Ich gehoere zu dir
wenn wir fertig sind, kommen wir zurück und machen eine Ausfahrt mit Blacky«, fuhr der Mann fort.
»Jippieh!«
Ich verstand das Wort »Ausfahrt« ganz deutlich und war deshalb umso erleichterter, als die Familie nach zahllosen weiteren Umarmungen der Mädchen dann doch ohne mich fuhr. Ich wurde wieder in meinen Käfig gebracht und rollte mich ziemlich verwirrt zu einem Nickerchen ein. Ich musste daran denken, dass es in der Zeit, als ich mit Maya zur Schule ging, auch zu meinem Job gehört hatte, stillzusitzen und mich von Kindern streicheln zu lassen. Vielleicht war das hier eine ganz ähnliche Geschichte, nur dass die Kinder jetzt zu mir kamen.
Ich hatte nichts dagegen. Ich war nur froh, dass ich mich geirrt hatte und die Familie mich nicht mitgenommen hatte. Ich würde hier weiter auf meinen Jungen warten. Menschliche Beweggründe sind Hunden oft ein Rätsel, und so kam ich auch nicht dahinter, warum mein Junge und ich vorübergehend getrennt waren. Aber ich war mir ganz sicher, dass Ethan mich suchen und finden würde, sobald die richtige Zeit dafür gekommen war.
»Glück gehabt, Hundchen«, sagte die Frau, die mich fütterte, als sie mir eine Schüssel frisches Wasser hinstellte. »Du hast ein neues Zuhause. Die Leute kommen bald zurück und holen dich ab. Ich dachte mir schon, dass wir dich schnell vermittelt bekommen.« Ich wedelte mit dem Schwanz, ließ mich hinterm Ohr kraulen und leckte der Frau die Hand. Ich war genauso glücklich wie sie. Ja , dachte ich in Erwiderung ihrer guten Laune, ich bin immer noch hier.
»Ich rufe jetzt den Mann an, der dich einliefern ließ. Er wird sich bestimmt freuen, dass wir eine geeignete Familie für dich gefunden haben.«
Als sie wieder ging, drehte ich mich ein paarmal um mich selbst, ehe ich mich zu einem Nickerchen hinlegte und weiter geduldig auf meinen Jungen wartete.
Eine halbe Stunde später schreckte ich aus dem Schlaf, weil ich eine Männerstimme vernahm, eine ärgerliche Männerstimme.
Ethan.
Ich bellte.
»Es ist mein Hund, ich bin der Besitzer … Ich habe es mir anders überlegt«, rief Ethan aufgebracht.
Ich hörte auf zu bellen und hielt ganz still. Ich spürte, dass Ethan sich hinter der Wand befand, und starrte auf die Tür, als könnte ich sie durch Willenskraft öffnen und Ethans Witterung aufnehmen. Eine Minute später war es so weit, und die Frau, die mir Wasser gegeben hatte, führte den Jungen herein. Ich stützte die Vorderbeine am Käfiggitter ab und wedelte mit dem Schwanz.
Die Frau war wütend, das spürte ich genau. »Die Kinder werden so enttäuscht sein«, sagte sie und öffnete meinen Käfig. Ich schoss hinaus, warf mich dem Jungen an die Brust, wedelte noch heftiger mit dem Schwanz, leckte Ethan ab und winselte vor Freude. Der Ärger der Frau verflog, als sie mir zuschaute. »Herrgott!«, sagte sie. »So was habe ich ja noch nie gesehen.«
Ethan trat für ein paar Minuten an einen Tresen und schrieb irgendetwas auf. Ich nahm geduldig zu seinen Füßen Platz und beherrschte mich, um nicht die ganze Zeit vor Freude an ihm hochzuspringen. Als wir das Haus verließen und in Ethans Wagen stiegen, ließ er mich auf den Vordersitz!
Es war lange her, dass ich das Vergnügen hatte, auf einer Autofahrt die Nase aus dem Fenster halten zu können, und ich genoss es sehr, aber noch lieber wollte ich meinen Kopf auf Ethans Schoß legen und mich von ihm streicheln lassen. Also entschied ich mich dafür.
»Dann hast du mir also verziehen, Kumpel?«, sagte Ethan. Ich sah ihn fragend an. »Ich habe dich einsperren lassen, aber du nimmst es mir nicht übel«, sagte Ethan. Dann schwieg er eine Weile. Ich fragte mich, ob wir wohl zu unserer Farm fuhren. Dann sagte Ethan: »Du bist ein guter Hund.« Ich wedelte mit dem Schwanz. »Ich muss unterwegs noch Futter besorgen.«
Tatsächlich fuhren wir zu unserer Farm, und dieses Mal hielt Ethan mir die Haustür weit auf und ließ mich eintreten.
Nach dem Abendessen legte ich mich zu seinen Füßen hin und war zufriedener als je zuvor im Leben.
»Sam«, sagte Ethan zu mir. Gespannt hob ich den Kopf. »Max. Nein. Winston? Murphy?«
Ich wollte es ihm recht machen, aber ich hatte keine Ahnung, was er von mir wollte. Ich wünschte, er hätte so etwas wie »Such!« gesagt, denn dann hätte ich ihm zeigen können, wie gut ich das konnte.
»Bandit? Bello?«
Plötzlich wusste ich, worum es ging, und ich sah meinen Jungen erwartungsvoll an. Wie würde er sich entscheiden?
»Rex? Rocky? Buddy? Was meinst
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