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Ich bin dann mal offline

Ich bin dann mal offline

Titel: Ich bin dann mal offline Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Koch
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Außerdem freute ich mich auch auf ein wenig Ruhe in der Wildnis. Ich weiß nicht, wie es passieren konnte, aber meine Freundin hatte meine Reise scheinbar völlig vergessen und geriet in der ersten Woche, in der sie mich weder per Handy noch per Mail erreichen konnte, so dermaßen außer Fassung, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Ich bekam von all dem natürlich nichts mit -erst als ich wieder zu Hause war und in meiner Mailbox über 20 E-Mails von ihr warteten, begann ich zu ahnen, dass irgendetwas nicht stimmte.« Hatte er ihr denn nicht erzählt, dass er unterwegs sein würde? »Doch, habe ich natürlich«, antwortet JD.
    »Aber sie war schon immer sehr mit sich selbst beschäftigt.«
    Zur Veranschaulichung und mit JDs Erlaubnis hier einige gekürzte Ausschnitte aus den Mails seiner Freundin:
    1. Juni, 11:31 Uhr Hey, ich geh heute Abend mit den Mädels aus. Knutsch, Ern 1. Juni, 16:40 Uhr Ich noch mal, hab Dich heute ein paar Mal versucht, anzurufen. Willst Du nicht mit mir reden? ;)
    2. Juni, 9:02 Uhr
    Gestern Abend war's super, aber zwei kornische Typen wollten uns die ganze Zeit zu Drinks einladen. Gehe jetzt mit Marla zum Brunch, erreiche Dich immer noch nicht. Ist Dein Telefon kaputt, Schätzchen? Heute Abendessen bei Dir, ruf mich an. Bis später, Ern
    3. Juni, 10:33 Uhr
    Was soll das? Warum reagierst Du nicht auf meine Mails und Anrufe? Wo bist Du? Ich hab den ganzen Abend gewartet, dass Du Dich meldest. Das gefällt mir überhaupt nicht. Ruf mich an, SOBALD
    Du das liest ...
    4. Juni, 17:50 Uhr
    Was zur Hölle!?! Du antwortest nicht auf meine SMS, meine Anrufe, meine Mails? Ichweiß,dassDudabist. Dein Kumpel Jeremy ist ein schlechter Lügner. Er hat am Telefon gesagt, er hätte Dich das ganze Wochenende nicht gesehen, aber ich habe Deine Stimme im Hintergrund gehört! Letzte Chance ... ruf mich heute Abend mit der besten Entschuldigung Deines Lebens an oder ich bin weg, Du Arsch!
    5. Juni, 20: 11 Uhr Was hab ich denn getan? War es einfach an der Zeit, mich abzuschießen? Dann hättest Du es mir wenigstens ins Gesicht sagen können, Du &%($%&!
    Es ist aus. Ruf mich nicht an, schreib mir keine SMS, keine Mails.
    7. Juni, 18:32 Uhr Ich hasse dich!
    10. Juni, 3:44 Uhr Hey, Arschgesicht ! Erinnerst Du Dich an den Kumpel von mir, auf den Du so eifersüchtig warst? Gerade war ich bei ihm und hab mich ausgeheult, und er hat mir gesagt, wie toll ich bin, und ich war mit ihm im Bett, nur damit du es weißt. Hahaha, wer ist jetzt der Blöde? Ich kann jeden haben, den ich will, und Du sitzt zuhause und schaust blöd aus der Wäsche. 12 Juni, 20: 11 Uhr Okay, wenn du mich nicht anrufen willst, hör einfach nur zu: Ich dachte, das zwischen uns wäre was Besonderes gewesen. Und jetzt hast Du es alles weggeworfen? Ich versteh's einfach nicht. Irgendetwas muss passiert sein, aber wenn Du ehrlich bist, wirst Du zugeben, dass Du immer noch etwas für mich empfindest. Lass uns doch noch einmal in Ruhe über alles sprechen. Vielleicht ändert es nichts, aber dieses eine Gespräch schuldest Du mir. 14. Juni, 7:01 Uhr
    Ich habe es wirklich versucht, JD. Aber ich nehme all die netten Sachen zurück, die ich gesagt habe. Du bist kreuzlangweilig. Ich habe Dir immer nur vorgemacht, dass ich die Serien und Filme gut finde, die Du magst, und Deine bescheuerten Freunde. Du bist nicht der Richtige für mich, und es geht mir tausend Mal besser ohne dich. Ich bringe gleich Deine Sachen bei Deiner Mutter vorbei. Ruf mich nie wieder an.
    »Ich war zu diesem Zeitpunkt schon wieder so gut wie auf dem Heimweg«, erinnert sich JD. »Mein Handy hatte die ganze Zeit ausgeschaltet zuhause auf meinem Schreibtisch gelegen. Aber meine Mutter wusste natürlich, dass ich unterwegs war ... «
    14. Juni 8:21 Uhr Betreff: DIESE MAlL ZUERST ÖFFNEN!!! LÖSCHE ALLE VORIGEN MAlLS

VON MIR!!!
    JD, wenn Du mich liebst, löschst Du alle anderen Mails, die ich Dir seit Deiner Abreise geschickt habe. Wir haben alle Fehler gemacht, während Du weg warst, aber ich kann alles erklären. Ich liebe Dich von ganzem Herzen.
    »Natürlich habe ich die anderen E-Mails auch gelesen, als ich wieder zuhause war«, sagt JD, der inzwischen über den ganzen Vorfall lachen kann. »Sagen wir so: Wir sind seitdem nicht mehr zusammen.« Auf meine Frage, was er aus der dramatischen Geschichte gelernt hat, fallen ihm vor allem zwei Sachen ein: »Man muss sich genau überlegen, ob man mit einer so leidenschaftlichen Person zusammen sein will, wie meine damalige Freundin

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