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Ich glaub, ich lieb euch alle

Titel: Ich glaub, ich lieb euch alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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etwas?«
    Verdammte Scheiße, Brock, du unglaubliche Mega-Plaudertasche!
    » Weil er mich gefragt hat, ob du mit jemandem zusammen bist, da hab ich ihm erzählt, du würdest dich mit einem Typen in der Kirche treffen.«
    Ihr Gesicht fängt an zu zucken, als sie meint: » Wie bitte?! Welche Kirche?«
    » Na, hätte ich ihm vielleicht sagen sollen, dass die einzigen Typen, mit denen du Samstagabend rumhängst, Ben & Jerry heißen?«, antworte ich höhnisch. Mann, wenn ich mit anderen Leuten so easy streiten könnte wie mit meiner Schwester, dann wäre ich bei jeder Auseinandersetzung der King. (Dann würde ich nicht einfach nur so dastehen und schreien: » Du hast mein Fahrrad gestohlen, du Arschloch!«)
    » Das ist ziemlich gut, Carter!«, meint sie lachend. » Und was hat er über mich gesagt?«
    Das ist jetzt komisch. Sie hat tatsächlich die Worte » gut« und » Carter« in ein und demselben Satz verwendet. Und es war kein » Carter ist zu nichts gut«, wie man es erwartet hätte. Außerdem scheint sie beeindruckt zu sein, dass ich mich gegen Terry gewehrt habe. Ziemlich guter Tag heute, würde ich sagen.
    Ich versuche, die Wogen wieder zu glätten, indem ich ihr erkläre: » Brock ist auf der Suche nach einem Fall für seinen Psychokurs, und da jeder der Ansicht ist, du seist die durchgeknallteste Type, die an unserer Schule rumläuft…«
    » Nein, das hat er nicht gesagt!«, meint sie und kichert und hat den Mund offen. » Hat er das wirklich gesagt?«
    Wer zum Teufel ist diese Tussi und was hat sie mit meiner Schwester angestellt?
    » Du musst ihm unbedingt erzählen, dass ich mit diesem Kirchenknaben Schluss gemacht habe. Ähm, und dass der ein zu großes Weichei für mich war und dass er mich fragen soll, ob ich mit ihm zum Homecoming-Ball gehe«, kreischt sie.
    » Wer zum Teufel denkst du, dass ich bin, Kuppel-Amor?«, frage ich. » Ich gehör nicht gerade zu Nick Brocks besten Freunden. Ich bin Freshman, er ist Senior, und er wird mich umbringen, wenn ich das unsichtbare Kraftfeld überschreite, das zwischen uns liegt.«
    » Ich weiß nichts von einem Kraftfeld, aber wenn er herausfindet, dass es den Kirchenknaben gar nicht gibt und dass du ihn belogen hast, dann wird er dich umbringen. Du hast mit dem Scheiß angefangen, jetzt kannst du das auch ausbaden. Verstanden?«, sagt sie im Kommandoton.
    Ich starre sie nur an und denke darüber nach, dass ich doch die Oberhand habe und sie davon gar nichts weiß.
    » Oh, er ist ja so ein heißer Typ, nicht wahr? Er ist unglaublich süß und er riecht ja sooo gut«, sprudelt es aus ihr raus.
    » Oh, so süß ist der gar nicht. Ich hab gesehen, wie er mit einem Lächeln im Gesicht Typen bewusstlos geschlagen hat. Und der Geruch kommt von der Krebspfeife von seinem Dad. Hast du gewusst, dass er mich eine Flasche genannt hat? Und bevor er mir mein Fahrrad zurückgebracht hat, hat er es geklaut!«, brülle ich.
    » Morgen tust du es!«, befiehlt sie.
    » Oh, ich kann nicht. Ich bin suspendiert«, erkläre ich total cool.
    » Du wurdest suspendiert?« Sie lacht. » Mom und Dad werden dich umbringen!«
    » Nein, das werden sie nicht, denn sie wissen nichts davon und sie werden es auch niemals erfahren. Und du wirst diesen Wisch an ihrer Stelle unterschreiben.«
    » Nein, tu ich nicht. Ich erzähle Mom alles«, sagt sie.
    Ich werde nun ganz ernst und sage: » Weißt du, ich bin ziemlich enttäuscht von dir. Und weißt du, wer noch sehr enttäuscht wäre? Grandma. Grandma hasst Petzen.«
    » Warum redest du eigentlich die ganze Zeit von Grandma? Sie ist tot, du Schwachkopf«, schnauzt Lynn mich an.
    » Ist sie wirklich tot? Bist du dir da auch ganz sicher? Du hast ja ihre Leiche bei der Beerdigung gesehen, oder etwa nicht? Hast du sie gesehen, Partygirl?«, frage ich.
    Sie sieht mich an wie einer von diesen Richtern im Fernsehen und meint: » Was genau weißt du?«
    » Alles«, gebe ich zurück wie ein wirklich böser Bulle. » Oh, ich HAB DICH IN DER HAND!«
    Ihre Brauen ziehen sich zusammen und aus ihren roten Ohren tritt ein wenig Dampf aus.
    Ihr ist klar, dass sie in der Falle sitzt, und zum ersten Mal in unser beider Leben muss sie mit mir verhandeln. Nach zwei Minuten harter Verhandlungen sind die Bedingungen unseres Deals festgelegt. Sie wird nicht mein Zimmer aufräumen oder mir irgendeinen anderen Gefallen tun, sondern ausschließlich die Suspensionsbenachrichtigung unterzeichnen und unseren Eltern nichts von der Schlägerei oder von irgendetwas, was damit im

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