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Ich bin Spartacus

Ich bin Spartacus

Titel: Ich bin Spartacus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Brodersen
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ihnen viele der Rinder- und Schafhirten der Gegend zu – handfeste und schnellfüßige Leute (s. S. 17), die sie
     teils mit schweren Waffen versahen, teils als Vorposten und leichte Truppe verwendeten. Als zweiter (römischer) Feldherr wurde
     gegen sie Publius Varinus ausgesandt. Mit seinem Unterfeldherrn Furius, der 3000 Mann führte, stießen sie zuerst zusammen
     und schlugen ihn. Dann lauerte Spartacus dem Ratgeber und Kollegen (des Varinius), (Lucius) Cossinius, auf – dieser war mit
     vielen Soldaten gegen ihn gesandt worden –, während jener sich gerade bei Salinae wusch, und nahm ihn beinahe gefangen; Cossinius
     konnte noch eben mit großer Mühe entrinnen, doch bemächtigte sich Spartacus seines Gepäcks, folgte ihm auf den Fersen und
     nahm unter vielemBlutvergießen sein Lager ein, wobei auch Cossinius fiel. Den Praetor selbst besiegte er dann noch in vielen weiteren Gefechten
     und erbeutete schließlich auch noch seine Lictoren (s. S. 11) und sein Pferd.
    Spartacus war nun bereits groß und furchtbar, ließ sich aber nicht verblenden; da er nicht erwartete, die römische Macht wirklich
     besiegen zu können, führte er das Heer in Richtung der Alpen mit dem Plan, man solle sie überschreiten und dann in die Heimat
     ziehen, die einen nach Thrakien, die anderen nach Gallien. Aber die Leute, schon zu einer gewaltigen Masse angeschwollen und
     übermütig geworden, gehorchten nicht, sondern durchzogen Italien und verwüsteten es.
    Jetzt war es nicht mehr nur das Unwürdige und Schimpfliche, was den Senat an dem Aufruhr beunruhigte, sondern nun veranlasste
     die Furcht vor einer wirklichen Gefahr ihn dazu, wie zu einem der größten und schwierigsten Kriege gleich beide Consuln (des
     Jahres 72 v. Chr.) auszusenden. Der eine von ihnen, (Lucius) Gellius (Publicola), überfiel plötzlich den Heerhaufen germanischer
     Aufständischer, der sich aus vermessenem Übermut von den Spartacus-Leuten getrennt hatte, und vernichtete ihn völlig. Dem
     (Gnaeus Cornelius) Lentulus (Clodianus) aber, der den Spartacus mit großen Streitkräften eingekreist hatte, trat Spartacus
     entgegen und lieferte ihm eine Schlacht, besiegte seine Unterfeldherren und erbeutete ihre ganze Ausrüstung. Als er jetzt
     gegen die Alpen hin drängte, begegnete ihm (Marcus) Cassius, der Statthalter von Gallien am Po (Oberitalien), an der Spitze
     von 10   000 Mann, wurde, als es zur Schlacht kam, geschlagen, erlitt schwere Verluste und konnte selbst nur mit Mühe entrinnen.
    Als der Senat dies erfuhr, befahl er den Consuln voll Zorn, das Kommando niederzulegen, und ernannte für die weitere Führung
     des Krieges den (Marcus Licinius) Crassus zum Feldherrn.Mit ihm zogen wegen seines Ruhmes und aus Freundschaft viele vornehme Männer ins Feld. Er selbst hielt vor den Grenzen von
     Picenum (Ostmittelitalien), um den dorthin ziehenden Spartacus zu empfangen, und sandte seinen Unterfeldherrn Mummius mit
     zwei Legionen auf Umwegen in den Rücken des Feindes mit dem Befehl, ihm zu folgen, doch ohne sich auf ein Gefecht oder auch
     nur ein Geplänkel einzulassen. Aber Mummius lieferte ihm, sowie sich eine günstige Gelegenheit zu bieten schien, eine Schlacht
     und wurde geschlagen; viele fanden den Tod, viele retteten sich auch durch Flucht, warfen aber ihre Waffen weg.
    Crassus empfing den Mummius mit harten Vorwürfen und ließ den Soldaten neue Waffen geben, doch so, dass er Bürgen dafür verlangte,
     dass sie sich um die Waffen kümmern würden. 500 Mann, die zuerst und am schändlichsten geflohen waren, ließ er in 50 Abteilungen
     zu je zehn Mann teilen und aus jeder Abteilung einen Mann, den das Los traf, hinrichten, womit er eine alte Art militärischer
     Strafe (die Dezimierung, s. S. 68) wieder aufnahm, die lange Zeit nicht mehr in Gebrauch gewesen war. Die Art der Hinrichtung
     ist mit besonderer Schande verbunden, und viele grauenhafte und schreckliche Bräuche werden bei der Hinrichtung vor den Augen
     des ganzen Heeres vollzogen. So brachte er die Leute wieder zur Disziplin und führte sie dann gegen die Feinde.
    Spartacus wich durch Lucanien zum Meer hin aus. Da er bei der Meerenge auf einige kilikische Seeräuberschiffe traf, kam er
     auf den Gedanken, Sizilien einzubeziehen und 2000 Mann nach der Insel überzusetzen, um dort den Sklavenkrieg wieder zu entfachen,
     der erst vor nicht langer Zeit erloschen war und nur eines geringen neuen Zunders bedurfte. Die Kilikier trafen ein Abkommen
     mit ihm und erhielten Geschenke,

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