Hutch 06 - Hexenkessel
vielleicht möglich, wieder hierherzukommen und das Ding zu atomisieren. Es loszuwerden.«
»Nicht, dass uns das irgendwie helfen würde«, sagte Jon.
»Wie meinen Sie das?«, wollte Matt wissen.
»Es drehen schon jetzt Omegas für mehr als eine Million Jahre ihre Warteschleifen. Ich meine, wir haben in den letzten paar Wochen sieben von den Dingern gesehen. Bis die auch nur in die Nähe unseres Teils der Galaxie kommen, hat die Evolution uns zu etwas anderem werden lassen. Die Omegas können Sie vergessen. Die Sache ist gelaufen, und die Galaxie wird sich noch sehr lange Zeit mit ihnen herumschlagen müssen.«
Matt kümmerte das nicht. »Ich finde, wir sind das der Welt schuldig. Und sollten wir wirklich eine Mission aussenden, um der Sache ein Ende zu machen, dann wäre ich gern dabei.«
Antonio beobachtete das Lichterspiel. »Matt«, sagte er, »wie kommen Sie auf die Idee, dass es nur um diese eine Wolke geht? Das Gebiet könnte eine ganze Familie dieser Kreaturen beherbergen. Oder eine Kolonie. Ich meine, warum sollte es nur eine Wolke wie diese geben?«
»Ich glaube, es ist nur eine«, widersprach ihm Hutch.
»Der Ansicht bin ich auch«, pflichtete Jon ihr bei. »Es gibt einen gewissen Rhythmus, ein Muster bei der Freisetzung. Die Omegas entstehen in einer zeitlich festgelegten Abfolge, vielleicht vier im Großen Bären, dann einige mit vielleicht nur Monaten Abstand. Aber der Abstand zwischen den Ereignissen bleibt immer gleich. Dann kommen sechs an einen anderen Ort, und wiederfinden sich gleichbleibende Abstände.«
»Wie eine kosmische Symphonie«, warf Hutch ein.
»Glauben Sie das immer noch?«
Sie war erstaunt, dass Jon von ihren Überlegungen wusste, denen zufolge die Omegas eine Art Kunstwerk darstellen könnten. »Ja«, sagte sie. »Es ist eine Möglichkeit. Wenn es eine Kolonie von Kreaturen gäbe, die dafür verantwortlich sind, dann glaube ich nicht, dass sie so koordiniert vorgehen könnten.«
»Es könnte auch etwas anderes sein«, dachte Jon laut nach. »Etwas anderes als eine Symphonie.«
»Was zum Beispiel?«
»Eine Botschaft.«
Hutch dachte darüber nach. Versuchte, einen Sinn darin zu finden. »Ich glaube, ich kann Ihnen nicht folgen.«
»Sehen Sie auf den Bildschirm!«
Immer noch blinkten Lichtpunkte auf und erloschen wieder. »Was meinen Sie?«
»Sehen Sie genauer hin!«
Es gab mehrere helle Stellen in der unmittelbaren Umgebung des Auges. Vier, um genau zu sein. Sie blinkten synchron. Ein paar Sekunden an und wieder aus. Und ein paar Sekunden an und wieder aus. Dann hörte es auf.
Und fing wieder an.
»Antonio«, sagte sie, »ich will da noch mal hin. Nur ein bisschen näher ran.«
Antonio war nicht begeistert, und er ließ es sie spüren. Verzog gepeinigt das Gesicht. Drückte den Handrücken an die Lippen und wischte sich über den Mund. »Sie wollen, dass uns das Ding direkt ins Visier nehmen kann, was?«
»So was in der Art.«
»Wartet!«, mischte sich nun Matt ein. »Ich halte das nicht für besonders klug.«
»Sie bleiben, wo Sie sind, Matt. Halten Sie respektvolle Distanz ein! Wir müssen durchstarten. Ehe wir es uns anders überlegen.«
Das Kontrollsystem enthielt eine Melodie, ein paar Takte aus einem zeitgenössischen Popsong, die die KI abspielen konnte, wenn sie den Piloten allein sprechen wollte. Die Melodie wurde nun abgespielt.
Hutch runzelte die Stirn.
»Was war das?«, fragte Antonio.
»Bericht von Phyl«, erwiderte sie. »Technikkram.« Dann deutete sie beiläufig auf ihre Tasse. »Antonio, würde es Ihnen etwas ausmachen, mir einen Kaffee zu holen? Und vielleicht ein bisschen Schokolade dazu?«
»Schon hungrig?«
»Ja. Bitte.«
Er stemmte sich von seinem Sitz hoch. »Okay. Bin in einer Minute wieder da.«
Hutch schaltete die Lautsprecher ab und legte die Ohrhörer an. »Was gibt es, Phyl?«
»Matt möchte Sie sprechen.«
Herr im Himmel! »Stell ihn durch!«
Eine Pause, eine Veränderung im Ton und Matts Stimme: »Hutch?«
»Was gibt es, Matt?«
»Kann Antonio mich hören?«
»Nein, aber er wird in einer Minute wieder da sein.«
»Okay. Hören Sie zu, ich halte das wirklich für eine sehr dumme Idee! Sie haben alle Chancen, sich dabei umzubringen.«
»Ich weiß, dass ein Risiko besteht.«
»Wir haben schon Rudy verloren. Ich möchte nicht, dass noch jemand draufgeht.«
Die Wolke wurde größer. »Ich auch nicht, Matt.« Ihre Fingerspitzen trommelten auf die Konsole. »Matt …«
»Sie bringen auch Antonio in Gefahr.«
»Ich
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