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»Ich bin eine Dame, Sie Arschloch!«: Deutsche Dialoge mitgehört (German Edition)

»Ich bin eine Dame, Sie Arschloch!«: Deutsche Dialoge mitgehört (German Edition)

Titel: »Ich bin eine Dame, Sie Arschloch!«: Deutsche Dialoge mitgehört (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sören Sieg , Axel Krohn
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lagen vor Madagaskar ?

Gegenseitige Belästigung
    S-Bahn in Hamburg. Zwei Männer sitzen sich gegenüber, sie scheinen sich nicht zu kennen. Bei einem der beiden klingelt das Mobiltelefon.
    Erster Mann: Hey, Keule, wo steckst du, mein Bester?
    (Hört, was am anderen Ende der Leitung gesagt wird.)
Ich auch! Bin gerade in der S-Bahn auf dem Weg nach Barmbek!
    (Hört, was am anderen Ende der Leitung gesagt wird.)
Sehe ich auch so! Wollen wir nachher noch einen rocken gehen?
    Zweiter Mann: Das ist ja hochinteressant.
    Erster Mann: Ey, warte mal kurz, hier will einer was.
    (Jetzt an den zweiten Mann gewandt: ) Was meinen Sie?
    Zweiter Mann: Ich sagte, dass es hochinteressant sei, dass Sie nachher noch einen rocken gehen wollen.
    Erster Mann: Was geht Sie das denn an?
    Zweiter Mann: Das frag ich mich auch.
    Erster Mann: Ey Mann, was soll der Scheiß, sehen Sie nicht, dass ich telefoniere?
    Zweiter Mann: Doch, doch. Das ist mir durchaus aufgefallen.
    Erster Mann (wieder am Telefon ) : So, bin wieder da. Hier will mich nur einer zulabern. Also, was geht, gehen wir nachher noch einen rocken?

Verdi al Pesto
    Ein Ehepaar (beide etwa 45 Jahre alt) betritt das Opernfoyer 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn.
    Sie: Komm, wir geben schnell unsere Jacken ab, und dann können wir noch einen Prosecco trinken, bevor die Vorstellung beginnt.
    Er läuft ihr hinterher.
    Er: Schatz! Schatz, hör mal, ich glaub, ich riech was …
    Sie (dreht sich zu ihm um): Wo bleibst du denn?
    Er: Du, das riecht hier nach Essen.
    Sie: Das wird wohl schon das Essen für die Pause sein. Wird bestimmt lecker!
    Er: Moment mal. Du hast gesagt, dass wir in die Oper, gehen, von Essen war da nicht die Rede.
    Sie: Italienischer Abend, Schatz. Vorweg einen Prosecco, dann die schönsten Arien der italienischen Oper, und in der Pause gibt’s Pasta satt.
    Er (aufgebracht) : Das ist ja widerlich! Ich geh doch nicht in die Oper zum Essen!
    Sie (wird ebenfalls wütend) : Du gehst überhaupt nie in die Oper mit mir.
    Er: Ich würde ja in die Oper gehen, wenn es dort was Vernünftiges gäbe. Aber das hier ist ja Essen mit musikalischer Begleitung. Armes Deutschland!

Emanzipation
    Im Flugzeug. Die Passagiere haben sich gesetzt und
bereiten sich auf den Abflug vor. Aus dem Lautsprecher meldet sich eine Frauenstimme:
    »Ladies and Gentlemen, this is your captain speaking …«
    Zwei nebeneinandersitzende Passagiere (er etwa 35, sie etwa 50 Jahre alt) schauen sich fragend an.
    Passagierin: Huch. Das ist aber ungewöhnlich.
    Passagier: Wird schon gutgehen. Die wird schon wissen, was sie tut.
    Passagierin: Es gibt ja auch Busfahrerinnen, und die bauen ja auch nicht jeden Tag einen Unfall.
    Passagier: Ich kann da gar nichts zu sagen. Das klänge sonst alles nach Vorurteilen und Machogehabe.
    Die Passagierin schaut ihn fragend an.
    Passagier: Ich find’s gut, dass Frauen fliegen dürfen. Ehrlich.
    Passagierin: Ach, hören Sie auf, ich hab doch Ihren Blick gesehen, als die Lautsprecheransage losging. Sie haben doch die Hose genauso voll wie ich!
    Passagier: Ich hab doch keine Angst, nur weil eine Frau unser Flugzeug fliegt. Die hat ja bestimmt einen Flugschein und soundso viel Flugstunden und so. Die wird schon wissen, wie man mit so einer Maschine umgeht.
    Passagierin: Dann haben Sie Angst vor der Frau selbst und vor der Tatsache, dass sie ein Flugzeug fliegen kann. Starke Frauen wirken oft furchteinflößend auf Männer, das ist ja bekannt. Aber machen Sie sich keine Sorgen, wir werden schon gut ankommen, ich bin ja bei Ihnen.

Edukative Grauzonen
    Im Wartezimmer beim Arzt. Ein Vater schaut sich mit seinem kleinen Sohn ein Buch an und zeigt auf die Bilder.
    Vater: Und was für ein Tier ist das?
    Sohn: Wauwau.
    Vater: So macht das Tier, das stimmt. Aber wie heißt das Tier?
    Sohn: Gagaga.
    Vater: Hmm, meine Frage war nicht präzise gestellt. Es kann schon sein, dass das Tier Gagaga heißt. Wäre zwar ein ungewöhnlicher Name, aber nicht undenkbar. Was ich meinte, war: Was für ein Tier ist das?
    Sohn: Wauwau!
    Vater: Richtig, das Tier macht wauwau. Also ist es – ein Hund. Der Hund macht wauwau. Und was für ein Tier ist das hier?
    Sohn: Brrrrummm.
    Vater: Das ist doch kein Auto. Das ist ein Zebra. Das erkennt man an den schwarzen und weißen Streifen.
    Sohn: Brrrrrummmm-bruummmmm.
    Vater: Beziehungsweise an den schwarzen oder weißen Streifen. Das Zebra könnte ja schwarz sein und weiße Streifen haben. Oder es ist weiß und hat schwarze Streifen. Gar nicht so einfach mit den

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