Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ice

Ice

Titel: Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
Vom Netzwerk:
stürmischen Küsse. »Ich hab dich auch vermisst, Baby. Aber jetzt bin ich hier, um dich zu retten.«
    »Du brauchst mich nicht retten, ich bin keine Gefangene.« Ich versuche, in der Düsternis sein Gesicht zu erkennen. Das Licht hinter den Fenstern der Pyramide wirft einen schwachen Schimmer auf uns. Hat er tatsächlich mich vermisst oder unseren Sex? »Ich glaube, ich möchte auch nicht von hier weg.«
    Er kneift ein Auge zu. »Wegen Blondie?«
    Ich weiß sofort, dass er Andrew meint, und grinse. »Nein, weil ich mich hier zum ersten Mal wirklich frei fühle. Meinem Vater bin ich ohnehin egal, was will ich noch bei ihm?«
    Er setzt mich auf dem Boden ab und zieht mich hinter einen Baum, hält mich jedoch immer noch fest. »Aber ich muss gehen, sie jagen mich. Storm haben sie erschossen.«
    »Nein, er hat überlebt und wurde operiert. Letzter Stand war, dass er noch nicht über den Berg ist. Was wolltet ihr hier? Mich zurückholen?« Über seiner Schulter hängt ein Gewehr, in diversen Holstern trägt er mehrere Pistolen und an seiner Schutzweste befinden sich weitere Waffen. Ich habe ihn niemals zuvor in voller Kampfmontur gesehen. Sein Erscheinungsbild jagt mir Respekt ein, aber irgendwie finde ich ihn als Warrior ziemlich sexy.
    »Der Senat hat Storm und mir befohlen, Resur auszuspionieren. Ich sollte so tun, als wäre ich übergelaufen, um mit dir zusammen sein zu können, während Storm im Hintergrund die Sprengsä tze angebracht hätte. Deshalb hat dein Vater auch die Entführung zugelassen, damit alles möglichst echt aussieht. Leider wurden wir mitsamt Sprengstoff in der Wüste entdeckt und der Plan ging gehörig in die Hose.«
    Meine Finger krallen sich in seinen Arm. »Ihr solltet Resur in die Luft sprengen?«
    »Ja, aber ich hätte dich vorher rausgeholt.«
    Mir wird schwindlig, mein Atem stockt. Er h ätte all die Menschen getötet?
    Ich habe vergessen, wer er ist, wozu er geschaffen wurde. »Und du hättest tun sollen, als wärst du meinetwegen üb ergelaufen? Wer denkt sich so etwas aus? Das klingt ja so, als hätte jemand gewusst, dass wir …« Oh Gott, nicht wirklich, oder? Hat Ice nicht eben gesagt, mein Vater hat die Entführung zugelassen?
    Er schnaubt. »Ja, dein Vater hat es gewusst.«
    »Was?« Ich schnappe nach Luft.
    Ice legt die Hand auf meinen Hinterkopf und drückt mich an seine Brust. »Er hat das mit uns herausgefunden und mich erpresst.«
    Oh Gott … Das Schwindelgefühl nim mt zu. Ich möchte mir nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn die Entführung nicht dazwischengekommen wäre.
    Ice sieht sich immer wieder um und wirkt nervös.
    Ich bin abgrun dtief enttäuscht, ein dumpfer Schmerz zieht durch meine Brust. Jeder missbraucht mich. Die Resurer, um einen Krieg zu verhindern – was ich noch irgendwie akzeptieren kann – und mein Vater, um einen Krieg zu beginnen. Und mittendrin ist Ice, der bei dem Spiel auch noch mitmacht. »Du hättest gleich mit mir fliehen können, wenn du schon gewusst hast, dass ich entführt w erde!« Ich könnte schreien!
    Ich entferne mich vom Zaun und laufe über das Feld hinter den Häusern, damit Miraja nicht aufwacht, falls ich explodiere.
    Ice folgt mir und zieht mich zurück zwischen die Bäume. »Was glaubst du denn, wie schwer es mir gefallen ist? Ich habe fieberhaft überlegt, wie ich mit dir aus der Sache rauskomme. Dein Vater hat mir versichert, dass dir schon nichts passieren würde, da die Strahlung uns nichts mehr anhaben kann und die Rebellen dich schließlich als Druckmittel brauchen.«
    So einfach hat sich Vater das gemacht? Und er wusste das mit der Strahlung? Natürlich wusste er es, er wusste alles und ich nichts!
    Ice senkt die Stimme und streichelt mein Gesicht. »Ich bin vor Angst um dich fast gestorben. Als dann das Video eingespielt wurde, erfüllte mich zum ersten Mal Hoffnung und ich wollte mit euch gehen oder dir folgen. Aber dann haben mich die Warrio r ausgeknockt und ich musste schon wieder meine Pläne ändern.«
    »Wirklich?«, wispere ich. Seine hilfloser Blick fällt mir ein, der ausgestreckte Arm, seine Worte … Es tut mir leid …
    »Es fiel mir so verdammt schwer, dich ziehen zu lassen. Ich fühle mich immer noch als dein Beschützer.« Er küsst mich sanft und hält mich fest.
    Bloß als mein Beschützer? Ist da nicht mehr?
    »Storm musste mir einen Eid schwören, dir nichts zu tun, aber er hatte seine eigenen Pläne. Er wollte nur den Arzt wiedersehen, den er verraten hat. Ihm ging es richtig mies.«
    Ich

Weitere Kostenlose Bücher