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Ich glaub, ich lieb euch alle

Titel: Ich glaub, ich lieb euch alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Zusammenhang steht, erzählen. Und ich werde kein Wort fallen lassen zum Thema Lynn und Grandma oder zum Thema Partys, die mit beiden in Verbindung stehen. Wenn eine der Bedingungen des Deals gebrochen wird… Dann wird alles erzählt! Dann bricht der Damm und das Wissen fließt ungehindert.
    Ich bin nicht absolut zufrieden mit diesem Deal, aber das nächste Mal werde ich besser verhandeln. Mann, ich hoffe bloß, es wird ein nächstes Mal geben. Ist ganz schön cool, mit meiner Schwester zu reden, als wären wir gleichberechtigt oder befreundet oder so, weil eigentlich ist es ganz witzig mit ihr. Klar ist sie ein Psycho, und mit der Meinung steh ich nicht allein da, aber trotzdem hat sie tonnenweise Freunde. Man muss schon echt cool sein, wenn man das hinkriegt. Ich will sie ja nicht die ganze Zeit umarmen und küssen wie ein komisches Sektenkid, aber hin und wieder eine Unterhaltung wär schon irgendwie fein.

Liebe im Kinosaal
    Abby ruft an, weil sie sich Sorgen um mich macht. So behandeln die Mädels also einen Outlaw. Sie rufen an oder backen einen Kuchen mit einer Feile drin, damit er aus dem Gefängnis ausbrechen kann. Als Nächstes lässt sie sich » Carter Forever« über ihren Po tätowieren. Mann, wär das scharf!
    EJs Nummer erscheint auf der anderen Leitung, und weil ich ihn wegen seiner Lippen fragen will, mache ich schnell mit Abby aus, dass wir uns morgen nach der Schule im Kino treffen, und lege auf (cool). EJ klingt wie Kenny aus South Park, ich kann ihn kaum verstehen, doch ich weiß, dass er eifersüchtig ist. Er ist eifersüchtig, dass ich suspendiert wurde, aber noch mehr, weil ich keins in die Fresse gekriegt habe. Ich erzähl ihm haarklein, wie Nick Brock mein Fahrrad zurückgeholt hat und wie ich bei ihm im Truck mitgefahren bin. Er berichtet mir, dass er gehört hat, wie Pam ihrer Freundin alles über die Schlägerei erzählt hat und wie tough wir beide rüberkamen.
    » ’enn ’an sich ’orstellt, dass ’am mit ihren Riesentitten ü’er uns redet«, brabbelt er.
    » Wie cool«, füge ich hinzu. » Wir sollten in Zukunft immer bei Prügeleien mitmischen, oder?«
    » Ah ah, ’eine Li’en sehn aus ’ie die ’on ’ick Jagger. Ich ’ach ’estimmt ’ei keiner Schlägerei ’ehr ’it!«, blubbert es unverständlich, aber bestimmt aus EJ heraus.
    Also, ich mach auch bei keiner Schlägerei mehr mit, wenn EJ dann nicht dabei ist, um sich die Schläge abzuholen.
    Der erste Tag meiner Suspendierung ist ein wahrer Traum. Es ist ein wunderschöner Herbsttag, und ich erzähl meinem Dad, dass ich so stolz bin, dass ich mein Fahrrad wiederhabe, und dass er mich deshalb nicht fahren muss. Ich radle durch die Nachbarschaft und übe das Fahren auf dem Hinterrad, bis meine Eltern beide aus dem Haus sind. Ich seh ein wenig fern, schlafe ein bisschen und pass auf, dass ich nichts esse, was dazu führen könnte, dass heute Abend im Kino irgendjemand furzt oder kotzt. Eigentlich wollte ich noch ein bisschen mit dem Football kicken und Hausaufgaben machen, aber die Zeit vergeht wirklich wie im Flug, wenn man nur Dinge tut, die einem Spaß machen. Nach Oprah seh ich auf die Uhr, und mir wird klar, dass die Schule schon vorüber ist. Wie zum Teufel ging das denn?
    In Windeseile radle ich los und komm am Kino an, gerade als Abby den Parkplatz betritt. Langsam nähere ich mich ihr von hinten. Soll ich sie erschrecken, mit einem BOOO! zum Beispiel, oder soll ich einfach nur ganz lieb und nett » Heeeyyy« sagen? Sie trägt einen kurzen Rock, ihre Beine sind kräftig, frisch rasiert und glänzen. Wie zum Teufel schafft man es, dass Beine so glänzen wie…
    » Woaaah!« Fast wär ich gegen einen Hydranten geknallt. Ein schneller Schlenker in Richtung Rasen rettet mich. Aus diesem Grund dürfen Menschen in meinem Alter noch keine Autos fahren. Wenn ich in einem Auto gefahren wäre, dann hätte mein Glotzen mich dazu gebracht, drei Fahrbahnen zu überqueren und einen Bus zu schneiden oder so. Auf dem Fahrrad hingegen bringe ich einzig und allein mich selbst in Gefahr.
    Sie hört das » Woaaah«, dreht sich um und sieht, wie ich mich gerade von der Beinahe-Kollision erhole. Ich versuch es mit einer lahmen Rettungsmaßnahme, indem ich vom Fahrrad steige, mit den Augenbrauen zucke und ihr ein lässiges » Was geht?« entgegenschleudere. Sie steigt auf die Fußraster meines Fahrrads, schlingt mir die Arme um den Hals, und für den Rest des Tages fahren wir als » Fahrgemeinschaft« durch die Gegend. Wie cool.
    Sie

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