Ich gehoere zu dir
der Farm, bei Ethan, wo ich hingehörte.
Er schloss die Tür.
Ich wartete gehorsam, bis es mir zu viel wurde. Dann jaulte ich und bellte ungeduldig und frustriert. Als Ethan nicht reagierte, jaulte ich weiter und kratzte an der Metalltür.
Ich wusste schon nicht mehr, wie lange das so ging, als die Tür endlich wieder aufging. Ethan hatte eine Schüssel dabei, die köstliche Gerüche verströmte. »Hier«, murmelte er. »Du hast bestimmt Hunger.«
Kaum hatte er die Schüssel abgesetzt, fiel ich über das Futter her und verschlang es.
»Es ist bloß Lasagne«, sagte Ethan. »Ich habe kein Hundefutter im Haus. Aber du siehst nicht so aus, als seist du besonders wählerisch.«
Ich wedelte mit dem Schwanz.
»Du kannst aber nicht hierbleiben. Ich kann keinen Hund halten, dafür habe ich keine Zeit. Wenn du satt bist, musst du wieder nach Hause gehen.«
Ich wedelte mit dem Schwanz.
»Herrgott, wann hast du das letzte Mal etwas zu fressen bekommen? Nicht so hastig, sonst wird dir noch schlecht!«
Ich wedelte mit dem Schwanz.
Als ich fertig war, bückte Ethan sich langsam, um die Schüssel aufzuheben. Ich leckte ihm übers Gesicht. »Puh! Du stinkst aus dem Maul!« Er wischte sich mit dem Ärmel übers Gesicht und kam wieder hoch. Ich sah ihn aufmerksam an, bereit, alles zu tun, was er von mir wollte. Einen Spaziergang machen? Mit dem Auto fahren? Mit dem blöden Flip spielen? Eins war mir so recht wie das andere.
»Also dann. Lauf nach Hause, Hundchen! Ich sehe doch, dass du keine Promenadenmischung bist. Ein Hund wie du hat ein Zuhause. Also lauf! Gute Nacht.«
Ethan schloss die Tür.
Ich blieb ein paar Minuten lang sitzen. Dann bellte ich, und das Licht über mir ging aus.
Ich lief zu dem kleinen Grashügel zurück und schaute ins Wohnzimmer. Ethan ging langsam und auf seinen Stock gestützt durchs Zimmer und löschte alle Lichter.
Mein Junge war so alt geworden, dass ich ihn niemals wiedererkannt hätte. Doch nun, da ich wusste, dass er es war, kam mir sein Gang vertraut vor. Er war nur etwas steifer geworden. Auch die Art, wie er den Kopf bewegte und aus dem Fenster schaute, ehe er die letzte Lampe ausknipste, und wie er die Ohren spitzte, um zu horchen, das war Ethan, wie er leibte und lebte.
Ich fand es verwirrend, dass ich die Nacht wieder im Freien verbringen sollte, aber mein Bauch war so voll und ich war von der langen Wanderung so erschöpft, dass ich mich einfach zusammenrollte, wo ich gerade war, und die Nase unter den Schwanz steckte, obwohl es eine warme Nacht war. Ich war zu Hause!
Als Ethan am nächsten Morgen aus dem Haus kam, stand ich auf, schüttelte mich und lief schnell zu ihm. Dieses Mal hielt ich mich absichtlich zurück, um ihn nicht wieder mit Liebkosungen zu Fall zu bringen. Er sah mich verwundert an. »Was machst du denn immer noch hier? Was ist mit dir los?«
Ich folgte ihm in die Scheune, wo er ein Pferd, das ich nicht kannte, losband und in den Hof ließ. Natürlich reagierte das blöde Vieh nicht, als es mich sah, sondern tat so, als sähe es durch mich hindurch, genau wie Flare früher. Ich bin ein Hund, du Idiot! Ich markierte den Hof, während Ethan das Pferd mit Hafer fütterte.
»Wie geht’s dir heute, Troy? Du vermisst Jasper, nicht wahr? Ja, ja, ich weiß. Du vermisst deinen Freund Jasper.«
Ethan sprach mit dem Pferd, und ich hätte ihm gleich sagen können, dass es die pure Zeitverschwendung war. Er streichelte ihm die Nase, nannte es Troy und erwähnte Jasper immer wieder. Das war merkwürdig, denn als ich in die Scheune ging, war der Esel nicht da, sondern nur sein Geruch. Am Anhänger war sein Geruch am stärksten. »Das war ein trauriger Tag gestern. Aber Jasper hatte ein gutes und langes Leben. Vierundvierzig ist ein gesegnetes Alter für einen kleinen Esel.«
Ich spürte, dass Ethan traurig war, und stupste seine Hand mit der Nase an. Als er mich ansah, merkte ich, dass er mit den Gedanken ganz woanders war. Dann tätschelte er Troy noch einmal und ging ins Haus zurück.
Einige Stunden später schnüffelte ich im Hof umher und wartete darauf, dass Ethan zum Spielen herauskam, als ein Lastwagen in unsere Einfahrt einbog. Es war derselbe, den ich auf dem Parkplatz des Hundeparks gesehen hatte, und der Mann, der ausstieg, war derselbe Polizist, der das Gebüsch mit der langen Stange und der Schlaufe abgesucht hatte. Auch jetzt holte er diese Stange von der Ladefläche des Wagens.
»Die brauchen Sie nicht«, rief Ethan und trat aus dem Haus. Ich lief
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