Icarus
bereitgehalten.
Er war jetzt wieder da, und die Zukunft schien ein wenig bewölkter. Aber eines hatte sich nicht geändert.
»Allmählich fange ich an, dieses verdammte Ding zu mögen«, sagte Dom und schlug mit der flachen Hand gegen die Seite seines Rollstuhls, als Jack ihn eine kleine Nebenstraße in Mailand hinunterschob.
»Gewöhn dich bloß nicht daran. Eigentlich solltest du schon wieder laufen können.«
»Eigentlich sollte ich tot sein.«
»Wenn wir etwas über dich aus der ganzen Sache gelernt haben«, meinte Jack, »dann das: So leicht stirbst du nicht.«
»Siebenundzwanzig beschissene Stichwunden«, murmelte Dom. »Lauf du mal mit Siebenundzwanzig Stichwunden herum.«
»Ich wußte gar nicht, daß du so ein Jammerlappen bist«, sagte Jack. Und nach einer kurzen, wohlkalkulierten Pause: »Alter Mann.«
»Nichts als Ärger«, schimpfte Dominick Bertolini. »Du hast mir noch nie etwas anderes als Ärger beschert.«
Sie erreichten das Restaurant, nach dem Jack gesucht hatte, und er fand für sie beide einen Tisch draußen auf dem Patio. Der Eigentümer kam heraus, machte sich mit Jack bekannt und brachte eine Flasche 97er Barolo mit, die, wie er meinte, ganz exquisit wäre.
Als Jack und Dom wieder allein waren, hoben sie ihre Gläser, um anzustoßen.
»Auf was möchtest du trinken?« wollte Dom von Jack wissen.
»Du zuerst«, sagte Jack.
»Ich möchte auf deine Mutter trinken«, sagte Dom leise. »Ich glaube, es hätte ihr hier gefallen.«
Also stießen sie an, und Dom sagte: »Und jetzt du.«
»Wie spät ist es?«
Dom schaute mit einem verwirrten Gesichtsausdruck auf die Uhr. »Viertel vor eins«, sagte er.
»Dann laß uns darauf trinken«, sagte Jack Keller. »Auf Viertel vor eins.« Sie stießen ein zweites Mal an, dann drehte Jack das Gesicht zur heißen Nachmittagssonne. »Ich glaube, das hier möchte ich jetzt jeden Tag tun.«
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