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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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nehmen, hoch mit dir, Luciano, zeig, was du draufhast. Jetzt kommt eine Ecke, Zlatan. Die ist für dich, köpf, du Faulpelz!«
    So machte er weiter, und ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung, was der Registrator und alle andern im Raum davon hielten. Aber Mino bekam an jenem Tag einen neuen Fan – Vater. Vater lachte nur. Als fragte er sich: Was ist das denn für einer? Wie wunderbar kann man sein? Vor einem big shot wie Moggi mit Balltricks aufzuwarten. Das war Vaters Stil. Es war, wie in der falschen Situation zu singen und zu tanzen. Vollkommen unbekümmert sein Ding durchzuziehen. Und seit jenem Tag sammelt Vater nicht nur Ausschnitte über mich. Er sammelt auch alles über Mino. Mino ist sein Lieblingsverrückter, denn natürlich merkte er: Mino war nicht nur ein Kasper. Er brachte auch den Vertrag unter Dach und Fach. Ajax wollte nicht mich und auch noch das Geld verlieren, und die Vereinsführung unterschrieb in letzter Sekunde. Es war nach zehn, zumindest glaube ich das, und die Verbandsgeschäftsstelle hätte eigentlich um sieben Uhr schließen sollen. Aber wir schaukelten das Ding nach Hause, und es dauerte einige Zeit, um das zu verdauen. Profi in Italien. Es war der helle Wahnsinn.
    Hinterher fuhren wir nach Turin, und auf der Autobahn rief Mino im Stammlokal Urbani an und bat sie, noch geöffnet zu lassen, und das Personal war natürlich nicht schwer zu überreden. Wir wurden kurz vor Mitternacht empfangen wie die Könige, und wir setzten uns hin und aßen und gingen den gesamten Deal durch, und ehrlich gesagt, es freute mich besonders, dass Vater da war und das alles sah.
    »Bin stolz auf dich, Zlatan«, sagte er.
    Fabio Cannavaro und ich kamen gleichzeitig zu Juventus, und wir hielten gemeinsam eine Pressekonferenz im Studio delle Alpi in Turin. Cannavaro ist ein Bursche, der die ganze Zeit Scherze macht und lacht. Ich mochte ihn sofort. Er wurde einige Jahre später zum Weltfußballer des Jahres gewählt, und er half mir viel in der ersten Zeit. Aber damals nach der Pressekonferenz flogen Vater und ich direkt nach Amsterdam, wo wir Mino absetzten, bevor es weiter nach Göteborg ging. Ich hatte dort ein Länderspiel.
    Es war eine hysterische Zeit, und ich kehrte nie in mein Reihenhaus in Diemen zurück. Ich ließ es ganz einfach hinter mir, und lange wohnte ich in Turin im Hotel Le Meridien in der Via Nizza. Ich wohnte dort, bis ich in Filippo Inzaghis Wohnung an der Piazza Castello zog.
    Deshalb war Mino derjenige, der nach Diemen fuhr, um meine Sachen von dort weiterzuschicken. Aber als er das Haus betrat, hörte er Geräusche aus der oberen Etage und zuckte zusammen. Waren es Einbrecher? Von da oben waren deutliche Stimmen zu vernehmen, und Mino schlich hinauf, auf Ärger vorbereitet.
    Aber er traf keinen Dieb an. Es war meine Xbox, die drei Wochen gelaufen war, seit ich mich mit dem Privatjet von Juventus nach Mailand und zur Verbandsgeschäftsstelle auf den Weg gemacht hatte.

12
    »I BRA , KOMM MAL REIN ZU MIR .«
    Fabio Capello, Europas vielleicht erfolgreichster Trainer der letzten zehn Jahre, rief nach mir, und ich dachte: Was habe ich jetzt schon wieder angestellt? Meine ganze Kindheitsangst davor, zu einem Gespräch gerufen zu werden, brach wieder auf, und Capello konnte wirklich jeden nervös machen. Wayne Rooney hat gesagt, dass man sich ungefähr so fühlt, als sei man tot, wenn Capello im Korridor an einem vorbeigeht. Und das stimmt. Er holte nur seinen Kaffee und ging an einem vorbei, ohne eine Miene zu verziehen, es war beinah unheimlich. Manchmal murmelte er ein kurzes »Ciao« . Aber ansonsten verschwand er einfach, und man hatte das Gefühl, als stände man überhaupt nicht da.
    Ich habe gesagt, dass die Stars in Italien nicht springen, nur weil der Trainer das sagt. Das gilt nicht für Capello. Jeder Spieler steht stramm, wenn er auftaucht. Bei Capello nimmt man sich zusammen, und ich kenne einen Journalisten, der ihn danach gefragt hat:
    »Wieso bekommen Sie solchen Respekt von allen?«
    »Respekt bekommt man nicht. Den nimmt man sich«, erwiderte Capello, und daran muss ich oft denken.
    Wenn Capello wütend wird, wagt kaum jemand, ihm in die Augen zu sehen, und wenn er dir eine Chance gibt, und du nimmst sie nicht wahr, dann kannst du vor dem Stadion Würstchen verkaufen gehen, grob gesprochen. Mit deinen Problemen gehst du nicht zu Capello. Capello ist kein Kumpel. Er redet nicht mit den Spielern, nicht auf diese Weise. Er ist der sergente di ferro , der eiserne Unteroffizier,

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