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Hyperkode Wüstenfuchs

Hyperkode Wüstenfuchs

Titel: Hyperkode Wüstenfuchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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durchschritt die glühende Trümmerwüste, die einmal eine Kontrollstation gewesen war. Es tat mir darum leid, aber der hohe Einsatz rechtfertigte die Zerstörung einiger Gerätschaften aus der Blütezeit des Mars.
    Allison hatte die schmale Panzertür längst geöffnet. Er und Ken ji waren bereits entwaffnet worden. Ihre Schirmprojektoren hatte ein maskierter GWA-Offizier an sich genommen.
    Dieser Mann war ein Kollege, aber der Chef hatte ihn nicht eingeweiht. Das war sehr hart und zeugte von der Vorsicht der GWA-Führung. Ich brauchte mich daher über den eisigen Tonfall nicht zu wundern.
    »Schalten Sie Ihren Schutzschirm ab«, wurde ich aufgefordert. »Ihre Waffe!«
    Zwei Minuten später war ich ein wehrloser Mann. Das war zu erwarten gewesen. Weiter vorn drohten durchgeladene Maschinenkarabiner.
    Die Situation entspannte sich, als Major LL-93 auftauchte. Er hatte sofort seine ehemalige Stellung verlassen, um dafür zu sorgen, daß im letzten Augenblick nicht doch noch ein Unglück geschah.
    Er blieb vor mir stehen und sah zu mir auf. Von Gestalt war der GWA-Schatten mittelgroß und gedrungen gebaut. Ich kannte ihn nicht, und er hatte keine Ahnung, daß meine Gesichtszüge echt waren. Selbstverständlich rechnete er mit einer Biosynth-Einsatzmaske.
    »Pech gehabt, Big Rody, wie?« sprach er mich an. »Zu Ihrem Nachteil kannten wir die geheimen Zugänge zur Energieversorgungsanlage Ihres Interntransmitters. Die Zugänge zum Rohrbahntunnel waren uns ebenfalls bekannt. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte ich Sie nie frontal angegriffen. Das haben Sie ei nem alten Freund zu verdanken.«
    »Ich weiß«, erklärte ich seufzend. »Giftzwerge wie Serpo Re danic sollte man niemals allein lassen.«
    »Giftzwerg?« Er stutzte und lachte dann leise auf. »Stammt die liebevolle Bezeichnung von Ihnen oder von Professor Marcus Owen Toterlay? Es hätte zu seiner schroffen Ausdrucksweise gepaßt.«
    »Wann hören Sie eigentlich damit auf, ständig recht zu haben, Major? Ja, der Begriff wurde von Toterlay geprägt; von jenem einmaligen Könner, den Sie ausgeschaltet haben. Und nun haben Sie auch seinen letzten Schüler kaltgestellt.«
    »Worüber wir uns besonders freuen.«
    »Seien Sie so nett und richten Sie Ihrem obersten Chef aus, ich hielte ihn für einen Narren! Männer wie Toterlay erschießt man nicht – und einen Mann von meiner Art verhaftet man nicht!«
    Er blickte sich unauffällig um. Ja – es standen genug Soldaten der Monddivision in der Nähe. Ein Psychogespräch dieser Art lohnte sich also.
    »Hätten wir Sie weiterhin experimentieren lassen sollen? Mit gefährlichen Marswaffen und Geheimgeräten? Ich verstehe Sie nicht ganz.«
    »Dieser Denkfehler ist nicht nur Ihnen unterlaufen! Mit Spezialisten, die hundertmal mehr wissen als andere Experten, arrangiert man sich, Sir. Das schließt eine Verhaftung selbstverständlich nicht aus, aber doch bitte unauffälliger, als Sie vorgingen. Wie können Sie derart närrisch sein, meinen Namen und meine sogenannten Untaten breitzutreten? Die Fähigkeiten eines Wissenden setzt man in aller Stille für die eigenen Zwecke ein. Wenn Sie natürlich vorher eine öffentliche Verurteilung in Abwesenheit des Übeltäters erwirken – ja, mein Lieber, dann haben Sie sich selbst an die Leine gelegt. Stellen Sie sich einmal vor, was Allison, Nishimura, Redanic und ich für Sie hätten leisten können.«
    Er musterte mich von Kopf bis Fuß, ehe er ironisch fragte:
    »Glauben Sie ernsthaft, wir hätten nicht ähnliche Überlegungen angestellt? Sie unterschätzen uns, Mr. Polland! Die GWA ist jedoch eine gesetzlich fundierte Institution. Wir sind unserer Regierung Rechenschaft schuldig. Auch wenn Ihre Ideen plausibel klingen, sind Sie für eine an die Verfassung gebundene Abwehrorganisation nicht realisierbar. Wären wir eine freie Interessengemeinschaft mit Weltherrschaftsplänen, würde ich Ihnen recht geben.«
    »Sie sind also doch ein Narr. Verzeihen Sie«, lachte ich, ohne wirklichen Humor zu empfinden. »Und nun wollen Sie wohl mein Wissen aus mir herauspressen, wie? Dazu darf ich Ihnen gleich mitteilen, daß ich para-immunisiert bin. Sie erreichen weder etwas mit Drogen á la Ralowgaltin noch mit paramechanischen, willenausschaltenden Geräten. Danach zu urteilen, bleibt nur noch die mittelalterliche Folter übrig. Aber daran darf ein GWA-Schatten nicht einmal denken, geschweige denn sie anwenden. Sagen Sie, LL-93, was wollen Sie nun eigentlich von mir?«
    Er lächelte mich

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