Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden
fokussieren Sie sich auf das, was Ihnen wirklich wichtig ist. Lassen Sie unnötige Zerstreuungen weg und verschwenden Sie Ihre Zeit und Energie nicht mit Nebensächlichkeiten. Das heißt zum Beispiel, wenn Sie an einer Aufgabe arbeiten, schalten Sie Ihr Handy ab und Ihre Mobilbox ein und checken Sie nicht nebenbei Ihre Mails. Egal, was Sie tun, tun Sie es mit voller Aufmerksamkeit. Machen Sie lieber eine Sache konzentriert als drei Dinge halbherzig.
Du kannst nicht zwei Pferde mit einem Hintern reiten.
Woody Allen
7. Dhyana
Meditation
Eines Tages kam ein Besucher zu einem Mönch, der in Einsamkeit lebte. „Welchen Sinn hat das Leben in Meditation und Stille?“, wollte der Mann wissen. Der Mönch, der eben dabei war, Wasser aus einem tiefen Brunnen zu schöpfen, sagte: „Schau in den Brunnen! Was siehst du?“
Der Besucher blickte in den Brunnen: „Nichts.“
Nach einer kurzen Weile forderte der Mönch seinen Besucher erneut auf, hineinzusehen.
„Jetzt sehe ich mich selbst!“, bemerkte der Mann.
„Als ich vorhin Wasser schöpfte, war das Wasser unruhig. Jetzt ist es ruhig. Das ist die Erfahrung der Meditation: Du erkennst dich selbst! Nun warte noch ein wenig.“ Und nach einer Weile sagte der Mönch: „Schau, was du jetzt siehst!“
„Jetzt sehe ich die Steine auf dem Grund des Brunnens.“
„Siehst du“, sagte der Mönch „wenn du lange genug still bist, siehst du den Grund aller Dinge.“
(Quelle unbekannt)
tatra pratyaya ekatanata dhyanam
Die anhaltende Ausrichtung des Bewusstseins
führt zu einem Zustand der Meditation.
Dhyana ist die siebente Stufe auf dem Yoga-Pfad und wird meistens mit Meditation übersetzt. Genauer gesagt bezeichnet Dhyana einen Bewusstseinszustand des stillen Reflektierens bzw. des Loslassens. Das heißt nicht, dass sich der Geist willkürlich herumtreibt, sondern in eine Sache oder ein Motiv hineinfließt und vollkommen darin aufgeht. „Meditation ist ein beständiger Fluss der Wahrnehmungen oder Gedanken, wie das Strömen des Wassers im Fluss“, sagt Swami Vishnu-Devananda. Wir fallen in einen Zustand, in dem der Geist friedlich, klar und vollkommen wach ist, und haben Zugang zur universellen Intelligenz.
Meditation – der Zustand des Seins
In unserem Sprachgebrauch wird das Wort Meditation sehr vielfältig verwendet. Einerseits werden Achtsamkeits- und Konzentrationsübungen als Meditation bezeichnet – unterschiedlichste Methoden, die uns helfen, unseren Geist entweder zu beobachten oder bewusst auf etwas auszurichten. Ein tiefes Nachdenken über ein Thema fällt ebenfalls unter den Begriff. Andererseits beschreibt das Wort einen Zustand, der durch diese Art der geistigen Übungspraxis eintreten kann. Mit Dhyana ist ein meditativer Zustand gemeint, und eine „Technik“ oder Meditationspraxis, die zu diesem Zustand führt, ist Dharana. Wenn wir uns still hinsetzen und nichts tun, kann das schon eine einfache Form von Meditationspraxis sein, solange wir im Geist aber unruhig und zerstreut sind, ist das weder Dharana noch Dhyana. Im traditionellen Sinn besteht die Meditationspraxis darin, sich auf ein Objekt oder ein Thema zu konzentrieren (Dharana). Wenn die Aufmerksamkeit eine Weile ungehindert fließt, setzt der Zustand der Meditation (Dhyana) ganz von allein ein. Es ist nichts zu tun, es geschieht. Für einen kurzen Moment oder eine längere Zeitspanne tauchen wir ganz in eine Sache ein. Konzentration ist etwas, das wir mit unserem Verstand tun können, eine vom Willen gesteuerte Handlung, durch die wir den Geist sammeln und beruhigen. Der Verstand kann aber nicht in Meditation sein. Meditation ist ein Zustand jenseits des Verstandes – ein Seins-Zustand. Der Geist ist vollkommen klar und wach. Das Bewusstsein ist ausgedehnt. Genau genommen bedarf es keiner Übung und keiner Technik, um meditativ zu sein. Da ist etwas in uns, das immerzu in und durch uns meditiert. Die Meditationspraxis hilft uns lediglich, das in uns zu erkennen und dem nicht im Weg zu stehen.
Meditation ist unser natürlich Zustand und war für uns selbstverständlich, bevor wir gelernt haben, den Weg des Verstandes zu gehen. Die innere Quelle ist da, tief in uns verborgen, nur meistens ziemlich verschüttet vom Müll im Kopf, überlagert von Ängsten und Sorgen des Egos. Wenn wir uns, infiziert vom Trubel des westlichen Lebensstils, aus dem Blauen heraus hinsetzen und versuchen zu meditieren, gelingt es uns bestenfalls, uns körperlich und geistig ein wenig zu entspannen und zu
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