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Ich glaub, ich lieb euch alle

Titel: Ich glaub, ich lieb euch alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Chili tropfen, ist klar, dass das Telefonat beendet ist. Ich fang an zu zittern und wie ein Baby zu heulen. Mein Dad nimmt mir den Hörer aus der Hand und ich falle ihm um den Hals. » Ich hasse die Highschool«, sage ich schluchzend. » Ihr wusstet, dass ich noch nicht so weit bin; ihr hättet mich in der Junior High lassen sollen.« Ich halte diesen ganzen Druck nicht länger aus: das Lügen und die Schlägerei und Hausaufgaben und Zurückweisungen und BHs und Partys und nicht länger mit dem Fahrrad zur Schule fahren können und die First Base und die Second Base und das Kicken mit Typen aus der Schulmannschaft, die mich töten könnten, wenn sie wollten, und Mädchenbrüste und Gewichtheben und Schmerzen die ganze Zeit.
    Mein Dad tätschelt mir während meines Nervenzusammenbruchs zärtlich den Rücken. Niemand scheint mehr böse auf mich zu sein, weil ich wie ein kleines Gör heule. Ich flenne wie ein Kind, das man in die böse Erwachsenenwelt mit ihren Erwachsenenproblemen gestoßen hat, ohne es vorher darauf vorzubereiten. Das alles ist mir zu viel. Ich bin jetzt seit eineinhalb Monaten auf der Highschool, und ich hab das Gefühl, dass ich das nicht schaffe.
    » Sprichst du jetzt von Amber Lee?«, will Lynn wissen.
    » Nicht, Lynn!«, ruft Mom sie zur Ordnung. Mama Bär hat in letzter Zeit ihren jüngsten Nachwuchs vernachlässigt, aber nun ist sie wieder voll und ganz für mich da. Und heute Abend rührt mich mit Sicherheit keiner mehr an. Allerdings kann sie mich nicht länger vor der Welt beschützen, sie kann mich ja noch nicht einmal vor mir selbst beschützen. Ich kann meine Mom doch in dieser Sache nicht um Rat fragen, und der Gedanke führt dazu, dass ich mich noch einsamer fühle als je zuvor.

Nach dem Fall
    In der Schule halte ich mich in nächster Zeit zurück und versuche, eine saubere Weste zu behalten. Abby hab ich seit einer Woche nicht zu Gesicht bekommen. Vielleicht rennt sie ja jedes Mal in die andere Richtung, wenn sie mich sieht. Einmal wär ich fast mit Bitchy Nicky zusammengestoßen, als ich aus dem Naturwissenschaftsraum raus bin. Sie hat keinen Ton gesagt, aber sie hat die Hände in die Luft geworfen und geschaut, als wäre ich ein Furz, der durch die Gänge zieht. Gestern nach dem Training hat Andre in meiner Gegenwart Knutschgeräusche gemacht. Ich weiß, ich hätte das nicht tun sollen, aber ich hab ihm den Stinkefinger gezeigt und bin abgerauscht.
    Beim Mathetest bin ich mit meinen Gedanken wie immer ganz woanders. Die vergangene Woche haben wir den Satz von Pythagoras durchgenommen, und dieser Test soll zeigen, dass wir auch alles geschnallt haben. Also, ich schnall gar nichts, aber ich kann gute Witze darüber machen. Ich nenn ihn den Satz von » Piss aufs Gras«. Wenn es bei der Schulaufgabe um Witze ginge, dann wär ich wahrscheinlich ziemlich gut, aber da Mr Rumpford nicht gerade auf Witze steht, bin ich aufgeschmissen.
    Sarah » das Hinterteil« Ruiz sitzt genau vor mir, hat aber leider auch überhaupt keinen Plan. Das weiß ich, weil sie schon zwanzig Mal aufgestanden ist, um ihren Bleistift zu spitzen. Das macht mir gar nichts aus. Wir nennen sie ja auch nicht nur so zum Spaß » das Hinterteil«. Sie trägt enge, tief sitzende Jeans und ich glotz ihr bei jeder Gelegenheit auf den Arsch. Selbst wenn ich was vom Satz von » Piss aufs Gras« verstehen würde, würde ich mir die Auszeit gönnen und dieses prächtige Hinterteil anstieren. Es sieht aus, als hätte sie zwei pralle Volleybälle unter der Jeans.
    Sie steht wieder auf, um den spitzesten aller Bleistifte noch spitzer zu machen. Die fünfundzwanzigste Frage ist mir ebenso schleierhaft wie schon die fünfte, also schau ich wieder blöd in der Gegend rum. Wenn es ein Verbrechen wäre, dass sie beim Gehen mit dem Hintern wackelt, dann wäre ich bei einer gerichtlichen Untersuchung der wertvollste Zeuge, weil ich jedes Detail beschreiben könnte. Langsam schlendert sie nach vorn und macht dann einen gekonnten Schlenker nach rechts, wo Ruddy Gill seine Antworten offen daliegen hat. Sie bleibt stehen und beugt sich ein wenig nach unten, um einen besseren Blick darauf zu haben. Dann wandert sie weiter zum Anspitzer und mein Blick wandert von der rechten zur linken Pobacke und wieder zurück. Meine Augen tasten sich von der Hosentasche weiter hoch bis zur Taille, zum oberen Ende ihrer kurzen Beine, und weiter, bis mein Blick genau an MR RUMPFORDS WACHSAMEN AUGEN hängen bleibt! Uaagh, er hat mich dabei erwischt, wie ich

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