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Ich glaub, ich lieb euch alle

Titel: Ich glaub, ich lieb euch alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Ernie und Bert. Hier drinnen riecht es sogar nach Coolness. Nach Waldarbeiter und Mechaniker.
    » Riecht gut hier drinnen«, entfährt es mir. Verdammt, du Vollidiot! So was kann man doch nicht sagen.
    » Klar, mein Dad raucht Pfeife.« Er lacht. » Weißt du, ich hab kürzlich zufällig deine Schwester bei einem Gespräch belauscht, ich wußte nicht, dass das dein Fahrrad war, das wir geklaut haben.«
    » Ach so, ja, das… Ach, halb so schlimm«, schwindle ich.
    Wir halten bei einem Pfandhaus unten in der Grand Street. Brock sagt: » Gib mir eine Sekunde«, er steigt aus und humpelt in den Laden.
    Ich chille im Truck und lass den Arm lässig aus dem Fenster hängen, in der Hoffnung, jemand könnte mich erkennen. Vielleicht will er da drinnen eine CD oder eine Goldkette kaufen. Oder einen Schlagring, oder so was wie eine Kettensäge… Ich weiß nicht, was man in einem Pfandleihhaus kauft. Mann, hier drinnen riecht es wirklich gut. Ich wünschte, mein Dad würde Pfeife rauchen. Mein Dad raucht Zigaretten, und das nervt, weil er bringt sich damit um, und es riecht danach kein bisschen gut. Vielleicht bring ich ihn dazu umzusteigen. Wenn ich Geld hätte, würde ich ihm in dem Pfandhaus eine Pfeife kaufen. Ob die wohl Pfeifen haben? Und ob sie die an einen Vierzehnjährigen verkaufen würden?
    Brock kommt mit einem alten Bekannten aus dem Pfandhaus raus: einem Redline 500a, verchromt. Mein Fahrrad! Mit einem breiten Grinsen spring ich aus dem Truck. Es fühlt sich an wie ein Wiedersehen nach einer Entführung. Brock lächelt nicht, nichts dergleichen; er gibt es mir einfach nur zurück.
    » Willst du damit heimradeln oder soll ich dich mitnehmen?«, fragt er.
    Wahrscheinlich würde es echt cool kommen, wenn ich einfach davonradle, aber unser Haus ist wirklich ziemlich weit von hier und wie oft bekommt man schon die Gelegenheit, bei Nick Brock mitzufahren?
    » I-i-ich fahr gern mit, wenn’s dir nichts ausmacht«, sage ich mit einem Lächeln.
    » Klar, kein Problem. Du wohnst beim Park, oder?«, erkundigt er sich.
    » Woher weißt du das?«, frag ich beim Einsteigen.
    » Ich war vor ein paar Jahren bei euch zu Hause auf einer fetten Party«, meint Nick. » Deine Schwester war damals Freshman, glaub ich. War ’ne krasse Party.«
    Diese miese kleine Schlampe! Ich wette, das war, als wir alle zur Beerdigung meiner Großmutter gefahren sind. Sie konnte nicht mitkommen, weil sie angeblich zu einer Cheerleader-Veranstaltung musste. Oh, das ist gut!
    » Ich wusste gar nicht, dass wir eine Party veranstaltet haben«, platzt es aus mir raus.
    » Wie konntest du das denn nicht mitkriegen? Euer Haus war danach ein totaler Trümmerhaufen! Sie muss die Wände neu gestrichen haben oder so.« Brock lacht.
    » Was?«, frage ich ungläubig. Meine Schwester ist schon ziemlich geschickt, aber wie ist sie nur damit durchgekommen? Wer hat ihr dabei geholfen? Oh, mein Gehirn tut mir weh. Passiert ja nicht jeden Tag, dass ein kleiner Bruder die Oberhand bekommt. Ich glaub, ich hab sogar noch nie im Leben die Oberhand gehabt. Was fang ich damit bloß an? Sie wird meine Sklavin sein! Bis sie aufs College geht, wird sie mein Zimmer aufräumen müssen. Immer, wenn sie meiner Mom irgendeine dumme Sache petzen will, die ich vermasselt hab, werd ich sagen: » Boah, lass uns eine Party schmeißen, Lynn!« oder: » Ich vermiss Grandma ja so«. Jetzt hab ich sie in der Hand.
    » Wie geht’s deiner Schwester?«, will Brock wissen.
    » Ihr geht’s ziemlich gut, solange sie ihre Medizin nimmt«, antworte ich. Warum zum Teufel fragt er überhaupt nach ihr?
    » Wirklich?«, meint er.
    » Nee, Mann, natürlich nimmt sie keine Medizin. Sollte sie aber. Wenn die Ärzte wüssten, was ich weiß, würden sie ganze Bücher über sie schreiben«, sage ich zum Spaß.
    » Was meinst du damit?«, fragt Brock neugierig.
    » Im einen Moment ist sie ganz cool und gibt mir Ratschläge und so und dann dreht sie durch und kommandiert mich rum und benimmt sich wie ein Psycho.«
    » Ja, aber so sind die Mädels nun mal, Kumpel«, sagt Brock, weise und allwissend wie Mr Miyagi.
    Der Kerl weiß schon recht viel, doch er kennt nicht die wahren Tiefen der Geistesgestörtheit meiner Schwester. Wenn andere Mädchen so durchgeknallt wären wie sie, dann würde sich die Menschheit nicht mehr fortpflanzen.
    » Trifft Lynn sich im Moment mit irgendjemand?«, fragt er.
    » Ob sie jemanden trifft? Du meinst, ob sie gut im Zielen ist?«
    » Nein«, meint Brock.
    » Sie trifft tote

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