Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1
Planeten zerstört haben und planen, die Erde als Nächstes zu vernichten? Sie sind auf der Suche nach menschlichen Schwächen, die sie ausnutzen können, wenn der Krieg beginnt.«
Ich reiße den Mund auf. Henri starrt Sam verblüfft an, schnappt nach Luft und seine Hand klammert sich um den Kaffeebecher, dass ich fürchte, dass er den Becher gleich komplett zerknüllt hat.
Sam sieht erst Henri an, dann mich. »Ihr seht aus, als hättet ihr einen Geist gesehen. Heißt das, ich habe gewonnen?«
»Woher hast du das?«, würge ich hervor.
Henri schaut mich so wütend an, dass ich wünsche, ich hätte die Klappe gehalten.
»Aus«
Henri ist immer noch sprachlos. Er öffnet den Mund, aber nichts kommt.
Plötzlich durchbricht eine zierliche Frau, die hinter Sam auftaucht, die Stille. »Sam! Wo bist du gewesen?«
Sam hat sich nach ihr umgedreht, jetzt zuckt er die Achseln. »Ich habe exakt hier rumgestanden.«
Sie seufzt, dann begrüßt sie Henri: »Hi, ich bin Sams Mom!«
»Henri«, sagt er und schüttelt ihr die Hand. »Freut mich, Sie kennenzulernen.«
Sie macht große Augen vor Überraschung. Dann legt sie freudestrahlend los: »Ah bon! Vous parlez français? C’est super! J’ai personne avec qui je peux parler français depuis longtemps.«
Henri lächelt. »Tut mir leid, ich spreche kein Französisch. Aber ich weiß, mein Akzent scheint das anzudeuten.«
»Nein?« Sie ist enttäuscht. »Verdammt, und ich habe gedacht, mit Ihnen wäre in diese Stadt endlich mal ein wenig Stil eingezogen.«
Sam sieht mich an und verdreht die Augen.
»Also gut, Sam, wir gehen.«
Er zuckt die Achseln. »Kommt ihr in den Park zum Geisterumzug?«
Ich sehe Henri an, dann Sam. »Ja, klar. Und du?«
Er blickt mich unentschlossen an.
»Versuch doch zu kommen, dann treffen wir uns dort.«
Er grinst und nickt. »Okay, cool.«
»Es wird höchste Zeit, Sam. Und vielleicht kannst du nicht zum Geisterumzug. Ich brauche deine Hilfe zu Hause«, sagt seine Mutter. Er will etwas entgegnen, aber sie marschiert davon. Sam folgt ihr.
»Was für eine
nette
Frau.« Henris ironischer Unterton ist nicht zu überhören.
***
»Wie hast du das alles so schnell erfunden?«, frage ich Henri.
Die Menschenmenge bewegt sich die Hauptstraße hinauf, weg vom Kreisverkehr. Wir folgen zum Park, wo Cider und Imbisse serviert werden.
»Wenn du lange genug lügst, gewöhnst du dich daran.«
Ich nicke. »Und was denkst du?«
Er atmet tief durch. Es ist so kalt, dass ich seinen Atem sehen kann. »Keine Ahnung. Bis jetzt weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Er hat mich überrumpelt.«
»Er hat uns beide überrumpelt.«
»Wir müssen uns um diese Veröffentlichung kümmern, aus der er seine Information hat, feststellen, wer das schreibt und wo.« Er sieht mich erwartungsvoll an. »Du musst eine Ausgabe besorgen.«
»Mach ich«, antworte ich. »Aber es ist widersinnig. Wie könnte jemand
das
wissen?«
»Wer es schreibt, bezieht die Informationen von irgendwoher.«
»Glaubst du, er ist einer von uns?«
»Nein.«
»Einer von ihnen?«
»Könnte sein. Es ist mir noch nie in den Sinn gekommen, diese Schundhefte mit ihren Verschwörungstheorien zu lesen. Vielleicht glauben sie, wir lesen diesen Kram und sie können uns aufstöbern, wenn sie solche Informationen durchsickern lassen. Ich meine …«, er unterbricht sich und denkt kurz nach. »Zum Teufel, John, ich weiß es nicht. Aber wir müssen uns darum kümmern. Es ist kein Zufall, bestimmt nicht.«
Schweigend und immer noch ein wenig verdutzt gehen wir weiter und beschäftigen uns in Gedanken mit möglichen Erklärungen. Bernie Kosar läuft mit heraushängender Zunge zwischen uns, sein Cape rutscht auf die Seite und schleift über den Fußweg. Er ist ein Star bei den Kindern; viele halten uns an, um ihn streicheln zu können.
Der Park liegt am südlichen Rand der Stadt. Dahinter werden zwei Seen durch einen schmalen Streifen Land getrennt, der in den Wald dahinter führt. Im Park gibt es drei Baseballfelder,einen Spielplatz und einen großen Pavillon, wo Freiwillige Cider und Kürbiskuchen verteilen. Drei Heuwagen stehen neben dem Kiesweg, auf einem großen Schild ist zu lesen:
Die Fahrt führt vom Kies über Lehm, bevor sie den Wald erreicht, der am Rand mit Geisterfiguren und Karikaturen von Kobolden geschmückt ist. Offenbar geht es dann weiter durch den Wald. Ich sehe mich nach Sarah um, aber vergeblich. Ob sie da mitfährt?
In den Ecken des Pavillons sind die Cheerleader
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