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Ich glaub, ich lieb euch alle

Titel: Ich glaub, ich lieb euch alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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mein Dad.
    » Sei still, William!«, blafft Mom meinen Dad an. » Ich spreche davon, dass du dich in der Schule geprügelt hast!«, erklärt sie nun.
    » WAS?«, brüll ich und werfe Lynn einen vernichtenden Blick zu. Da hat sie sich aber heute definitiv den Falschen ausgesucht für ihre Scherze! Ihre Augen werden ganz groß, als ich unsere Abmachung in den Wind schlage. » Vergiss die Prügelei, Mom! Wir sollten uns lieber darüber unterhalten, dass Lynn eine fette Party geschmissen hat, als wir alle auf Grandmas Beerdigung waren, und dass das Haus hinterher so im Eimer war, dass sie eine Putzkolonne und einen Maurer engagieren musste, um alles wieder in Ordnung zu bringen!«
    » Wie bitte?«, rufen meine Eltern im Chor; die Blicke der beiden könnten in diesem Moment töten.
    » War das der Grund, weshalb die Türklingel wie durch Zauberei plötzlich wieder funktionierte?«, will Dad wissen.
    » Du mieser kleiner Mistkerl, ich hab ihr überhaupt nichts verraten!«, kreischt Lynn.
    Wieder klingelt das Telefon. » Steck dieses verdammte Ding aus!«, brüllt meine Mom.
    » Ach ja, und wer soll es ihr dann erzählt haben, du Schlaumeier?«, frage ich Lynn.
    » Weiß ich nicht, aber es scheint ganz so, als hätte derjenige vergessen, ihr zu sagen, dass du obendrein noch suspendiert wurdest und dass du drei Tage zu Hause gesessen bist, dir einen nach dem anderen runtergeholt und die ganze Zeit ferngesehen hast. Hat man dir das auch erzählt, Mom?«, meinte Lynn triumphierend.
    » Du wurdest suspendiert?«, blafft mein Dad mich nun an.
    » Lynn hat die Benachrichtigung unterschrieben!«, gestehe ich. Ich leg besser gleich alles offen auf den Tisch.
    Mom sagt jetzt mit schriller Stimme: » EJs Mom hat angerufen und mich gefragt, wie ich das finde, diese › Geschichte mit der Rauferei ‹ , und ich musste fragen, › was denn für eine Rauferei ‹ , wie eine Idiotin stand ich vor ihr da. Scheinbar weiß ich so gut wie nichts über meine Kinder! Ich bin ja nur der Depp, der sie durchfüttert und ihre Schuhe und Klamotten bezahlt und sie im Krankenhaus abholt!«
    » Ihr kommt beide auf die Militärschule!«, brüllt mein Dad.
    » Ach, sei doch still!«, herrscht Mom ihn an. Das Telefon klingelt nun zum dreißigsten Mal, und ich freund mich schon mal mit dem Gedanken an, für die Militärschule meine Sachen zu packen; in meinen Ohren klingt das gar nicht mal so schlecht.
    » Jetzt geh doch endlich ran!«, befiehlt mein Dad. Kann gar nicht mehr schlimmer werden, Paps, nicht wahr?
    Lynn springt auf und will rausfinden, welchen Klatsch und Tratsch sie die letzten fünfzehn Minuten verpasst hat, und sie ist bereit, das Drama, das sich bei uns zu Hause gerade abspielt, brühwarm weiterzuerzählen. Wie glücklich muss sie in diesem Moment sein, dass wir beide auf dieselbe Schule gehen.
    » Ein Mädchen, für Carter«, meint Lynn und reicht mir den Telefonhörer. VERDAMMT!
    » Erkundige dich bitte, was sie will, und sag, dass du später zurückrufst«, erklärt meine Mom ruhig.
    » Hallo?«, sage ich in den Hörer und hoffe, dass es nicht Abby ist, die mir die Ohren vollsülzen will. Doch es ist Bitchy Nicky. Na prima, noch besser.
    Abfällig sagt sie: » Amber Lee hat mitbekommen, was du heute Nachmittag über sie gesagt hast, und wir sind alle der Ansicht, dass es das Beste wäre, wenn sie nicht mit dir zum Homecoming-Ball ginge.«
    Mann, ich dachte, Nicky ist eigentlich ganz cool und hat einen süßen Hintern, aber in Wahrheit ist sie der Antichrist. » Warum?«, frage ich.
    » Ach, lass die Spielchen, Carter! Wir wissen doch alle ganz genau, dass du eine verlogene Schlange bist und dass dein liebes, unschuldiges Gehabe nur Show ist! Was uns angeht, so bist du für uns gestorben!«, erklärt sie.
    » Und wer ist mit diesem ominösen ›wir‹ gemeint, von dem du die ganz Zeit sprichst?«, erkundige ich mich. » Ich habe Amber mit keinem Wort erwähnt«, erkläre ich.
    » Hör doch auf, Carter! Es ist vorbei. Abby hasst dich. Und Amber hasst dich. Wir hassen dich. Auf Wiedersehen«, sagt sie noch, und dann ist– klick– die Leitung tot.
    Ich kann mich nicht mehr bewegen. Keiner in meiner Familie sagt etwas; sie alle starren schweigend ihren einzigen Sohn an, der sich jetzt plötzlich als gefährlicher Ladykiller entpuppt hat. Sie denken, ich würde immer noch telefonieren. Ich will ihnen nicht erzählen, worum es bei dem Gespräch ging, das kann ich einfach nicht. Als mir plötzlich Tränen übers Gesicht laufen und in mein

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