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Ich glaub, ich lieb euch alle

Titel: Ich glaub, ich lieb euch alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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vorbeihumpelt, aber wahrscheinlich würde ich mich schlechter fühlen, wenn ich das Eis für mein eigenes Gesicht brauchen würde. Terry haben sie keine Kühlpackung gegeben. Wahrscheinlich kriegt man nicht gerade viel zärtliche Zuwendung, wenn man auf dem Weg ins Gefängnis ist.
    Ich bin drei Tage lang von der Schule suspendiert, und Direktor Banks informiert mich darüber, dass das » in meine Unterlagen eingehen wird«.
    Nun, ich hab eh vor, den Rest von meinem Rasenmäh- und Collegegeld Nutts Bruder Bart für einen alten, gebrauchten Pornofilm zu geben, und ich werd in Mathe durchfallen, also fällt Harvard für mich eh schon mal flach. In meinen Unterlagen findet sich ein dicker, fetter neuer Eintrag, und schlimmer als eine Schlägerei in der Schule geht es wirklich nicht! An diese Art Ruhm erinnert man sich gern beim Klassentreffen zwanzig Jahre später. Und drei Tage Schulverweis? Was könnte es Besseres geben?
    » Das bedeutet auch kein Footballtraining«, erklärt mir Banks und schaut dabei so ernst, als würde er damit die schlimmste aller Strafen verhängen. Ich muss mich wirklich mächtig zusammenreißen, dass ich nicht sofort auf seinen Schreibtisch springe und » Hallelujah! Hallelujah!« singe.
    » Das bedeutet vier Mal Footballtraining, das ist dir doch klar«, fügt Banks hinzu.
    » Was?!«, frage ich, vollkommen durcheinander. Bitte erklär mir doch einer, warum das alles immer besser wird!
    » Heute Nachmittag und an den drei Tagen deiner Suspension. Du kannst nicht einfach andere Leute mit Lehrbüchern verprügeln, ganz gleich, wie sehr sie dich provozieren«, sagt er.
    Ich würde ihn am liebsten darüber aufklären, was für einen Dienst ich ihm eigentlich erwiesen habe. Wie viel Schmerz ich ihm erspart habe, nachdem Terry Moss nicht länger auf seiner Beobachtungsliste ist. Aber ich krieg das ganz gut hin, es für mich zu behalten.
    Ich marschier zum Coach ins Büro, um ihm die guten Neuigkeiten zu überbringen, da setzt er dem ganzen noch das Sahnehäubchen auf. » Carter, du bringst mich noch um. Du verpasst viel zu viele Trainingsstunden, ich kann dich beim Spiel am Samstag nicht als Right Guard spielen lassen, aber wir brauchen dich unbedingt als Kicker.«
    Ich könnte den alten Knacker auf den Mund küssen. Ich hab ganze drei Tage, an denen ich das Kicken üben kann! Mal sehen, ob ich es einrichten kann. Ich werd nämlich ziemlich beschäftigt sein mit Videospielen und Fernsehen. Meine Eltern müssen eine Suspensionsbenachrichtigung unterzeichnen, und wenn sie irgendwelche Fragen haben, können sie Direktor Banks anrufen. Das werden sie natürlich nicht tun, denn sie werden nichts davon mitkriegen!
    Das Allerwitzigste ist, dass EJ nicht suspendiert ist. Er hat nur eins auf die Rübe gekriegt. Wegen Selbstverteidigung wird man nicht der Schule verwiesen. Morgen muss er zur Schule gehen, und heute Nachmittag zum Footballtraining. Manche Leute (EJ) werden das kein bisschen komisch finden, aber ich könnte mich totlachen. In zwanzig Jahren, wenn ich beim Klassentreffen darauf zurückkomme, wird auch EJ darüber lachen können.

La Famiglia
    Der letzte Gong des Tages ertönt und meine Jungs machen sich auf zum Footballtraining. Mein Dad holt mich erst in drei Stunden ab, darum schau ich heute mal, was normale Menschen so machen, während ich angebrüllt werde und mit anderen Typen in stinkenden Schulterpolstern zusammenpralle. Ich fühle mich so frei.
    Außerdem bin ich ein Star. Die ganze Schule redet hinter meinem Rücken über mich. Ich glaub, ich bin ein paar Zentimeter gewachsen. Ich knutsche eine Weile mit Abby vor den Umkleiden des Drill Teams rum. Wenn Lynn uns sehen könnte, würde sie mich umbringen, aber heute läuft alles nach meinen Regeln! Abby hat an dem Geknutsche auch ziemlich viel Spaß. Sie geht jetzt mit einem von den bösen Jungs, das macht sie ganz heiß, sie atmet schwer und begrabscht meinen Rücken. Vielleicht lass ich mir ein Tattoo stechen– oder ich hol mir einfach eine Zimtschnecke und einen Kakao in der Cafeteria.
    Es stellt sich raus, dass die anderen nach der Schule nicht viel machen, weshalb ich über den Parkplatz der Seniors spaziere, einen Stein durch die Gegend kicke, mich in meinem Ruhm suhle und meine Jungs dabei beobachte, wie sie sich den Hügel zum Training hochschleppen. Ich fühle mich großartig, während ich meine Milch in einen Abfalleimer schieße und an meinen Ferienplänen feile.
    Die Liste auf meinem Arm wird immer länger, da kommt plötzlich

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