Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie)
vielleicht für den Rest seines Lebens.
Es ging ihm wie Raskolnikow. Gefangen in einem Straflager. Er hatte zwar keine Freundin bei sich, musste nicht bei Wind und Wetter Steine brechen, er bekam stets genug zu essen, dennoch war er ausgesperrt, weggenommen aus dem täglichen Leben. Sieben Jahre waren es für Dostojewskis Helden gewesen, wie lange würde es für ihn sein?
Eine Frage beschäftigte Oliver so sehr, dass sie ihn bis in seine Träume verfolgte:
Hatte er Antje verschont, um sein eigenes Leben zu retten oder weil er Mitleid mit ihr empfunden hatte?
Vielleicht würden die Ärzte eines Tages die Antwort find en, vielleicht er selbst.
Konnte es sein, dass der Schock eine Seite in ihm zum Vorschein gebracht hatte, die bisher niemand entdeckt hatte?
Konnte er empfinden?
Die Polizei sagte, er habe geweint.
Fühlte er?
Hatte ihn das Schicksal des Kindes emotional berührt?
Konnte jemand ohne Empathie weinen?
Oliver lehnte sich in dem Stuhl zurück. Er hatte noch ein langes Leben vor sich, das für ihn viele Überraschungen bereithalten würde. Was er erlebt hatte, die schwache Hoffnung, war für ihn ein kleines Licht.
Er zündete es an, denn das war besser, als die Dunkelheit zu verfluchen.
ENDE
DANKE
Wie in jedem Thriller danke ich meiner Freundin und Kriminaldirektorin Michaela Mohr.
Ohne sie wäre dieser Roman nie entstanden, denn die Grundidee kam von ihr.
Danke für deine tollen Tipps, Micha!
*
Und wie immer, aber ganz speziell und aus vollem Herzen danke ich meiner lieben Andrea, die mich beim Schreiben ertrug und den Text nicht nur las, sondern mithalf, dass er zu einem besseren Roman wurde.
Nachwort des Autors + Gewinnspiel
Liebe Leserin,
lieber Leser,
vielen herzlichen Dank, dass Sie diesen Roman gekauft und auch gelesen haben.
DANKE!
Damit haben Sie viel Vertrauen in mich gesetzt und ich hoffe, Sie hatten einige spannende, aufregende und nicht zu aufwühlende Stunden.
Wenn ich die Rezensionen zu meinen Romanen IN LIEBE, DEIN MÖRDER und SEI MEIN MÖRDER lese, habe ich den Eindruck, nicht wenige Leser sorgen sich um meinen Geisteszustand.
Manchmal sitze ich vor dem Text und stelle mir dieselbe Frage, aber vermutlich geschieht das jedem ernstzunehmenden Thrillerautor. Man stelle sich vor, wir alle wären Psychopathen, eine Horde Wahnsinniger, angeführt von Stephen King als Oberdämon. Wir schleichen durch die Nacht und schneiden Kehlen durch, während Meister King sich mit einem Geisterauto abmüht oder einen Deal mit Randall Flagg eingeht, Sebastian Fitzek Frauen würgt, Simon Beckett Menschenfleisch filetiert und ich selbst Bäuche aufschlitze. Möglich? Zumindest Stoff für einen neuen Roman.
Aber auch nur dafür. Im richtigen Leben sind wir alle ganz normale Typen, die beschlossen haben, die Leser etwas zu erschrecken und vor allen Dingen zu unterhalten. Denn das ist unser Beruf. Wenn wir nicht schreiben, widmen wir uns unseren Familien und sind ganz normale Menschen.
In diesem Roman ist die Hauptperson ein 12-jähriger Junge. Ich höre schon die Mahnungen besorgter Leser. Warum schrieb er ausgerechnet über ein Kind? Dazu muss man wissen, dass die meisten psychischen Probleme sich im Kindesalter zeigen. Die Krankheit, unter der Oliver leidet, gibt es tatsächlich. Einen Begriff dafür fand ich nach langen Recherchen in einem Buch des Physikers Richard Dawkins. Es heißt »Der entzauberte Regenbogen«, und ich empfehle es an dieser Stelle.
Die letzten 40 Seiten dieses Romans präsentieren eine Subkultur, die schier unglaublich scheint und an den Haaren herbeigezogen. Dennoch gibt es sie. Hier musste ich wenig erfinden. Durch das Internet hat sich eine Welt unter der Welt, wie ich sie nenne, geöffnet, eine dunkle Wirklichkeit, die Dante vorhergesehen zu haben scheint. Seine Kreise der Hölle werden immer enger, der Wahnsinn der Langweile und des Geldes treibt immer scheußlichere Blüten. Es gibt das Grauen der Kinderpornografie, Menschen suchen Mitmenschen, die sie töten, vielleicht danach verspeisen, sexuell Frustrierte begegnen sich auf Autobahnraststätten zum Gangbang, jegliche Grenze scheint aufgehoben zu sein.
Was Sie über den „Kochkurs“ gelesen haben, fand meines Wissens noch nie in Deutschland statt, aber in Südamerika. Man isst, was noch nie gekocht wurde, und zahlt viel Geld dafür. Snuff-Videos, also Videos von Menschen, die leibhaftig
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