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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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markierten, zog sich wie ein Schmierstreifen über die Bilder. »Was wollen Sie eigentlich am liebsten tun?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Wollen Sie da rein und sich umsehen?«
    »Was würden Sie tun, wenn ich ja sage?«
    »Stellen Sie mich auf die Probe!«
    »Äh, nein. Danke. Lassen wir das lieber! Aber ich habe trotzdem eine Idee.«
    »Die wäre?«
    »Wir versammeln uns alle auf einem Schiff und benutzen die KI des anderen, um es allein zu einem Testflug hineinzuschicken. Dann sehen wir ja, was passiert.«
    »Der Transfer wäre unmöglich«, widersprach Phyl. »Wie wollen Sie von einem Schiff zum anderen gelangen, ohne sich der Strahlung auszusetzen?«
    »Du willst nur nicht da rein!«, meinte Hutch zu Phyl. Aber die KI hatte natürlich Recht. Die Pilotin konnte nur der Versuchung nicht widerstehen, Phyls Sinn für Humor auf die Probe zu stellen.
    »Nein, Ma’am, das will ich tatsächlich nicht. Darf ich darüber hinaus darauf hinweisen, dass Sie, sollten Sie ein Schiff dort hineinschicken, es möglicherweise nicht mehr werden bergen können?« Einer ihrer Avatare trat in Erscheinung, eine junge Frau. Sie hatte Hutchs dunkles Haar und ihre Augen, sah erstaunlich verletzlich aus und war etwa im achten Monat schwanger. »Ich glaube nicht, dass es sich lohnt, so ein Risiko einzugehen«, sagte sie, »aber wenn Sie darauf bestehen, werde ich es natürlich tun.«
    »Ich meinerseits mag dir wirklich nicht gern zum Vorwurf machen, dass du diesen Ausflug lieber nicht unternehmen möchtest«, meinte Antonio. »Mir geht es nämlich absolut genauso wie dir.«
     
    Irgendwann wanderte Antonios Aufmerksamkeit fort von der Wolke und hin zu dem mit Sternen und Jets übersäten Himmel. Ein paar nahe gelbe Sterne waren geradezu anrührend. Antonio versuchte sich vorzustellen, die Erdensonne müsste durch so ein Chaos poltern. Phyl meldete einen treibenden Planeten. »Es sieht nicht so aus, als wäre er an irgendetwas gebunden. Er kreist nur um das Zentrum. Wie alles andere. Scheint einmal eine terrestrische Welt gewesen zu sein.«
    »Hier rechnet man gar nicht damit, dass er noch an irgendwas gebunden sein könnte«, sagte Antonio. »Vielleicht ist es das, was wir suchen.«
    »Phyl, irgendwelche Anzeichen von Leben? Von irgendeiner Art Aktivität?«
    »Gewiss nicht von einer Art von Leben, die uns bekannt wäre. Es gibt auch keine elektromagnetische Wolke. Möchten Sie ihn genauer inspizieren?« Ein Bild erschien auf dem Monitor. Die Welt schien weiter nichts zu sein als ein ramponierter Felsbrocken.
    »Nein«, erwiderte Hutch. »Das ist kein vielversprechender Kandidat.«
    Etwas erschütterte das Schiff, eine Explosion von Wind und Sand, und war gleich wieder verschwunden. »Wir sind einem Staubsturm in die Quere geraten«, erklärte Hutch. »Phyl, ist bei uns alles in Ordnung?«
    »Ja«, sagte die KI, hörte sich aber skeptisch an. »Es war nicht genug, um die Partikelstrahler zu aktivieren. Wie auch immer, die Schilde haben uns gut geschützt.«
    »Teleskope und Sensoren unbeschädigt?«
    »Ja. Ich kann keine Probleme entdecken, vielleicht ein paar unbedeutende Kratzer auf der Linse von Nummer drei. Allerdings muss ich darauf hinweisen, dass dies keine idealen Bedingungen für Geräte wie diese sind.«
    »Okay. Lass die Front- und Steuerbordteleskope und den Steuerbordsensor aktiviert!« Das war der, der die beste Position zur Untersuchung der Wolke hatte. »Alles andere sofort versiegeln.«
    »Befehl wird ausgeführt.«
    Nacheinander verschwanden die Bilder auf den Monitoren, bis Antonio nur noch direkt nach vorn oder auf die Wolke sehen konnte.
     
    Etwa eine Stunde später sprangen sie zwölf Millionen Klicks weiter. »Alle Werte immer noch innerhalb der Parameter«, meldete Phyl.
    Antonio war hungrig geworden. Er zog los, um Sandwiches für sich und Hutch zu machen, und trug dann alles auf die Brücke. Hutch hatte bereits eine Tasse heiße Schokolade. Als er sich wieder gesetzt hatte, berührte sie etwas, und das Gurtsystem senkte sich wieder über seine Schultern. Das verdammte Ding war lästig. »Wie lange bleiben wir hier?«, fragte er in der Erwartung, sie würde irgendeine scherzhafte Bemerkung über die nächsten paar Jahre abgeben. Aber sie gab sich mit einem Lächeln und einem Schulterzucken zufrieden.
    »Wann verschwinden wir also von hier?«, versuchte er es noch einmal.
    Und nun überraschte sie ihn. »Ich weiß es nicht.«
    »Wir werden doch nicht den Rest des Monats hierbleiben, oder?« Er verlor allmählich

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