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Hyperkode Wüstenfuchs

Hyperkode Wüstenfuchs

Titel: Hyperkode Wüstenfuchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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die noch hinter dem Horizont liegenden Probleme.
    Ich war nicht bereit, Ruger als Faktor Nummer eins einzustu fen. Er war in gewisser Weise einflußreich, das stand fest. War er aber auch der Mann, der für die rätselhaften Todesfälle verantwortlich war? Selbst wenn er es gewesen wäre – weshalb hätte er es tun sollen?
    Dazu kam noch ein weiterer Faktor, den Framus übersehen hatte.
    Ruger und Ghodra, und wie die Häftlinge alle hießen, waren weder als Einzelgänger noch gemeinsam in der Lage, einen hervorragend ausgebildeten GWA-Schatten wie unseren erschossenen Kollegen ZK-38 bis auf die Oberfläche des Mondes zu verfolgen. Unsere Experten hatten mir versichert, ein unbemerktes Verlassen des Kratergeländes sei unmöglich.
    Ich ahnte dumpf, daß wir mehr Schwierigkeiten zu erwarten hatten als angenommen.
     
     

8.
     
    Die Gleisstrecke der Einschienenbahn führte in weitem Bogen um die horizontfüllende Aufwölbung des Riesenmeteors herum.
    Wir rasten mit Überschallgeschwindigkeit, jedoch völlig laut los an den steilen Kraterwandungen entlang, passierten Baustellen und Vortriebe der Oberflächenerzgewinnung und erreichten unser Ziel in der Zeit von nur drei Minuten.
    Als der Zug bremste, wurde ich hart in die Sicherheitsgurte gepreßt. Da fühlte ich, weshalb sie unter allen Umständen anzulegen waren.
    Die lange Wagenschlange war luftleer. Druckschleusen wären zu aufwendig und beim Ein- oder Ausstieg auch hinderlich gewe sen. Die Gefahr eines Druckverlusts während der Fahrt war im mer gegeben, und deshalb mußten Raumanzüge getragen werden.
    Die Station 18 bestand aus einer noch unfertigen Rampe aus taubem, aufgeschüttetem Gestein, das kaum durch eingebrachte Armierungen befestigt war.
    Wir durchschritten die aufgleitenden Türen, sammelten uns auf der Rampe und warteten die Kommandos des Wachpersonals ab. Die Verständigung erfolgte selbstverständlich über Sprechfunk.
    »Alle Neulinge herhören«, ertönte eine Stimme aus meinen Helmlautsprechern. »Die Schicht beginnt normalerweise Punkt sechs Uhr vor Ort. Heute werden Sie etwas später eintreffen, da wir verpflichtet sind, unerfahrene Ankömmlinge einzuweisen. Die Häftlinge Polland, Allison und Nishimura werden vor Ort abgesondert und mit ihren Aufgaben vertraut gemacht. Anschließend unterstehen Sie dem Diensthabenden der Frühschicht, der Sie nochmals informieren wird. Die bereits erfahrenen Wissenschaftler der internen Schichtleitung nehmen Sie dann unter ihre Obhut, es sei denn, die Lagerleitung gibt besondere Anweisungen. Ist das verstanden worden?«
    »Verstanden«, antwortete ich kurz angebunden. »Können Sie mir Serpo Redanic zur Einweisung beiordnen?«
    Der Stationsoffizier zögerte.
    »Wir halten nichts von Gewalttätigkeiten, Professor! Die Vor stellung Ihres Mitarbeiters, Dr. Allison, war gerade keine Au genweide.«
    »Es wird nicht wieder vorkommen. Ich brauche Toterlay-Schüler wie Redanic, um umgehend entscheiden zu können, welche Geräte und Maschinen zum Zweck eines schnellen und rationellen Abbaus von mir in Betrieb genommen werden können. Ich denke zum Beispiel an marsianische Thermofräsen mit molekularer Gasverflammung tauber Materie und gleichzeitiger Zweiwegisolierung verwertbarer Erze. Die erwünschten Grundstoffe werden als Suchprogramm eingegeben. Tauchen sie im Hochenergie-Kompressionsfeld auf, werden sie abgezweigt, von letzten artfremden Verunreinigungen befreit und im Druckfeldverfahren zu beliebig großen Blöcken verdichtet. Der Reinheitsgehalt beträgt in der Re gel neunhundertneunundneunzigkomma neunundneunzig zu tausend. Redanic könnte mir sofort sagen, ob die von Ihnen herbeigeschafften Marsgeräte der gesuchten Art entsprechen. Gibt es sie vor Ort noch nicht, wäre die Lagerleitung gut beraten, mich auf die Suche gehen zu lassen. Wissenschaftler meiner Art läßt man nicht wie einen Bergmann des fünfzehnten Jahrhunderts mit primitivsten Werkzeugen arbeiten. Wenn ich will, werde ich Ihre riesigen und kostspieligen Verhüttungsanlagen mit nur drei Thermo-Isotransfräsen null und nichtig machen. Nach Ihrer Technologie gewinnt man doch keine chemisch reinen Grundstoffe mehr. Was halten Sie davon?«
    »Ich übernehme«, klang die Stimme von TS-19 auf. »Hören Sie mich, Mr. Polland?«
    »Ausgezeichnet. Sie liegen wohl auf jeder Frequenz, wie?«
    »In Ihrem Fall allemal.«
    »Dann wird mir auch klar, weshalb Sie uns im gleichen Wohn raum untergebracht haben. Ihre Mikrowanzen werden jedoch kein unbedachtes

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