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I love you, honey

I love you, honey

Titel: I love you, honey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Martin
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zwischen uns geworden, ein sehr Schönes.
    Auf dem Rückweg halten wir an einer Garküche vor der Medina an. Es gibt hier in jeder Ecke Stände, die eine erstaunliche Vielfalt an frisch zubereiteten Essen anbieten. Wir kaufen ,,Kebab“ oder auch ,,Brochettes“ genannt. Es sind Fleischspießchen, die überwiegend aus Rind-Lamm -oder Hammelfleisch bestehen. Sie werden mit Pommes Frites und kleinen Salaten kombiniert. Der verführerische Duft macht mir Appetit und ich hoffe nur, dass mein mitteleuropäischer Magen das Essen aus einer Open-Air Küche verträgt.
    Kamal und ich setzen uns auf ein e hölzerne Bank am Straßenrand und verspeisen unsere Mahlzeit. Mehrere streunende Katzen versammeln sich um uns und wir werfen ihnen ein paar Fleischstücke zu. Gierig verschlingen sie die Brocken und betteln um mehr. Schließlich sind sie satt und verschwinden kurz darauf in der Dunkelheit.
    Es ist jetzt schon spät am Abend und wir suchen uns ein Taxi. Als wir zu Hause ankommen, schlafen die anderen Hausbewohner schon. Vor meiner Tür bleiben wir stehen und blicken uns an. Ich sehe die unendlich tiefe Liebe zu mir in Kamals Augen. Bevor ich einschlafe, male ich mir die Zukunft mit Kamal in den schönsten Farben aus. Manchmal werden Träume wahr!
    Die nächsten Tage vergehen wie im Fluge. Kamal u nd ich sind unzertrennlich und verbringen jede Minute miteinander. Er trifft seine Freunde nicht mehr im Café. Das Kulturprogramm haben wir beendet. Meistens gehen wir in einen der zahlreichen Parks spazieren. Der größte Park der Stadt, der ,,Andalusische Garten“ gefällt mir besonders. Er besteht aus wunderschönen Apfelsinenhainen, Zypressen und Platanen, außerdem sind zahlreiche exotische Blumen zu sehen. Springbrunnen und Statuen schmücken die Terrassen des Gartens. Nach unseren Spaziergängen setzen wir uns oft an den Strand und schauen aufs Meer hinaus, ohne viel zu reden. Abends sind wir manchmal bei Freunden von Kamal eingeladen. Bei diesen Anlässen wird stets Alkohol angeboten. Kamal trinkt auch mit, aber nicht so viel, dass ich mir Sorgen um seinen Alkoholkonsum machen müsste.
    Es sind jetzt fast d rei Wochen vergangen und meine Abreise rückt immer näher. Ich bin traurig, dass ich Kamal bald verlassen muss. Ihm fällt der Abschied auch schwer und er fragt mich mehrmals am Tag: ,,Do you come back?“ Natürlich werde ich zurückkommen! Wie soll ich denn in Deutschland ohne ihn überleben?             
    Heute ist mein letzter Tag in Marokko und ich packe schweren Herzens meine Tasche. Für meine Mutter habe ich einen kleinen, reich verzierten Spiegel als Mitbringsel gekauft, den ich sorgfältig verstaue. Ich räume das Zimmer auf, denn ich möchte es ordentlich hinterlassen. Kamals Schwestern kommen herein und überreichen mir ein Abschiedsgeschenk. Es ist ein Tuch in wunderschönen Pastellfarben. Ich freue mich sehr über diese Aufmerksamkeit und bedanke mich. Jetzt muss ich mich beeilen, denn in einer halben Stunde müssen Kamal und ich am Bahnhof in Rabat sein, um rechtzeitig den Zug nach Casablanca zu erreichen. Schnell laufe ich die Treppen zu dem Zimmer von Kamals Mutter hinunter, um mich von ihr zu verabschieden. Sie ist gerade dabei, eine Kissenhülle zu besticken. Als sie mich sieht, legt sie ihre Handarbeit beiseite und kommt mir entgegen. Wir können uns zwar nicht verständigen, aber sie umarmt mich herzlich; um Abschied zu nehmen, bedarf es nicht vieler Worte. Kamal erscheint und ermahnt mich zum Aufbruch. Rasch hole ich meine Tasche und wir erreichen mit dem Taxi noch früh genug den Bahnhof. Der Zug fährt pünktlich ab und Kamal und ich suchen uns einen Sitzplatz am Fenster. Es ist ziemlich voll, viele Fahrgäste sind zum Flugplatz nach Casablanca unterwegs, denn dort ist Endstation. Während der Fahrt sprechen wir nicht viel. Ich schaue aus dem Fenster und Kamal geht öfters in den hinteren Teil des Waggons, um zu rauchen. Er wirkt nervös und unruhig, der baldige Abschied setzt ihm zu. Mir geht es ähnlich, und ich bin froh, als die Zugfahrt vorbei ist. Ich möchte das Abschiednehmen schnell hinter mich bringen.
    Nachdem wir den Flughafen erreicht haben , fahren wir die Rolltreppe zum Flughafen hinauf. Am Eingang werden die Taschen und Koffer zügig von einem gelangweilt aussehenden Beamten kontrolliert. Wir durchqueren die Absperrung und suchen das Abfluggate. Im Angesicht der bevorstehenden Trennung fehlen uns immer noch die Worte. Kamal sieht traurig aus und auch ich fühle mich

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