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Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Titel: Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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empfangen habe?«
    Er zuckt die Achseln. »Manchmal ist alles innerhalb von zwei Monaten da, manchmal dauert es bis zu einem Jahr. Bei jedem von der Garde ist es anders. Aber egal wie lange es braucht, dein wichtigstes Erbe wird sich als Letztes entwickeln.«
    Ich schließe die Augen und lehne mich auf dem Sofa zurück. Mein wichtigstes Erbe wird mich befähigen zu kämpfen. Ich bin mir nicht sicher, was ich mir am meisten wünsche. Laserstrahlen? Gedankenkontrolle? Die Möglichkeit, das Wetter zu ändern, wie es der silberblaue Mann getan hat? Oder etwas Dunkleres, Unheimlicheres wie die Fähigkeit, ohne Berührung zu töten?
    Ich streichle Bernie Kosar über den Rücken und schaue zu Henri hinüber. Er trägt eine Schlafmütze und eine Brille auf der Nasenspitze wie die Ratte aus einem Bilderbuch.
    »Warum waren wir an dem Tag überhaupt auf dem Flugplatz?«, frage ich.
    »Wir waren zu einer Flugschau gekommen. Danach haben wir ein paar Luftschiffe besichtigt.«
    »War das wirklich der einzige Grund?«
    Er sieht mich an und nickt. Dann schluckt er angestrengt. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass er mir etwas verheimlicht.
    »Und wie wurde entschieden, dass wir abreisen? Ich meine, ein solcher Plan braucht doch mehr Zeit als nur ein paar Minuten, oder?«
    »Wir sind erst drei Stunden nach Beginn der Invasion abgeflogen. Erinnerst du dich an gar nichts, was damals geschah?«
    »An sehr wenig.«
    »Wir haben deinen Großvater an der Statue von Pittacus getroffen. Er hat mir dich übergeben und mir aufgetragen, ich solle dich zum Flugplatz bringen, das sei unsere einzige Chance. Unter dem Flugplatz befand sich ein unterirdisches Truppenlager. Er berichtete mir schnell, dass es immer einen Katastrophenplan gegeben habe für den Fall, dass etwas dieser Art geschähe, aber dieser wäre nie ernst genommen worden, weil ein Angriff völlig absurd erschien. Genau wie hier auf der Erde. Wenn du einem Menschen jetzt erzählst, dass ein Angriff von Aliens droht, lacht er dich aus. Auf Lorien war es nicht anders. Ich fragte ihn, woher er von dem Plan wüsste – er lächelte nur und verabschiedete sich. Es war sinnvoll, dass so gut wie keiner, also nur wenige Ausgewählte, Bescheid wussten.«
    Ich nicke. »Und sofort, einfach so, hattet ihr Jungs die Idee, zur Erde zu fliegen?«
    »Natürlich nicht. Einer der Ältesten des Planeten kam zum Flugplatz. Er sprach den lorienischen Zauber, der eure Fußknöchel zeichnet und euch alle miteinander verbindet, und er gab jedem von euch ein Amulett. Er nannte euch besondere, gesegnete Kinder, und ich nehme an, er meinte eure Fluchtchance. Wir hatten ursprünglich vor, mit dem Luftschiff abzuheben und in der Luft zu warten, bis alles unten vorbei war, bis unsere Leute die Angreifer geschlagen hatten. Was nie geschehen ist …« Er macht eine Pause, dann seufzt er. »Eine Woche lang blieben wir im Weltraum. So lange hat es gedauert, bis die Mogadori Lorien völlig zerstört hatten. Danach war klar, dass wir nicht zurückkonnten, und wir steuerten die Erde an.«
    »Warum hat der Älteste mit seinem Zauber nicht dafür gesorgt, dass niemand von uns getötet werden kann, egal, welche Nummer er hat?«
    »Nicht alles geht, John. Du sprichst von Unbesiegbarkeit. Das ist nicht möglich.«
    Ich nicke. Der Zauber hat Grenzen. Wenn ein Mogadori uns außerhalb der Reihenfolge zu töten versucht, erleidet er selbst, was er einem von uns zufügen will. Hätte beispielsweise einer versucht, mir in den Kopf zu schießen, wäre die Kugel durch sein eigenes Haupt gedrungen. Doch nun ist es anders. Wenn sie mich jetzt fangen, sterbe ich.
    Einen Augenblick überdenke ich das alles schweigend. Der Flughafen. Loriens einziger überlebender Ältester, der den Zauber über uns verhängt. Lorien, gestorben. Die Ältesten waren die ersten Bewohner von Lorien, die Geschöpfe, die den Planeten zu dem machten, was er war. Am Anfang gab es zehn von ihnen und sie trugen das gesamte Erbe in sich. So alt waren sie, so aus einer fernen Zeit, dass sie mehr wie ein Mythos wirkten, nicht aus der Realität geboren. Und jetzt weiß niemand, was mit ihnen geschah, ob sie alle tot sind.
    Ich versuche mich daran zu erinnern, wie wir um den Planeten kreisten und warteten, ob wir zurückkehren könnten, aber es gelingt mir nicht. Ich habe nur noch Bilderfetzen, kurze Szenen von der Reise im Gedächtnis. Das Innere des Schiffs war rund und offen bis auf Waschräume mit Türen. Auf einer Seite standen Feldbetten, auf der

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