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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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ganze Zeit gehofft, die Suche nach der Produktionsstätte der Omegas bliebe erfolglos, auch wenn ich das niemals irgendjemandem gegenüber zugegeben hätte. Ich glaube nicht, dass das daran liegt, dass ich per se ein Feigling bin. Dieser Ort, an dem der Himmel so überfüllt ist, an dem es vor Blitzen nur so wimmelt, war wirklich beängstigend. Ich wollte nichts anderes als feststellen, dass da tatsächlich nichts ist, und wieder nach Hause zurückkehren.
    Mittwoch, 12. März

 
Kapitel 35
     
     
    Es war, als wäre Hutch allein in einem finsteren Haus und jemand spränge plötzlich aus einem Kleiderschrank. Sie kämpfte gegen den Impuls an, die Hauptmaschinen hochzujagen, während sie darauf wartete, dass das Schiff sich wieder von der Wolke wegdrehte. Die Sekunden vertickten quälend langsam. »Sehen Sie irgendwas, Antonio?«
    Antonio sah aus, als würde er sich am liebsten unter dem Stuhl verstecken, wäre er nicht angegurtet. »Nichts. Nur die Wand.«
    »Phyl?«
    »Nichts, Hutch.«
    Es war eine Illusion. Nichts als Matts überspannte Fantasie. So musste es sein.
    Endlich war es soweit. Hutch ermahnte sich, nicht in Panik zu geraten, warnte Antonio, dass sie jetzt die Maschinen hochjage, und begann die Beschleunigungsphase.
    Antonio jaulte auf, als die Preston davonschoss.
    »Ich kann es jetzt nicht mehr sehen«, meldete sich Matt jetzt. »Wir haben es verloren.«
    »Was war da, Matt?«
    »Priscilla, ich weiß, wie sich das anhört, aber es war ein Auge.«
    »Ein Auge? Matt, wie konnten Sie von dort draußen aus ein Auge erkennen?« Ihr Herz pochte heftig. Es war einfach zu lange her, seit sie das letzte Mal ein Schiff in einer Notsituation geflogen hatte.
    »Weil es groß war!«
    »Okay«, sagte sie. »Wir verschwinden von hier.« Sie beschrieb einen Bogen bei gleichbleibendem Schub und bedachte Antonio mit einem Lächeln, das hätte beruhigend wirken sollen, ihn aber anscheinend noch mehr in Panik versetzte.
    »Glauben Sie, er hat wirklich etwas gesehen?«
    »Mit dem richtigen Licht«, erwiderte sie, »kann man in dieser Wolke vermutlich ein halbes Dutzend Gesichter ausmachen.« Sie schaltete wieder um zur McAdams. »Irgendwas Neues, Matt?«
    »Nein, Hutch. Aber ich glaube nicht, dass wir Gespenster gesehen haben. Jon hat es auch gesehen.«
    »Okay.«
    »Es war real.«
    »Okay!«
    Phyl ging dazwischen. »Dort«, sagte sie, »das könnte das sein, was sie gesehen haben!«
    Ein dunkler Kreis innerhalb der Wolke. Nein. Eher oval als kreisförmig. Mit einem dunklen Fleck in der Mitte.
    Neben Hutch rutschte Antonio auf der Sitzfläche herum, versuchte sich zu beruhigen.
    Das Bild war auf die stärkste Vergrößerungsstufe eingestellt. Was immer das Ding war – hätten sie ihren ursprünglichen Kurs fortgesetzt, wären sie direkt damit kollidiert. »Kannst du uns eine bessere Auflösung liefern, Phyl?«
    Die KI bemühte sich, das Bild zu verbessern, aber viel kam dabei nicht heraus. »Wir sehen es«, sagte sie zu Matt.
    »Ja, wir können es auch wieder sehen.«
    »Das ist nur das Licht«, sagte sie.
    »Vielleicht.«
    Aber es sah aus wie ein Auge. Eindeutig.
    Ernst. Emotionslos. Und es starrte sie direkt an.
    »Wie groß ist es, Phyl?«
    »Neunundneunzig auf vierundsiebzig Meter. Fehlerabweichung fünf Prozent.« Phyl legte eine Karte auf den Schirm und markierte die Position des Objekts.
    Tief in der Wolke sah Hutch Blitze.
    Sie nahm den Schub zurück, wartete noch ein oder zwei Minuten und schaltete ihn vollständig ab. Natürlich raste die Preston immer noch von der Wand weg. Als sie zweitausend Kilometer entfernt war, drehte Hutch nach Steuerbord und brachte das Schiff wieder auf Parallelkurs zur Wolke. »Phyl, kannst du irgendwelche Veränderungen in den Energiewerten erkennen?«
    »Negativ«, antwortete diese.
    »Sehr gut. Sollte es eine Veränderung geben, nach oben oder unten, dann will ich das wissen! Auf der Stelle!«
    »Ja, Hutch.«
    »Machen Sie sich wegen der Blitze Sorgen?«, fragte Antonio, der offenkundig sehr besorgt war.
    »Ich bin nur vorsichtig, Antonio.« Hutch hatte keinerlei Interesse daran, sich ein Wettrennen mit einem Blitz zu liefern. »Phyl?«
    »Ich höre.«
    »Sorg dafür, dass der Locarno ständig geladen und bereit für einen sofortigen Abflug ist! Okay?«
    »Das wird eine Menge Energie kosten, Hutch.«
    »Tu es trotzdem! Jedenfalls, bis ich dir sage, dass du aufhören kannst. Matt, hören Sie immer noch zu?«
    »Ich bin hier, Hutch.«
    »Ich muss mit Jon reden.«
    Phyl zeigte ihnen

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