I Love You, Darling!
ihre Jacke an den Harken.
Stefan und Nicole waren als Kinder nicht sehr gut aufeinander zu sprechen. die letzten Jahre hatte sich ihr Verhältnis jedoch gebessert. Sie würden wohl nie das innige Verhältnis haben, wie es andere Geschwister teilweise hatten, aber dafür, dass sie nur den gleichen Vater hatten, war gut. Sie waren Freunde geworden.
Nicole begrüßte die anderen Anwesenden.
Sie setzte sich neben Rafael. Hier fühlte sie sich sicher. Mit ihm verstand sie sich ganz gut, lag auch daran, dass er sich nichts aus Frauen machte. Seit dem Vorfall mit Markus, war ihr Verhältnis zu Männern, die nicht zur Familie gehörten, etwas gestört. Sie hatte auch vorher nicht gerade das glücklichste Händchen mit ihren Beziehungen gehabt, aber Markus hatte ihr den endgültigen Knax gegeben.
Sie musste schlucken. Sechs Jahre war es jetzt her, als er sie fast umgebracht hatte und sie hatte vor ein paar Tagen einen Anruf bekommen, dass Markus wegen guter Führung vorzeitig entlassen wurde. Seit dem Tag versuchte sie ihre Panik zu unterdrücken.
Nicole sah sich die anderen Gäste an. Die meisten kannte sie vom Sehen. Seit sie in diese Stadt gezogen war, hatte sie Stefans Freunde kennen gelernt. Etwas abseits saß jedoch ein Mann mit Vollbart. Der Bart war gepflegt und seine Augen verrieten, dass er noch nicht so schrecklich alt sein konnte. Aber der Bart machte ihn um einige Jahre älter. Er war ihr bisher nie aufgefallen.
Rafael fing an zu reden: „Kannst du mir einen Gefallen tun?“
„Muss ich mal wieder deine Freundin mimen?“ fragte Nicole ernst. Immer wenn es bei ihm um einen Gefallen ging, sollte sie seine Freundin spielen.
„Naja, wenn du nächstes Wochenende Zeit hättest? Ich habe da so einen Verehrer. Er will einfach nicht kapieren das ich nichts von ihm möchte!“
„Und warum fragst du nicht einen deiner Freunde?“ fragte Nicole ernst.
„Weil ich so endgültig meine Ruhe vor ihm habe. Wenn er denkt ich wäre Hetero, dann wird er mich in Ruhe lassen.“
„Bist du denn sicher, dass er nicht weiß, dass du Schwul bist?“
„Ja. Er kennt mich nur hinter der Bar im Jolly!“
Nicole musste zugeben, wenn der Mann es nicht wusste, würde er es ihnen abnehmen. Rafael war nicht so sehr weiblich angehaucht. Er wirkte tatsächlich wie ein ganz normaler Hetero.“
„Wie kommt er dann darauf, dass du schwul bist?“
„Keine Ahnung. Aber er macht mich ständig an.“
Nicole sah Rafael an. „Okay. Dies eine mal noch, aber bitte lass das nicht noch mehr zur Gewohnheit werden, das macht mir meine eigenen Chancen auf den Traummann kaputt!“
Rafael lachte. „Du? Traummann? Seit wann willst du eine Beziehung?“
„Wer weiß. Vielleicht ändert sich ja mal meine Meinung, aber dann denkt alle Welt, das ich mit dir zusammen wäre!“ Sie lachte.
„Dann kann ich mich ja plötzlich und unerwartet von dir trennen!“
Beide lachten.
Stefan sah seine Schwester belustigt an, dann wandte er sich an den Mann mit dem Bart. „Als du die damals zusammengeflickt hast, hättest du ihr da nicht noch ein wenig im Kopf herumzuschrauben können?“
„Das ist deine Schwester?“ fragte er und sah Nicole an. „Ich habe sie anders in Erinnerung!“
„Ja, mit geschwollenen Gliedmaßen! Und total blau und grün“, meinte Stefan.
„Da bin ich wohl ein wenig zu früh abgehauen“, stellte der Mann fest. „Hätte ich vorher gewusst was mich zu Hause erwartet, hätte ich auch hier bleiben können!“
„Dann hättest du auf jeden Fall ihre natürliche Hautfarbe erkannt!“
„Hallo!“ Mischte sich Nicole empört ein. „Ich sitze hier neben euch. Wenn ihr weiter von mir redet, werde ich den Raum verlassen, dann könnt ihr richtig über mich ablästern.“
„Wir lästern doch gar nicht!“ stellte Stefan fest.
„Ich sollte mich wohl erst mal vorstellen. Garvin O'Neill!“ er reichte seine Hand über den Tisch.
„Wenn ich das richtig verstanden habe, der Mann der mich zusammen geflickt hat!“
„Ja. Aber bitte keine Reklamationen.“
„Schade. Ich hätte da so ein wenig anzumerken!“ meinte Nicole.
„Über deine Gebrechen könnt ihr euch ja vielleicht ein anderes Mal unterhalten“, meinte Stefan. „Heute ist mein Tag falls ihr es vergessen haben sollten.“
„Ich werde mich bemühen“, meinte Nicole.
Es dauerte nicht mehr lange bis die Kinder zu ihnen stießen, und im Wohnzimmer wurde es laut. Überall waren Kinder zu hören. Es waren insgesamt nur vier. Aber diese machen Krach als wäre ein
Weitere Kostenlose Bücher