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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Supernovas.«
    Hutch war ungewöhnlich still gewesen. Sie waren beide auf der Brücke, beide angeschnallt für den Fall, dass sie überstürzt aufbrechen müssten. Hutch überprüfte etwas in ihrem Notebook und sah gleichzeitig zu, wie die substanzlose Wand flimmernd an ihnen vorüberzog. »Hutch«, sprach Antonio sie in diesem Augenblick an, »beantworten Sie mir eine Frage!«
    »Gern, wenn ich kann.«
    »Sie sind enttäuscht, nicht wahr? Sie haben diese weite Reise gemacht, und jetzt gibt es nichts, was wir hier tun könnten. Selbst wenn diese Wolke tatsächlich der Ursprung der Omegas ist, ist sie einfach zu groß.«
    Hutch korrigierte den Kurs, flog ein wenig näher heran. Ein Blitz blendete sie vorübergehend. »Das wissen wir noch nicht«, entgegnete sie. »Um ehrlich zu sein, Antonio, ich selbst bin gar nicht so sicher, dass ich, was immer die Omegas auf das Universum losjagt, wirklich finden will. Ich bin absolut bereit, diese Ehre jemand anderem zu überlassen.«
    »Was ist dann los?«
    Ihre Augen blickten in weite Ferne. »Das alles fühlt sich irgendwie an wie der Beginn einer neuen Phase. Ich meine, der Locarno und die Möglichkeiten, die er eröffnet.«
    »Und …?«
    Ihr Blick kehrte zum Schirm zurück. Die Wand war dunkel geworden. »Ich würde die Omegas am liebsten ausschalten.« Ihr wurde bewusst, wie unrealistisch ihre Äußerung war, und sie zuckte mit den Schultern. »Die Wahrheit ist, dass ich nie an diesen Teil der Operation geglaubt habe, Antonio. Ich bin nur mitgekommen, weil Rudy diese Mission durchführen wollte. Und vielleicht hatte er Recht damit. Zumindest sind wir nun hier. Jetzt können wir drohend die Faust vor den Omegas schütteln und wieder nach Hause fliegen, nehme ich an.«
    Nun verfiel Antonio in Schweigen. Er dachte, dass er, könnte er in der Zeit zurückkehren und einige Dinge in seinem Leben verändern, so manches anders machen würde. Er wusste nicht recht, was. Er wusste, er hätte all die Dinge, die Hutch in ihrem Leben getan hatte, nie tun können. Er konnte sich nicht ernsthaft vorstellen, selbst das Steuer eines überlichtschnellen Schiffs zu übernehmen. Hätte einige der Entscheidungen auf Leben und Tod nicht treffen mögen, die Hutch zu treffen gezwungen gewesen war. Er war nur Dr. Science gewesen. Ein angeblicher Astrophysiker. Und er hatte für verschiedene Auftraggeber über die Fortschritte in der Wissenschaft berichtet. Das war im Grunde kein schlechter Lebensweg. Er war eine kleine Berühmtheit gewesen; man hatte ihn gut bezahlt; und ihm gefiel die Vorstellung, den Grundstein dazu gelegt zu haben, dass manche Kinder später eine wissenschaftliche Laufbahn beschritten hatten.
    Aber all das brachte ihn nicht wirklich voran. Wenn es für ihn an der Zeit wäre, in den Ruhestand zu gehen, seinen Job an den Nagel zu hängen, würde sich niemand je an ihn erinnern. Vielleicht würde man sich an Dr. Science erinnern. Aber nicht an Antonio Giannotti.
    »Sie sind eine sehr schöne Frau, Hutch«, sagte er unvermittelt.
    Das trug ihm ein Lächeln ein. »Danke, Antonio. Sie sehen auch nicht übel aus.«
    »Das ist nett gemeint, Priscilla, aber ich habe nie die Blicke auf mich gezogen.«
    Sie studierte ihn für einen langen Augenblick. »Meinen hätten Sie durchaus auf sich gezogen, Antonio.« Dann wandte sie sich an die KI. »Phyl?«
    »Ja, Hutch?«
    »Immer noch keine Anzeichen für irgendwelche Aktivitäten?«
    »Negativ. Ich kann nichts Auffälliges entdecken.«
    Die Wolkenwand wirkte inzwischen irgendwie unscharf, beinahe wie eine verschwommene Fläche. »Wie schnell fliegen wir?«, fragte Antonio.
    »Relativ zu der Wolke bewegen wir uns mit beinahe fünfundsiebzigtausend.« Kilometer pro Stunde, natürlich.
    »Wie lange werden wir brauchen, um uns das ganze Ding anzusehen?«
    »Bei diesem Tempo?«
    »Ja.«
    »Das ist eine wirklich lange Wolke!«
    Sie gab die Frage an Phyl weiter. Phyls Elektronik summte ein wenig lauter. Ihre Form eines Räusperns. »Etwa 130 Jahre.«
    Antonio grinste.
    »Je Seite selbstverständlich«, fuhr Phyl fort. »Für eine umfassende Untersuchung multiplizieren Sie die Zahl mit vier.«
    Die Tatsache, dass die Wolke schlicht zu groß war, um von den Sensoren ausreichend tief ausgelotet zu werden, machte die Lage nicht besser. »Da drin könnte jemand Zitronenbäume pflanzen, ohne dass wir es merken würden.« Die Bilder auf den Monitoren zeigten sich düster und wolkenverhangen. Das Licht der Navigationsleuchten, die die Position des Schiffs

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