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Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Titel: Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michio Kaku
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davonstrebt, je weiter er oder sie von uns entfernt ist. Dieser Tatbestand, von dem Astronomen Edwin Hubble 1929 erstmals beschrieben, konnte in den letzten fünfzig Jahren experimentell bestätigt werden.) Eine Blauverschiebung, die auf ein kollabierendes Universum hindeutete, ist an fernen Galaxien nicht zu beobachten.
       Zweitens wissen wir, daß die Verteilung der chemischen Elemente mit den Vorhersagen zur Produktion schwerer Elemente im Urknall und in Sternen fast exakt übereinstimmt. Beim Urknall sind infolge der Hitze Wasserstoffkerne so heftig zusammengestoßen, daß sie verschmolzen und ein neues Element bildeten: Helium. Die Urknalltheorie sagt vorher, daß das Verhältnis zwischen Helium und Wasserstoff ungefähr 25 zu 75 Prozent betragen müßte. Das deckt sich mit den Beobachtungsdaten für die Heliumhäufigkeit im Universum.
       Drittens, die frühesten Objekte im Universum lassen sich auf etwa zehn bis fünfzehn Milliarden Jahre datieren, was mit der zeitlichen Einordnung des Urknalls ungefähr übereinstimmt. Anhaltspunkte für Objekte, die älter als der Urknall wären, sind nicht zu erkennen. Da radioaktive Stoffe mit genau bekannter Geschwindigkeit zerfallen (beispielsweise durch schwache Wechselwirkung), kann man das Alter eines Objektes bestimmen, indem man die relative Häufigkeit bestimmter radioaktiver Stoffe berechnet. Beispielsweise zerfällt die Hälfte einer radioaktiven Substanz namens Kohlenstoff 14 alle 5730 Jahre, woraus wir auf das Alter kohlenstoffhaltiger archäologischer Objekte schließen können. Andere radioaktive Elemente (wie Uran 238 mit einer Halbwertzeit von über vier Milliarden Jahren) ermöglichen eine Altersbestimmung der Gesteinsproben vom Mond (die wir der Apollo-Mission verdanken). Die ältesten auf der Erde gefundenen Steine und Meteore sind ungefähr vier bis fünf Milliarden Jahre alt, was ungefähr dem Alter des Sonnensystems entspricht. Berechnen wir die Masse bestimmter Sterne, deren Entwicklung bekannt ist, so können wir nachweisen, daß die ältesten Sterne in unserer Galaxie vor ungefähr zehn Milliarden Jahren entstanden sind.
    Viertens und vor allem, der Urknall hat ein kosmisches »Echo« ausgelöst, das durch das Universum zittert und mit unseren Instrumenten meßbar sein müßte. Und tatsächlich haben Arno Penzias und Robert Wilson 1978 den Nobelpreis dafür bekommen, daß sie dieses Echo entdeckt haben, eine Mikrowellenstrahlung, die das ganze bekannte Universum durchdringt. Die Möglichkeit, daß das Echo des Urknalls noch Jahrmilliarden nach dem Ereignis durchs Universum wandern könnte, haben erstmals George Gamow und seine Studenten Ralph Alpher sowie Robert Herman vorhergesagt, aber niemand hat sie ernst genommen. Die Vorstellung, man könnte das Echo der Schöpfung messen, erschien kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, als der Vorschlag unterbreitet wurde, einfach zu ungewöhnlich. Allerdings war der Gedankengang äußerst logisch. Jedes Objekt gibt eine stetige Strahlung ab, wenn es erwärmt wird. Deshalb wird Eisen rotglühend, wenn man es in einen Hochofen legt. Je heißer das Eisen wird, desto höher wird auch die Frequenz der Strahlung, die es emittiert. Mit Hilfe einer exakten mathematischen Formel, dem Stefan-Boltzmannschen Gesetz, können wir die Lichtfrequenz (oder in diesem Falle die Farbe) zur Temperatur in Beziehung setzen. (Tatsächlich bestimmt man so die Oberflächentemperatur eines fernen Sterns: Man untersucht seine Farbe.) Diese Strahlung heißt Schwarzkörperstrahlung.
    Wenn das Eisen abkühlt, nimmt auch die Frequenz der emittierten Strahlung ab, bis das Eisen nicht mehr im sichtbaren Bereich strahlt. Also nimmt das Eisen wieder seine normale Farbe an, dennoch gibt es weiterhin unsichtbare infrarote Strahlung ab. Auf diesem Prinzip beruhen die Nachtgläser für militärische Zwecke. Bei Nacht können sich relativ warme Objekte wie feindliche Soldaten oder Panzer in der Dunkelheit verbergen, aber sie geben unsichtbare Schwarzkörperstrahlung in Form von infraroter Strahlung ab, die von speziellen Infrarotgläsern aufgefangen werden kann. Aus diesem Grund heizt sich auch Ihr festverschlossenes Auto im Sommer auf. Das Sonnenlicht dringt durch die Fenster Ihres Autos und erwärmt das Innere, das daraufhin Schwarzkörperstrahlung in Form von Infrarotstrahlung zu emittieren beginnt. Nun ist Glas aber nicht sehr durchlässig für infrarote Strahlung, und deshalb bleibt diese in Ihrem Auto gefangen und bewirkt dort einen steilen

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