »Oh, ich hatte Interesse, Matt.« Jon starrte ins Nichts. »Ich hatte mehr erwartet als das, was wir bei Makai gefunden haben.«
    »Ja, das war tatsächlich ein bisschen enttäuschend.«
    »Ich würde mich so gern mit jemandem zusammensetzen können, der uns eine Million Jahre voraus ist, und eine Konversation führen, wie wir sie dort zu führen erwartet hatten.«
    »Hutch denkt, es wäre möglich, dass Zivilisationen ihr maximales Potential relativ schnell erreichten und es von da an nur noch abwärts gehe.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Ich hoffe, Sie haben Recht.« Matt legte den Kopf in den Nacken, weiter und weiter, bis er nur noch die Decke sah.
    »Das Problem an der Sache ist«, fügte Jon hinzu, »dass dies unsere letzte Chance sein könnte. Wenn wir niemanden antreffen, können wir zu Hause für den Rest unseres Lebens Bingo spielen.« Er sah Matt an. »Was ist so lustig?«
    »Ich dachte nur gerade, sollten wir den Ort finden, von dem Sie sprechen, dann dürfte es dort etwas Besseres geben als den Locarno. Sie machen sich all die Arbeit, fliegen hier heraus und plötzlich ist Ihr neuer Antrieb nichts mehr wert!«
    Jon fiel in Matts Lachen ein. »Ja, das ist tatsächlich ein Argument. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht!«
    Dann verstummte Jon.
    »Sind Sie noch wach?«, fragte Matt, als ein paar Minuten vergangen waren.
    »Ja.«
    »Woran denken Sie?«
    »An die Druckerpresse.«
    »Wie bitte?«
    »Matt, ich fürchte, Hutch hat Recht. Technisierte Zivilisationen halten nicht lange. Es ist alles in Ordnung, bis die Druckerpresse erfunden wird. Und dann fängt das Rennen zwischen der Technologie und dem gesunden Menschenverstand an. Und vielleicht ist es so, dass die Technologie immer gewinnt.« Er atmete tief durch. »Denken Sie doch einfach mal darüber nach! Wenn man anfängt, Bücher zu drucken, setzt man eine Uhr in Gang. Womöglich werden wir irgendwann feststellen, dass keine Zivilisation noch mehr als tausend

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