Ich glaub, ich lieb euch alle
diese Hühner Abby erzählen, weil sich die restlichen Moppelchen vom Drill Team jetzt auch noch um sie versammeln. Sie alle legen Abby ihre Hände auf die Schultern und so Zeug. Und dann fängt das Geflenne an. Warum bringen diese Bitches Abby bloß zum Heulen? Zahlen sie es ihr jetzt endlich heim, dass sie so dünn geworden ist? Ist das jetzt das » Iss gefälligst auf oder geh auf dein Zimmer«-Gespräch? Ich seh nicht gern, wie Abby weint. Das tut mir in der Seele weh.
Abby stürmt mit ihrer Horde rüber zum Cheerleader-Übungsplatz. Sie geht geradewegs auf Amber Lee zu. Wahrscheinlich will sie fragen, ob sie jetzt zu den Cheerleadern kann, wo sie das Drill Team fallen gelassen hat. Sie würde großartig aussehen in einem von den bauchfreien Kombinationen aus kurzem Rock und Pulli. Abby ist inzwischen richtig aus dem Häuschen und heult hemmungslos. Amber schüttelt nur den Kopf. Wahrscheinlich ist es zu spät, den Cheerleadern beizutreten, oder sie haben keine bauchfreien Kostüme mehr übrig.
Bitchy Nicky und einige von den Cheerleadern schließen sich Abby und den Mädels vom Drill Team an. Sie stürmen wieder los und lassen Amber stehen. Sie trampeln auf das Gebäude los, als fände im Einkaufszentrum ein Sale statt. Sie sehen richtig sauer aus. Vielleicht wollen sie ja nachsehen, ob nicht doch noch ein Cheerleader-Outfit aufzutreiben ist. Sie nähern sich dem Fenster, aus dem ich gerade rausschaue. Sie müssen fast zwanzig Mädels sein und sie kommen ziemlich schnell näher! Sie wirbeln eine Staubwolke hinter sich auf. Mein Herz pocht ganz laut, als sie direkt auf das Fenster vom Footballraum zustampfen. Der Großteil der Jungs hat inzwischen auch mitbekommen, was da draußen vor sich geht, und selbst der Coach hat sein Gelaber unterbrochen. Ich kann jetzt hören, wie Abby heult.
Bitchy Nicky stemmt die Hände in die Hüften und brüllt durch das geschlossene Fenster: » Carter! CARTER!!! Wir wissen, dass du da drin bist, Carter!«
Sie schreit so laut, wie das eben nur ein Cheerleader kann, und ihr Gebrüll ist echt ohrenbetäubend. Die Jungs wenden sich jetzt alle mir zu. Ich glaub, ich kotz gleich. Der Coach sieht total angepisst aus.
» CARTER? Carter! WIR MÜSSEN MIT DIR REDEN!«, brüllt Nicky erneut. » SOFORT!«
» Was zum Teufel soll das denn?«, will der Coach von mir wissen.
» W-w-woher soll ich das wissen?«, entgegne ich. Meine Augen sind so groß wie Basketbälle.
» Komm sofort hierher!«, ruft der Coach und gibt mir ein Zeichen, näher zu kommen.
Er öffnet das Fenster. Abbys Schluchzen erfüllt den ganzen Raum, als der Coach überaus freundlich fragt: » Was kann ich für Sie tun, meine Damen?«
» Coach, wir müssen uns mit einem von Ihren Spielern unterhalten. Wir müssen mit Carter reden«, erklärt Nicky.
» Klar, verstanden«, sagt der Coach und dreht sich um. » Das ganze Gebäude hat das verstanden.«
Tränen rollen Abby übers Gesicht und zwei Mädchen müssen sie von beiden Seiten stützen. Oh, ich bin ein echt mieser Typ! Und das macht mich alles andere als zu einem coolen Typen.
Der Coach packt mich am Kragen und zischt mir flüsternd zu: » Was zum Teufel geht hier vor? Was hast du getan?«
» Nun, ich glaub, ich hab dem flennenden Mädchen da draußen gesagt, dass ich sie liebe, nachdem wir im Kino zusammen die Second Base geschafft haben… glaube ich?«
Er reibt sich die Stirn und fragt: » Was willst du damit sagen, du glaubst?«
Flüsternd antworte ich: » Nun, ich dachte, Oralsex wäre Third Base, und ich wusste ja, dass wir so weit nicht gegangen sind, aber dann hat Nutts Bruder gemeint, es wäre auch schon Third Base, wenn man, äh… das Schamhaar berührt?«
Der Coach macht den Eindruck, als hätte er diese letzte Frage am liebsten nie gestellt, und ich bin mir gar nicht so sicher, ob ich sie auch tatsächlich beantwortet habe, also fahre ich fort: » Ähm, aber ich glaub, das eigentliche Problem ist, Coach, dass ich jetzt ein anderes Mädchen gefragt habe, ob sie mit mir zum Homecoming-Ball geht.«
Der Coach kämpft gegen ein Grinsen an und sagt schlicht: » Du bist wirklich nicht der Hellste, Carter.«
» Nein, Sir«, gebe ich zu.
» Nun, wir haben morgen ein Spiel und diese Mädchen werden nicht von allein verschwinden«, meint er.
» Ja… Moment. Was? Auf gar keinen Fall!«, antworte ich. Sie werden mich nicht den Wölfen vorwerfen, nur damit Sie mit Ihrem Scheißspielplan weitermachen können.
» Oh doch«, lautet die einfühlsame Antwort vom
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