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Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Titel: Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orac
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Minute in Ihrem Geist, ohne davon abzuweichen. Los geht’s.
    Ist Ihr Geist nicht geschult, werden Sie erstaunt sein, wie viele Dinge Ihnen in einer Minute in den Sinn kommen, die mit einer Kerze rein gar nichts zu tun haben. Ein untrainierter Geist lässt sich selbst mit Willenskraft nur wenige Sekunden im Zaum halten. Wahrscheinlich haben Sie schon Hundebesitzer beobachtet, die vergeblich nach ihrem Hund rufen, der sich irgendwo in der Ferne vergnügt. Der Geist ist wie ein Hund, der nie gelernt hat, bei Fuß zu gehen. Eine buddhistische Beschreibung für die unkontrollierten und unsteten Aktivitäten im Geist ist Monkey-Mind – Affen-Geist. Wie ein Affe springt unsere Aufmerksamkeit von Baum zu Baum und kommt nie zur Ruhe. Egal welche Metapher wir bemühen, fest steht: Ohne Disziplin und konsequentes Training ist es unmöglich, den Geist dort zu haben, wo Sie ihn haben wollen. Das wiederum heißt, Sie sind nicht Herr über Ihr Schicksal.
    Konzentration braucht Übung. Schon in der Asana-Praxis schulen wir uns darin, unseren Geist auf die Übungen und die subtilen Vorgänge im Körper bzw. auf die Atmung zu fokussieren und uns nicht ablenken zu lassen. Im Tun fällt es uns in der Regel noch etwas leichter, konzentriert bei der Sache zu sein, und umgekehrt fällt es uns leichter, etwas zu tun, wenn wir dabei wirklich konzentriert sind. Das wissen Sie aus Ihrem Alltag. Mit Sicherheit haben Sie schon Zeiten erlebt, in denen Sie eine Aufgabe erledigen mussten, während Ihre Gedanken um einen Streit kreisten, Sie mit Sorgen beschäftigt waren oder Ihnen eine andere Angelegenheit keine Ruhe ließ. Höchstwahrscheinlich waren Sie nicht sonderlich produktiv. Wenn wir geistig nicht gesammelt sind, geht wenig weiter – egal, was wir tun. Wenn wir hingegen ganz bei der Sache sind, läuft vieles mühelos und wie von allein. Selbst schwierige Aufgaben gehen leicht von der Hand. Diese befriedigende Erfahrung haben Sie bestimmt ebenfalls schon öfter gemacht. Sei es beim Erledigen einer Aufgabe im Büro, bei der Arbeit im Garten, beim Kochen oder beim Yoga.
Ein klarer Fokus
    Jeder große Künstler, Tänzer, Athlet oder Unternehmer hat gelernt, seine Aufmerksamkeit auf eine Sache zu richten, fokussiert zu bleiben und alle zur Verfügung stehende Energie in die momentane Aufgabe fließen zu lassen. Was wäre beispielsweise, wenn jemand wie Hermann Maier bei einem Rennen darüber nachdenkt, dass das Wetter nicht passt, dass die Zuschauer stören, dass er nicht gut genug ist und er womöglich nicht gewinnt, statt sich voll und ganz auf den Abfahrtslauf zu konzentrieren. Oder wenn Tiger Woods beim Abschlag über einen Fehler nachdenkt, der ihm beim letzten Loch unterlaufen ist, oder darüber spekuliert, wie das Ergebnis am Ende wohl aussehen wird. Ohne ihre Fähigkeit zur Konzentration würden Sie die Namen der beiden Herren wohl nicht kennen.
    Sich ganz auf den Moment zu konzentrieren, können auch Sie trainieren. Es ist die Fähigkeit, dort zu sein, wo Sie gerade sind. Konzentration brauchen Sie genauso für das Erreichen von Zielen. Wenn Sie sich geistig ganz klar auf Ihr Ziel ausrichten und gleichzeitig im Hier und Jetzt Schritt für Schritt tun, was sich richtig anfühlt, bzw. sich von Ihrem Höheren Selbst leiten lassen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis Sie erreichen, wovon Sie träumen. Sie werden auf dem Weg dorthin alles finden, was Sie brauchen; beispielsweise notwendiges Wissen erlangen, die richtigen Menschen kennenlernen, die passende Umgebung finden oder neue Fähigkeiten erwerben. Doch kein Navigationsgerät funktioniert ohne ein konkretes Ziel und ohne Beherzigen der Anweisungen im Hier und Jetzt – auch nicht Ihr inneres Navi.
    Ohne Konzentration lassen wir uns ständig von außen ablenken – die Aufmerksamkeit geht mal hierhin und mal dorthin. Wir werden beeinflusst von kollektiven Gedankenfeldern, von Nachrichten und von Werbung, und unser Geist wird ge- und überfüttert, was wiederum einen Mangel an Konzentration zur Folge hat. So verfolgen wir weder ein klares Ziel, noch sind wir im Augenblick präsent bei einer Sache.
    Konzentration ist das Gegenteil von Zerstreutheit. Sich auf etwas zu konzentrieren bedeutet zunächst einmal, „Nein“ zu tausend anderen Dingen zu sagen und nur das Wesentliche im Auge zu behalten. Ihre schöpferische Kraft zu bündeln wie einen Laserstrahl. Das üben Sie in der Dharana-Praxis. Im Grunde genommen können Sie Ihre Fähigkeit zur Konzentration immer und überall schulen.

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