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Ich finde dich

Ich finde dich

Titel: Ich finde dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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ihr reden. Alles, was du mir gerade erzählt hast, wusste ich schon. Und, was noch wichtiger ist, du wusstest, dass ich es schon wusste. Und das soll jetzt der Beweis für deine guten Absichten sein? Erzähl doch keinen Scheiß. Du versuchst, mein Vertrauen zu gewinnen, indem du mir verrätst, was ich sowieso schon weiß.«
    »Das ist nicht wahr.«
    »Wer war das Mordopfer?«
    »Ich bin nicht befugt …«
    »Archer Minor, der Sohn von Maxwell Minor. Die Polizei glaubt, Maxwell hätte den Killer auf seinen eigenen Sohn angesetzt.«
    Sie sah mich verdutzt an. »Woher weißt du das?«
    »War nicht schwer, sich das zusammenzureimen. Verrat mir eins.«
    Shanta schüttelte den Kopf. »Das darf ich nicht.«
    »Du bist mir schließlich noch den Beweis deiner guten Absichten schuldig. Weiß das NYPD , warum Natalie an dem Abend dort war? Sag mir nur das.«
    Ihr Blick wanderte zur Schaukel. Mackenzie war vom Schaukelpferd gestiegen und kletterte die Leiter zur Rutsche hinauf. »Nein, das wissen sie nicht.«
    »Auch keine Vermutung?«
    »Das NYPD ist das gesamte Videomaterial vom Sicherheitssystem des Lock-Horne-Buildings durchgegangen. Das System war damals auf dem neuesten Stand der Technik. Das Video, das sie zuerst gefunden haben, zeigt deine Freundin, wie sie den Flur im einundzwanzigsten Stock entlangrennt. Es gibt auch noch ein paar Bilder von ihr im Fahrstuhl, aber das beste Bild – das, was sie dir gezeigt haben – stammt aus der Lobby im Erdgeschoss, als sie das Gebäude verlässt.«
    »Irgendwelche Aufnahmen vom Mörder?«
    »Mehr kann ich dir nicht sagen.«
    »Ich könnte jetzt fragen: ›Kannst du nicht, oder darfst du nicht?‹, aber der Spruch ist schon ziemlich alt.«
    Sie runzelte die Stirn. Wegen meiner letzten Bemerkung, dachte ich, bis mir plötzlich klar wurde, dass es um etwas anderes ging. Mackenzie stand oben auf der Rutsche. »Mackenzie, das ist gefährlich.«
    »Das mach ich immer«, erwiderte das Mädchen.
    »Ist mir egal, ob du das immer machst. Setz dich bitte hin und rutsch runter.«
    Sie setzte sich, rutschte aber nicht.
    »Der Bankraub?«, fragte ich.
    Shanta schüttelte den Kopf – aber auch diese Reaktion galt nicht meinen Worten, sondern dem dickköpfigen Mädchen oben auf der Rutsche. »Hast du etwas über die Bankraubserie im Raum New York gehört?«
    Ich erinnerte mich an ein paar Artikel, die ich gelesen hatte. »Die Banken wurden nachts ausgeraubt, als sie geschlossen waren. Die Medien haben die Einbrecher ›die Unsichtbaren‹ getauft oder so ähnlich.«
    »Genau.«
    »Was hat Natalie damit zu tun?«
    »In Verbindung mit einem dieser Bankraube ist ihr Name aufgetaucht – um genau zu sein, bei dem an der Canal Street in Manhattan vor zwei Wochen. Eine Bank, die den Ruf hatte, sicherer als Fort Knox zu sein. Die Räuber haben zwölftausend Dollar in bar mitgenommen und vierhundert Schließfächer aufgebrochen.«
    »Zwölftausend klingt aber nicht nach dem ganz großen Wurf.«
    »Ist es auch nicht. Anders als in Hollywood-Filmen haben Banken im Allgemeinen keine Millionenbeträge in ihren Tresoren. Die Schließfächer könnten allerdings ein Vermögen enthalten haben. Den eigentlichen Reibach machen die Einbrecher meist damit. Als meine Oma starb, hat meine Mutter ihren Goldring mit einem Vier-Karat-Diamanten in ein Schließfach gelegt, damit ich ihn eines Tages bekomme. Der Ring alleine ist wahrscheinlich an die vierzig Riesen wert. Wer weiß, was da alles drinliegt? Die Versicherungssumme für einen der vorherigen Einbrüche lag bei 3,7 Millionen Dollar. Klar lügen die Menschen auch. Urplötzlich lag dann gerade ein Familienerbstück im Schließfach. Aber du verstehst, worauf ich hinauswill.«
    Ich verstand, worauf sie hinauswollte. Es interessierte mich nicht besonders. »Und in Verbindung mit diesem Einbruch an der Canal Street ist Natalies Name aufgetaucht?«
    »Ja.«
    »Inwiefern?«
    »Es war nur eine ganz, ganz kleine und unscheinbare Notiz.« Shanta hielt Daumen und Zeigefinger einen Zentimeter voneinander entfernt, um zu zeigen, wie klein sie war. »Eigentlich völlig bedeutungslos. Für sich allein genommen hätte sich wohl niemand dafür interessiert.«
    »Aber du interessierst dich dafür.«
    »Jetzt ja.«
    »Warum?«
    »Weil plötzlich so vieles rund um deine wahre Liebe überhaupt keinen Sinn mehr ergibt.«
    Dagegen konnte ich nichts einwenden.
    »Und was hältst du davon?«, fragte sie.
    »Was soll ich wovon halten? Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich weiß nicht

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