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Ich bin Spartacus

Ich bin Spartacus

Titel: Ich bin Spartacus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Brodersen
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fielen und nur sieben verwundet
     wurden – so sehr hatte sich sogleich unter dem Eindruck der Strafe (der Dezimierung) die Kampfmoral gehoben.
    Spartacus, der … eine nahende Verstärkung durch Berittene erwartete, wollte sich mit seiner gesamten Streitmachtauf keine weitere Schlacht mehr einlassen, sondern beunruhigte die Belagerer nur noch durch wiederholte Angriffe an einzelnen
     Stellen. Unerwartet und fortwährend fiel er über die Gegner her, warf auch Holzbündel in den Graben, die er dann in Brand
     steckte, und erschwerte damit den Römern die Arbeit. Er kreuzigte auch im Raum zwischen den Linien einen römischen Gefangenen
     und wollte so seinen eigenen Leuten vor Augen führen, wie es ihnen im Falle einer Niederlage ergehen werde.
    Als aber die Römer in der Stadt von der Belagerung hörten, hielten sie es für eine Schande, wenn sich der Krieg mit den Gladiatoren
     für sie noch länger hinziehen sollte, und beorderten daher (Gnaeus) Pompeius, der eben aus Spanien eingetroffen war, zur Verstärkung
     ins Feld; sie glaubten ja, dass mit der Bewältigung des Spartacus noch ein schweres und großes Stück Arbeit vor ihnen liege.
     Wegen dieses Volksbeschlusses drängte auch Crassus, um nicht Pompeius den Kriegsruhm zu überlassen, auf jede Weise zu einer
     kriegerischen Auseinandersetzung mit Spartacus, während dieser, um Pompeius zuvorzukommen, Crassus für ein friedliches Abkommen
     zu gewinnen suchte. Sein Ansinnen wurde indessen von Crassus ignoriert, so entschloss sich Spartacus zur Entscheidungsschlacht,
     durchbrach, nachdem die erwarteten Reiter nunmehr zur Stelle waren, mit dem ganzen Heer den Belagerungsring und floh, von
     Crassus verfolgt, auf Brundisium (Brindisi) zu. Da aber musste er hören, dass auch (Lucius Licinius) Lucullus (der Enkel des
     auf S. 44 Genannten) von einem Siegeszug gegen Mithridates zurückgekehrt und in Brundisium eingetroffen sei.
    Nun begrub Spartacus alle Hoffnungen und nahm mit seinen selbst damals noch starken Streitkräften den Kampf mit Crassus auf.
     Es wurde ein langes, schweres Ringen, wie es bei der verzweifelten Stimmung so vieler Tausender nicht anders zu erwarten war;
     dabei wurde Spartacus von einer Lanze amSchenkel verwundet; er sank aufs Knie, hielt aber auch dann noch seinen Schild den Angreifern entgegen und setzte den Kampf
     fort, bis er selbst und eine große Schar um ihn eingekreist wurden und den Tod fanden. Der Rest seines Heeres, nunmehr in
     Auflösung, wurde massenweise hingeschlachtet, sodass man bei den Feinden die Zahl der Gefallenen nicht einmal genau feststellen
     konnte, während sich die Verluste der Römer auf etwa 1000 Mann beliefen. Spartacus’ Leichnam blieb unauffindbar. Noch trieben
     sich aber viele seiner Leute, welche aus der Schlacht entkommen waren, in den Bergen umher. Ihnen rückte Crassus nach; dabei
     teilten sich seine Streitkräfte in vier Gruppen und setzten den Kampf fort, bis alle Gegner bis auf 6000 tot waren; diese
     waren in Gefangenschaft geraten und wurden nun entlang der ganzen Straße von Capua nach Rom ans Kreuz geschlagen. Binnen sechs
     Monaten hatte Crassus sein Unternehmen abgeschlossen; bald geriet er nun deswegen mit Pompeius in Streit um die Ehre.“ 8
    Soweit Appianos – erscheint Spartacus bei ihm wirklich „als der famoseste Kerl, den die ganze antike Geschichte aufzuweisen
     hat“, als „großer General“ und „nobler Charakter“, als wahrer Repräsentant „des antiken Proletariats“? Appianos stellt Spartacus
     als einen Mann vor, der „einst als Soldat bei den Römern gedient“ hat, dann aber als kriegsgefangener Sklave verkauft und
     zum Gladiator ausgebildet wurde. Als Anführer der Aufständischen erscheint Spartacus zwar als jemand, der „die Beutestücke
     gleichmäßig verteilt“, was ihm bald viele neue Anhänger einbringen würde, vor allem aber als erfolgreicher, weil durchaus
     rücksichtsloser Feldherr: Um Schrecken zu verbreiten, bringt Spartacus den Totengöttern seines gefallenen Gefährten 300 römische
     Kriegsgefangene rituell als eine Art Menschenopfer dar, verbrennt vor dem Marsch auf Rom alles entbehrliche Kriegsgerät und
     tötet alle Gefangenenund Tiere, nimmt keine Überläufer auf, verbietet seinen Leuten den Besitz von Gold oder Silber und erlaubt nur den von waffentauglichem
     Eisen. Er lässt einen gefangenen Römer vor seinem Lager ans Kreuz schlagen. In der letzten Schlacht aber wird Spartacus am
     Schenkel verwundet und setzt kniend den Kampf fort,

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