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»Ich bin eine Dame, Sie Arschloch!«: Deutsche Dialoge mitgehört (German Edition)

»Ich bin eine Dame, Sie Arschloch!«: Deutsche Dialoge mitgehört (German Edition)

Titel: »Ich bin eine Dame, Sie Arschloch!«: Deutsche Dialoge mitgehört (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sören Sieg , Axel Krohn
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Tieren, gar nicht so einfach.

10. Sinnsucher:
Von Friedrich Nietzsche bis Hape Kerkeling
    »So viel ich das Leben auch betrachte, ich kann keinen Sinn hineinbringen.« (Sören Kierkegaard)
    »Ob man an Nummer zwei oder an fünf steht, ist ganz egal.
Es geht darum, die Nummer eins zu sein.« (Boris Becker)
    Wozu sind wir auf der Welt? Was sollen wir mit unserem Leben anfangen? Genauer gesagt, mit den dreißig Jahren, die uns noch bleiben, ehe die Demenz einsetzt und wir anfangen, Golf zu spielen? Damit hadern wir seit Doktor Faustus.
    Die Zeugen Jehovas haben es gut. Für sie ist die Sache klar: Wir sollen so leben, dass wir vorm Jüngsten Gericht nicht in die ewige Verdammnis geschickt werden. Und während unserer Zeit auf Erden möglichst viele Menschen davor warnen. Leider glauben nur noch 11% der Deutschen an Himmel und Hölle. Und davon sind auch noch über die Hälfte Muslime.
    Wir anderen sind ratlos. Denn die Zahl der Möglichkeiten wächst schneller als die Schulden der EZB. Gut, es hat Spaß gemacht, heute auf der Alster zu segeln. Aber kann es das gewesen sein? »Ich will Spaß, ich will Spaß«, sang Markus in den 80ern. Aber klang das nicht eher wie ein verzweifeltes Krähen als nach der Verheißung eines erfüllten, sinnvollen Lebens?
    30.000 Markenkontakte haben wir pro Tag. Und ebenso viele Lebensentwürfe zur Auswahl. Zusammen mit unserer Neigung zum Grübeln ergibt das eine lebenslange Sinnsuche, die sich auf alles erstrecken kann: Ampelschaltungen, Kartoffelquittungen und Jutebeutel. Dabei kann das Leben eigentlich gar keinen Sinn haben. Nur das Wort.
    Vielleicht sollten wir lieber von den Russen lernen. Zarenherrschaft, Bolschewiki und Putinokratie – sie hatten’s wirklich nicht leicht. Und wie lautet die russische Lebensweisheit? »Wer eine gute Frau und eine ordentliche Kohlsuppe hat, sollte nicht nach anderen Dingen suchen.« Darauf einen Wodka Gorbatschow!

Popmusik
    Zwei Männer (etwa 35 Jahre alt) sitzen auf einem Bootssteg und trinken Bier. Beide tragen kurze Hosen und Polohemden. Einer ist barfuß, der andere trägt Bootsschuhe.
    Barfüßiger: Nein, im Ernst, was ist Leben eigentlich? Ich meine, was soll das alles?
    Bootsschuhträger: Das hatten wir doch schon.
    Barfüßiger: Ja, klar, aber nicht so. Ich meine: Geht es wirklich nur ums Fressen, Scheißen, Vögeln? Oder ist da noch mehr? Ich mein: Wie definierst du Leben? Da geht’s doch nur um Grundumsatz. Aber da muss doch noch mehr sein. Komm mir jetzt nicht mit ’nem Porsche oder Fußball oder so was.
    Bootsschuhträger: Hmm, Drogen vielleicht noch.
    Barfüßiger: Ach Scheiße, ich meine es ernst! Bei Hasen geht’s auch nur ums Fressen, Kacken und Poppen. Wir sind doch keine Hasen!
    Bootsschuhträger: Hmm. Kunst?
    Barfüßiger: Wie, Kunst?
    Bootsschuhträger: Na, Kunst halt. Bücher, Musik, Bilder und so.
    Barfüßiger: Ja, vielleicht hast du recht. Kunst. Kann ich zwar nicht viel mit anfangen, aber Hasen malen keine Bilder.
    Bootsschuhträger: Oder komponieren Opern.
    Barfüßiger: Ich frage mich, ob es den Künstlern um was Höheres geht. Weißt du?
    Bootsschuhträger: Wie jetzt?
    Barfüßiger: Oder ob das deren Masche ist, an die Weiber ranzukommen. Ich sag’ nur: Mozart. Dem ging’s doch auch nur ums Poppen.

Von nichts kommt nichts
    Im Taxi.
    Fahrgast: Mann, haben wir Glück, wir mussten noch an keiner Ampel halten.
    Taxifahrer: Glück? Ich weiß genau, wann welche Ampel rot wird. Jetzt müssen wir 55 fahren, dann kommen wir über die Grindelallee gerade rüber. Im Lehmweg reichen dann 45, um die Ampel Eppendorfer Baum zu schaffen.
    Fahrgast: Ach ja? So genau kann man das kalkulieren?
    Taxifahrer: Klar. Ab morgens um sechs ändert sich das natürlich komplett. Wenn du da auf der Grindel nicht 65 fährst, kriegst du schon an der Rentzel Rot.
    Fahrgast: Aber vorhin, Winterhuder Marktplatz, da sprang es doch schon auf Gelb um.
    Taxifahrer: Ja, weil wir auf der Sierichstraße etwas zu langsam waren. 50. Hätten aber 55 sein müssen. Wir haben geschwächelt.
    Der Taxifahrer presst seine Lippen zusammen und starrt geradeaus.
    Fahrgast: Aber das ist doch nicht schlimm …
    Taxifahrer: Wir haben geschwächelt. MAN DARF NICHT SCHWÄCHELN!

Kaugummitaktik
    An der Supermarktkasse. Kunde (junger Mann), Kassiererin.
    Kassiererin: Nur die Kaugummis?
    Junger Mann: Nein, auch den Sack Kartoffeln.
    Kassiererin: Alles?
    Junger Mann: Ja, das ist alles. Einmal die Hubba-Bubbas und dazu die Kartoffeln.
    Kassiererin: 3,29 Euro. Brauchen Sie

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