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Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Titel: Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orac
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Blumensamen, der in der Erde steckt. Wir können ihn zwar gießen und sorgfältig pflegen, doch wachsen wird er nur durch die universelle Kraft. Ohne Verbindung zu dieser Energie bleibt unser Potenzial in den Kinderschuhen stecken, wir können uns nicht voll entfalten. Ein durch Meditation erwachter Geist ist der Schlüssel zu unserer Kreativität und sorgt dafür, dass wir im Fluss des Lebens sind und zu unserer wahren Größe finden.
    Es wäre doch schön, immer oder zumindest möglichst oft in diesem erwachten Zustand – im Zustand des Höheren Selbst – zu sein. Eine regelmäßige Meditationspraxis hilft Ihnen dabei.
Passive und aktive Meditation
    Es gibt unzählige Techniken, die zum Zustand der Meditation führen. Nach dem bisher Gesagten unterscheiden wir hier grob zwischen aktiver, bewegter Meditation, stiller, passiver Meditation und aktivem Reflektieren in Meditation.
    Die bewegte Meditation ist mit einer Aktivität verbunden. Die Asana-Praxis gehört dazu. Natürlich nur, sofern Sie ganz bei der Sache sind – die Konzentration auf den Atem lenken oder die Körpervorgänge und den Energiefluss in jeder Haltung beobachten. Aktive Meditation kann genauso gut Gartenarbeit sein, Bogenschießen, Gehen oder Teetrinken. Jede Tätigkeit, bei der Sie sich von allen Gedanken an Zukunft und Vergangenheit lösen und im Hier und Jetzt sind, kann zur Meditation werden.
    Bei der passiven Meditation sitzen Sie möglichst still und gehen nach innen. Auf dem achtfachen Pfad sind alle äußeren Aktivitäten lediglich eine Vorbereitung, um überhaupt still sitzen und in den Zustand der Meditation eintauchen zu können. Passive Techniken helfen, den Geist zu beruhigen, zu leeren und vollkommen präsent zu sein. Das geschieht im Wesentlichen entweder über die Konzentration – die Ausrichtung des Geistes auf einen Punkt – oder über die Achtsamkeit – dem Beobachten körperlicher und geistiger Empfindungen, ohne bewusst in die Prozesse einzugreifen.
    In Meditation aktiv zu reflektieren bedeutet hingegen, sich wesentliche Fragen zu stellen und entspannt auf die Antworten zu warten, die aus Ihrem Innersten kommen. Einen Dialog zu führen mit Ihrem Wesenskern. Ich nenne das gerne „das Höhere Selbst befragen“. Ein anderer Name ist Vichara, was wörtlich übersetzt bedeutet: nachdenken, überlegen, analysieren oder sich prüfen.
    Vichara hilft Ihnen, zwischen wesentlich und unwesentlich, zwischen richtig und falsch, zwischen Ego und Höherem Selbst zu unterscheiden.
    Im Yoga-Sutra beschreibt Patanjali die Methode von Pratipaksha Bhavana: „Wenn der Geist durch unangemessene Gedanken beunruhigt ist, dann hilft die beharrliche Besinnung auf das Gegenteil.“ Oft wird diese Richtlinie so ausgelegt, dass wir negative Gedanken oder Eigenschaften durch positive ersetzen sollen. Wenn wir allerdings die Wirklichkeit erkennen wollen, dann geht es um etwas anderes: Nachdem alle negativen Gedanken und Gefühle letztlich der Angst entspringen und der Illusion, von allem getrennt zu sein, geht es darum, sich auf die Wahrheit zu besinnen. Sich an den Teil in uns zu wenden, der die Wahrheit kennt. Hier finden wir immer dieselbe Antwort: Alles ist Liebe. Alles ist Eins. Gott hat kein Gegenteil.
    Aktives Reflektieren hilft Ihnen, sich aus der Illusion und den Geschichten des Egos zu befreien und die Verbindung zu Ihrer inneren Weisheit zu stärken, die Sie in allen Bereichen Ihres Lebens führt und Ihnen eine Richtung gibt. Im Dialog mit dem Höheren Selbst können Sie herausfinden, was die Liebe in einer Situation sieht. Sie lernen, darauf zu hören, der inneren Führung zu folgen und schließlich die Einheit und die Liebe in allem zu erkennen.
    In der heutigen Zeit wird oft behauptet, dass es nicht mehr nötig sei, stundenlang still zu sitzen und etwas zu beobachten oder sich zu konzentrieren. Das seien veraltete Methoden und das kollektive Bewusstsein der Erde sei schon so weit angestiegen, dass der Zugang zur inneren Weisheit ohne lange Meditationspraxis funktioniere. Das mag stimmen und wir müssen uns mit Sicherheit nicht jahrelang in eine Höhle zurückziehen oder nach Indien auswandern, um eine tiefe Verbindung zu unserem Wesenskern herzustellen. Ohne Selbststudium, ohne Pratyahara und ohne Training des Geistes werden wir die leise Stimme des Höheren Selbst allerdings kaum hören, stattdessen wird uns das Ego oder die Stimme anderer an der Nase herumführen. Um uns Irrwege und Verstrickungen zu ersparen, ist es daher ratsam, den

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